Darstellung der wirtschaftspolitischen Aussagen im Bericht Zhao Ziyangs an den 13. Parteitag der KPCh sowie auf diesen begleitenden Pressekonferenzen: nüchterne Lageanalyse sowie theoretische Einbettung der Entwicklungsstrategie in das Konzept vom "Anfangsstadium des Sozialismus". (DÜI-Sch)
Inflation wird verstanden als Geldentwertung, die ihren Ausdruck im Steigen des Preisniveaus findet. Sie bedeutet eine Umverteilung des Volksvermögens zu Lasten der Personen, die nur über ein festes Nominaleinkommen verfügen bzw. Geldbesitzer sind. Geht man gemäß den Erkenntnissen marxistischer Wirtschaftstheorie davon aus, daß die kapitalistische Wirtschaft langfristig vor dem Problem steht, daß Produktion und Absatz in ihr zur Stagnation tendieren, so scheint mit ständiger Schaffung zusätzlicher kaufkräftiger Nachfrage ein Ausweg gefunden zu sein. Staatsausgaben für unproduktive Investitionen, etwa soziale Investitionen oder Rüstungsproduktion, schaffen Beschäftigung und Einkommen auf Nachfrageseite. Staatsschuld, finanzierte Staatsausgaben undKreditschöpfung der Banken an Unternehmer und Hauhalte bedeuten jedoch eine Erhöhung der im Wirtschaftskreislauf befindlichen Geldmenge ohne entsprechende Erhöhung der Warenmenge, was Inflation zur Folge hat. Eine weitere Inflationsursache ist der Warenexportüberschuß. Der Verf. stellt fest, daß seit den dreißiger Jahren der bürgerliche Staat vor dem Dilemma Krise oder Inflation steht. Zur Beseitigung der Inflation kann es nur ein Mittel geben: Ein Preisstop verbunden mit Lohnerhöhungen. (JM)
In: Diskussionsschriften / Forschungsstelle für Internationale Agrarentwicklung e.V. Heidelberg, Lehrstuhl für Internationale Entwicklungs- und Agrarpolitik Universität Heidelberg
Die gegen Ende der 70er Jahre in der DDR intensivierte Unternehmenskonzentration durch die Bildung von Kombinaten wird erläutert und kritisch kommentiert. Dabei stehen ökonomisch-funktionale Aspekte im Vordergrund. Es wird betont, daß dieser Prozeß auf der außenwirtschaftlichen Belastung des Landes beruht, die den Übergang zu vorleistungssparenden Produktionen und damit den Aufbruch in veränderte Produktionsstrukturen erforderlich machte. Deren Kernstück bilden die Kombinate, die als größere und effizientere Wirtschaftseinheiten Impulse zur Materialeinsparung, zur besseren Nutzung von Arbeit und Kapital, zu technologischem Fortschritt sowie zu qualitativ höherwertigen und exportfähigen Produkten auslösen sollen. Als ihre Schwachpunkte werden genannt: unzureichende innere Organisation, Schaffung von Monopolen, Aufbau von Machtpositionen, Kapazitätserweiterungen gerade an Standorten in Ballungsgebieten. Die Nachteile des Konzentrationsprozesses für die Betriebe des jeweiligen Kombinats werden gezeigt; sie liegen vor allem auf der Ebene unzureichender Mitbestimmung im Organisationssystem des Kombinats. (HA)