Energieproduktion und -versorgung werden heute als einer der Hauptverursacher von Umweltschäden angesehen. Die Internationale Energiebehörde (IEA) hat einen Bericht zur Bewertung der Wirksamkeit umweltpolitischer Maßnahmen im Energiebereich ihrer Mitgliedstaaten vorgelegt. Ein technologiebezogenes Konzept des Umweltschutzes mit einem Mindestmaß an staatlichen Interventionen und entsprechender entwicklungspolitischer Stützung der Entwicklungsländer und der Staatshandelsländer Osteuropas sind Voraussetzungen für dessen Erfolg. - H. Steeg: Exekutivdirektorin der Internationalen Energie-Agentur (SWP-Bmt)
Ein Vergleich der Anpassungspolitik von Schwellenländern außerhalb des RGW und osteuropäischen Staatshandelsländern an Veränderungen der Weltwirtschaft seit den 70er Jahren ergibt, daß ähnliche Entwicklungsstrategien mit abweichenden politischen Konsequenzen vor dem Hintergrund völlig unterschiedlicher Regierungsformen verfolgt werden. Die Staatsform bestimmt jeweils Handlungsspielraum und Probleme. Die konkrete Strategie aber ist Ergebnis des politischen Entscheidungsprozesses, in dem die Mobilisierung in- und ausländischer Unterstützung durch die staatlichen Eliten ausschlaggebend ist. (SWP-Bmt)
Die Übereinstimmung staatlicher Organisationsstrukturen in den osteuropäischen Staatshandelsländern (RGW) erklärt ähnliche Reaktionen auf die weltwirtschaftlichen Veränderungen der letzten zehn Jahre. Sie erklärt nicht die Unterschiedlichkeit der Wirtschaftsstrategien dieser Staaten seit den 70er Jahren. Die Strategie im einzelnen ergibt sich aus der dynamischen Interaktion von Politikern (Gewährleistung von Entscheidungsmacht) und der spezifischen Wahl, die diese im politischen Prozeß treffen. Hiervon sind Erhaltung, Reproduktion und Anpassung der staatlichen Strukturen abhängig. (SWP-Bmt)
Außer Süd-Korea haben sich seit den 70er Jahren Schwellenländer und osteuropäische Staatshandelsländer auf dem Weltmarkt stark verschuldet. Die Schuldenkrise der 80er Jahre hat restriktive wirtschaftspolitische Maßnahmen mit beträchtlichen Langzeiteffekten für die Entwicklungsstrategie wie die wirtschaftliche und politische Struktur in beiden Staatengruppen erzwungen. Die Schwellenländer Ostasiens konnten sich leichter an die weltwirtschaftlichen Veränderungen anpassen, weil sie sich schneller auf die Produktion wettbewerbsfähiger Güter für den Weltmarkt umgestellt haben. (SWP-Bmt)
Der RGW ist v.a. ein bilaterales Verhandlungsforum für Wirtschafts-, aber auch Außen- und Sicherheitspolitik zwischen der UdSSR und den anderen Mitgliedstaaten. Entsprechend dem Prinzip der komparativen Kostenvorteile verbinden sich langfristige Interessen der UdSSR mit kurzfristigen ökonomischen Stabilitätsinteressen der anderen osteuropäischen Staatshandelsländer. Während der RGW für die UdSSR ein zwar schwerfälliger, aber dennoch effektiver Apparat zur Politikdurchsetzung in ihrem Machtbereich ist, dient er den übrigen RGW-Mitgliedern zur Stabilisierung ihrer jeweiligen innenpolitischen Lage, allerdings zu langfristig wirksamen wirtschaftlichen Kosten. (SWP-Bmt)
Interne, strukturell bedingte Inflexibilitäten und Fehlallokationen von Ressourcen begleiten die hohe externe Verschuldung der Staaten Lateinamerikas. Hohe Abhängigkeit von Importen bei bestimmten Gütern läßt externe Verschuldung als wirkungsvolles wirtschaftspolitisches Instrument erscheinen. Mit der Verschuldung wachsen die Probleme der weltwirtschaftlichen Anpassung. Austeritätspolitik, die günstige Bedingungen für wirtschaftliches Wachstum, mehr Investitionen und eine Reduzierung des öffentlichen Sektors schafft, scheint unumgänglich. Diese Erfahrungen ähneln denen osteuropäischer Staatshandelsländer. (SWP-Bmt)
I. Einleitung: Der Gemeinsame Markt — nach innen orientiert und doch weltweit verantwortlich -- II. Beitritt, Assoziierung, Wirtschaftsabkommen: Doktrinen einer engeren Verbindung -- III. Partnerschaft mit den USA: Atlantische Sicherung der Weltkonjunktur -- IV. Entwicklungspolitik: Afrikanische Präferenzen und weltweite Handels f örderung -- V. Der Gemeinsame Markt und die Staatshandelsländer: Wirtschaftliche Politik gegenüber dem Ostblock -- VI. Instrumente: Zölle, Kontingente, Kredite und Abschöpfungen -- VII. Institutionelles: Wer verhandelt, wer berät, wer entscheidet? -- VIII. Wrtschaflliche Außenbeziehungen und allgemeine Außenpolitik: Was bleibt für die Politische Union? -- IX. Ausgewählte Dokumente.
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Analysiert wird die Entwicklung des Agraraußenhandels der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum von 1982 bis 1988 mit südosteuropäischen Ländern: Albanien, Bulgarien, Jugoslawien, Rumänien und Ungarn. Der Anteil Albaniens an den Agrarein- und -ausführen der Bundesrepublik war 1988 unter 0,01%. Dagegen ist für Albanien eine Steigerung des Absatzes der Agrarerzegnisse auf dem deutschen Markt um 67,7% zu verzeichnen. Die sprunghafte Erhöhung der bundesdeutschen Exporte nach Bulgarien im Jahre 1988 war auf eine einmalig hohe Milchausfuhr zurückzuführen. Die bundesdeutschen Importe aus Bulgarien waren dagegen rückgängig. Der Gesamtimport von Agrargütern der Bundesrepublik aus Jugoslawien erreichte 1988 mit 276,8 Mio. DM den höchsten Stand seit 1983. Der Agraraußenhandel der Bundesrepublik Deutschland mit Rumänien war im Vergleich zu 1987 um 15,9% zurückgegangen. Mit einem Anteil von 25,4% (1988) ist Ungarn am Agrarimport der Bundesrepublik aus den europäischen Staatshandelsländern nach Polen der zweitwichtigste Partner. (BIOst-led)
In: Sowjetwissenschaft: Zeitschrift der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Gesellschaftswissenschaftliche Beiträge, Volume 42, Issue 6, p. 603-608
In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, welchen Wandlungen das Berufsausbildungssystem Deutschlands ausgesetzt ist. Der Autor befaßt sich dabei mit fünf Veränderungen: "(1) mit dem demographischen Rückgang der Auszubildenden und dem Trend zu höheren Abschlüssen,; (2) mit dem Lehrermangel in den Schlüsseltechnologien (Maschinenbau, Elektrotechnik),; (3) mit dem Wandel der Facharbeit,; (4) mit der Neuordnung und Verbetrieblichung der Berufsbildung und; (5) mit dem Bedeutungsverlust der Erstausbildung."; Abschließend geht der Autor kurz auf den Export des Dualen Systems ein. (IAB2)
Der Übergang der früheren Staatshandelsländer Mittel- und Osteuropas hat sich in den letzten zehn Jahren keineswegs so kontinuierlich und bruchlos vollzogen, wie dies westliche Ökonomen erwartet oder zumindest erhofft hatten. Stattdessen kam es in den verschiedensten Bereichen - sowohl realwirtschaftlich als auch monetär - zu erheblichen Verwerfungen und Rückschlägen, die den generellen Befund von - wenn auch im einzelnen unterschiedlich ausgeprägten - "Transformationskrisen" in den meisten betroffenen Ländern rechtfertigen. Aber auch außerhalb des zusammengebrochenen RGW-Blocks gibt es sowohl länderspezifisch als auch länderübergreifend eine Vielzahl ungelöster "marktwirtschaftlicher Hausaufgaben", nicht zuletzt in der Europäischen Union selbst. Unter diesen Bedingungen ist die nicht nur politisch erwünschte, sondern auch langfristig ökonomisch gebotene Osterweiterung der EU eine sehr schwierige Aufgabe, die auch bei den bisherigen Mitgliedsländern einen erheblichen Reformwillen und eine umfassende Reformbereitschaft erfordert, soll diese Erweiterung die mit ihr verbundenen wirtschaftlichen und politischen Hoffnungen nicht enttäuschen. -- Der Ausschuß für Wirtschaftssysteme des Vereins für Socialpolitik widmete sich diesem Problemkreis auf seiner 31. Jahrestagung vom 26. bis 28. September 1999. Der vorliegende Band dokumentiert die Beratungen des Ausschusses anhand der überarbeiteten Referate und Korreferate. Nach grundsätzlichen wachstumstheoretischen Überlegungen (Herbert Brücker) wird die Osterweiterung als Prüfstein für die Reformfähigkeit der EU (Helmut Leipold) betrachtet, und Hans Jürgen Wagener analysiert den schwierigen Übergangsprozess der Länder Mittel- und Osteuropas als "Rückkehr nach Europa". Monetäre Krisenphänomene sind Gegenstand der Untersuchungen von Theresia Theurl und von Uwe Vollmer, während die besonderen Probleme der Systemtransformation großer Länder am Beispiel Chinas von Carsten Herrmann-Pillath dargestellt werden. Die schwierigen Transformationsprozesse im südlichen Mittelmeerraum werden schließlich von Volker Nienhaus untersucht. Die Beiträge und die Korreferate machen deutlich, daß institutionelle Reformen, auch im politischen System, für eine gelingende Transformation und eine sinnvolle Erweiterung der EU unabdingbar sind