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Brazzaville hat im innenpolitischen Machtkampf seit der Kolonialzeit eine große Bedeutung, es ist politisches und demographisches Zentrum von Kongo. Durch die Milizen und politische Lagerbildung der jüngsten Zeit zwischen Lissouba, Kolelas und Sassou Nguesso wurde die Aufteilung der Stadt unter den politischen Gruppierungen auf das umgebende Land ausgedehnt. Jedes Lager besitzt eine eigene Zentrale, spirituelle Orte und Garnisonen. Dieser Prozeß stellt dabei weniger das Neuentstehen alter, vorkolonialer Machträume dar, als vielmehr die Verlagerung städtischer Entwicklungen aufs Land. Er wurde mit der Kolonialzeit und dem damals von der Kolonialregierung durchgesetzten Stadtbild, das wenig dem in Europa entsprach, in Gang gesetzt. (DÜI-Wgm)

National bezogener Standpunkt des Autors

Das Ende der sozialistischen Einparteienherrschaft in Kongo, das mit der 1991 abgehaltenen Nationalkonferenz eingeleitet worden ist, hat auch im religiösen Bereich zu einschneidenden Veränderungen geführt. Mehr als 350 religiöse Gemeinschaften - christliche, freikirchliche und messianische Vereinigungen afrikanischen Ursprungs, aber auch Ableger nordamerikanischer und asiatischer Sekten, insbesondere Mun - sind seither zugelassen worden. Ihr spektakulärer Erfolg bei der städtischen Bevölkerung erklärt sich aus dem Wechselspiel wirtschaftlicher, politischer und sozialer Faktoren und wird mittelfristig zur Entstehung neuer, religiös motivierter Eliten führen, die vor dem Hintergrund global organisierter Religionsmodelle angelsächsischer Prägung agieren. Diese Entwicklung trägt alle Züge der Moderne - Verbreitung der Botschaften via audiovisueller Massenmedien, Verbindung von Kapitalismus und puritanischem Ethos; ihre Mittlergruppen sind Angehörige der jungen städtischen Generation von hohem Bildungsstand, die sowohl den strukturellen Anpassungsprogrammen zum Opfer gefallen sind, als auch im Demokratisierungsprozeß "leer" ausgegangen sind. (DÜI-Rwd)

Der Beitrag analysiert die Problematik der Privatisierung von Staatsunternehmen in Kongo-Brazzaville. Insbesondere geht es um Inhalte und Perspektiven, Chancen und Risiken des Privatisierungsgesetzes vom 10. August 1994. Die Privatisierung wird als unausweichliche Notwendigkeit dargestellt. (DÜI-Kör)

Aus osteuropäischer Sicht