"Separatabdruck aus dem zweiten Hefte des XXXV. Bandes des 'Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik'. Die Seiten 1-52 entsprechen den Seiten 366 bis 417 im 'Archiv'."--T.p. verso. ; Criticism of: Das nationale System der Politischen Oekonomie / von Friedrich List. ; Mode of access: Internet.
Sollte der Staat mittels einer aktiven Industriepolitik, die die Belange der Wettbewerbspolitik hintan stellt, Unternehmen "züchten", die im Wettbewerb auf dem Weltmarkt bestehen können? Für Prof. Dr. Juergen Donges, Universität zu Köln, stoßen staatliche Initiativen zum Champions-Building oder Champions-Defending sehr schnell an Grenzen der Wirksamkeit. Der bessere Weg sei die Schaffung von Rahmenbedingungen, bei denen die Unternehmen einen starken Anreiz haben, im Inland in Forschung und Entwicklung zu investieren und eine rasche Umsetzung von Forschungsergebnissen in neue, marktfähige Produkte zu erreichen. Nach Ansicht von Dr. Dieter Heuskel, Boston Consulting Group, "steht (es) außer Frage, dass die Entwicklung international wettbewerbsfähiger Unternehmensstrategien in erster Linie Aufgabe des Managements ist. Dazu zählt auch die Entscheidung über Investitionen und Standorte. Es bleibt jedoch Aufgabe der Politik - sowohl der nationalen wie vor allem der europäischen Wirtschaftspolitik -, die Wettbewerbsbedingungen so zu gestalten, dass europäische Unternehmen im internationalen Wettbewerb wie auch an ihrem Ausgangsstandort "bewegungsfähig" sind und strategisch agieren können." Für Dr. Kurt Christian Scheel, Bundesverband der Deutschen Industrie, Berlin, ist die Frage nicht, ob wir nationale Champions brauchen, sondern: "Natürlich sind Champions wünschenswert. Aber: Diese sollen sich aus eigener Kraft nach den Gesetzen des Marktes entwickeln. Nur der Markt kann entscheiden, welches Unternehmen wächst und welches scheitert. Die Aufgabe des Staats ist es, durch geeignete Rahmenbedingungen dafür zu sorgen, dass Deutschland für Investitionen attraktiv bleibt, die Grundlage dieses Wachstums sind."
Viktor Orbáns Ungarn mit seiner betont illiberalen Demokratie, seinem ethnischen Volksbegriff und seinem Bekenntnis zur europäischen Identität des Landes ist den liberalen Eliten in der Europäischen Union seit fast eineinhalb Jahrzehnten ein Dorn im Auge. Trotz aller Drohungen und Sanktionen liefert es ihnen die tägliche Erinnerung daran, dass ihre Herrschaft nicht das »Ende der Geschichte« darstellt, als das sie nach dem Ende des Kalten Krieges dargestellt worden ist. Doch es ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, dass das ungarische Volk diesem Mann, der 2010 nach einem Erdrutschsieg seines rechtskonservativen Wahlbündnisses zum zweiten Mal Ministerpräsident wurde, auch nach fast 15 Jahren noch immer sein Vertrauen schenkt und Orbáns Fidesz erst 2022 das beste Wahlergebnis seiner Geschichte beschert hat. Trotz feindseliger Berichterstattung in ausländischen Medien ist es auch nicht so, dass die regierenden Rechtskonservativen das Land unter Gewaltandrohung in einem eisernen autoritären Griff halten würden. Das »System Orbán« ruht auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens, der die Regierungspolitik gleichermaßen bestätigt und befördert. Márton Békés, Kulturfunktionär und rechter Theoretiker, erläutert den spezifischen historisch-sozialen Hintergrund, der die Ära Orbán möglich machte, und wie es gelang, diese von einer bloßen Amtszeit zu einer regelrechten Epoche auszubauen. Geschult am italienischen Philosophen Antonio Gramsci denkt Békés die gewohnte »neurechte« Vision der kulturellen Hegemonie einmal in entgegengesetzter Richtung: Denn in Ungarn gab es keine dissidente Langzeitstrategie, die die öffentliche Meinung formte und dem Fidesz-Sieg den Boden bereitete. Es war ein rechtskonservatives Parteienbündnis, das eine völlig unglaubwürdige und abgewirtschaftete Sozialdemokratie aus dem Amt jagte und im Anschluss daran ging, mit kluger Kulturpolitik und Prinzipientreue das von liberalen Winden zerstreute Volk wieder zu einem festen nationalen Block zusammenzufügen. (Verlagstext)
"October 6, 1931." ; "These regulations supersede regulations for the national military parks, July 30, 1915, which have been completely revised"--P. 1. ; Mode of access: Internet.