Herd effects or migration networks?: the location choice of Mexican immigrants in the US
In: Discussion paper series 551
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In: Discussion paper series 551
In: ECTL working paper 24
In: Lebensstile, soziale Lagen und Siedlungsstrukturen, S. 182-204
In dem Beitrag wird das Lebensstilkonzept für die Untersuchung sozialräumlicher Phänomene herangezogen. Es wird empirisch geprüft, ob Lebensstile auch unabhängig von klassischen Ungleichheitskriterien die Wahl des Wohnstandorts erklären können und ob lebensstilspezifische Wohnbedürfnisse erkennbar sind. Als Datenbasis dient eine repräsentative Bevölkerungsumfrage in Westdeutschland mit mehr als 2.000 Befragten. Für sechs ausgewählte Lebensstilgruppen (Hochkulturell interessierter Niveautyp, Moderner Selbstverwirklichungstyp, Sachlich-pragmatisch Qualitätsbewusste, Unterhaltungs- und Erlebnistyp, Traditionelle Integrierte sowie Passiv zurückgezogen lebender Typ) werden Ergebnisse zu Stadt-Land-Verteilungen und innerstädtischen Wohngebieten präsentiert. Wenn auch je nach Ortstyp die Lebensstiltypen unterschiedlich hohe Anteile aufweisen, so sind klare Standortmuster nicht bei jeder Lebensstilgruppe zu erkennen (z.B. Sachorientierter, pragmatischer Typ). In multivariaten Modellen zeigt sich bei dieser repräsentativen und damit überörtlichen Betrachtung zusammenfassend, dass die Haushalts- und Familienform ebenso wie der Lebensstil mindestens so aussagekräftig zur Erklärung des Wohnstandortes sind wie das Einkommen oder das Berufsprestige.
In: Raumforschung und Raumordnung: Spatial research and planning, Band 80, Heft 4, S. 434-450
ISSN: 1869-4179
Mit der Verlagerung des Arbeitsplatzes in die Privatwohnung in der Covid-19-Pandemie ist die Sphäre der Erwerbsarbeit mehr oder weniger unvermittelt in den Privatbereich eingedrungen und hat nicht nur zu notwendigen Anpassungsleistungen im Wohnen geführt, sondern auch Fragen der Attraktivität von Wohnstandorten neu aufgeworfen. Auf Basis der Ergebnisse einer Online-Befragung wird in diesem Beitrag der Einfluss von Homeoffice auf das Wohnen und Siedlungsstrukturen untersucht. Dabei werden auch Überlegungen zu Co-working Spaces, eine weitere Form mobiler Arbeit, in die Analysen einbezogen. Ziel des Beitrags ist es, zur Diskussion um die Attraktivität von Wohnstandorten und Folgen des mobilen Arbeitens für die Wohnungsnutzungen beizutragen. Die Ergebnisse zeigen: Anders als es mediale Diskussionen nahelegen, lassen sich (bisher) keine deutlichen Auswirkungen auf das Wohnstandortverhalten oder eine ,neue Lust aufs Land' identifizieren. Eine erhöhte Umzugsbereitschaft und eine hohe Unzufriedenheit mit der Wohnung sind vor allem bei als zu klein empfundenen Wohnungen gegeben. Co-working Spaces spielen noch keine Rolle, Befragte mit Wunsch nach flexiblen Arbeitsformen ziehen sie jedoch in Betracht.
In: Swiss Issues Regionen
In: Swiss Issues Regionen
In: Salzburger geographische Arbeiten Bd. 15
Die Gewerkschaften werden durch den Wandel der Erwerbsarbeit, durch betriebliche Reorganisationsmaßnahmen und durch den soziokulturellen Wandel vor neue Herausforderungen gestellt, die organisationspolitische Innovationen erfordern. Einer der Ansätze der gewerkschaftlichen Reformdebatte stellt auf eine über den Betrieb hinausgehende Differenzierung der Gewerkschaftsorganisationen durch die Schaffung einer wohnortnahen Organisationsstruktur ab. Im Mittelpunkt steht dabei eine zweifache Zielsetzung: die Verbindung zu den verschiedenen Mitgliedergruppen wiederherzustellen, die über die betriebliche Gewerkschaftsorganisation nicht mehr erreichbar sind, und die Belebung der Mitgliederbeteiligung durch eine Erweiterung des Spektrums der gewerkschaftlich bearbeiteten Themenfelder. Aus einer Reihe von Praxisansätzen in den Einzelgewerkschaften und im DGB existiert mittlerweile ein Fundus an Erfahrungen über die Schwierigkeiten und Erfolgsbedingungen für eine außerbetriebliche mitgliedernahe Gewerkschaftsarbeit. Allerdings sind diese Ansätze bisher kaum zu einer relevanten organisationspolitischen Strategie gebündelt worden. Es stellt sich daher die - bislang unterbelichtete - Frage nach dem Verhältnis von innergewerkschaftlicher Reform und der Zukunftsfähigkeit der Gewerkschaften als gesellschaftspolitische Reformkraft. ; Trade unions face a variety of new challenges caused by social changes, problems of the labour market and new forms of work organisation. The rapid decline in the number of members is one of the most obvious indicators that the unions have to find new strategies for a successful integration of the various groups of employees. This is the starting point for the debates about the reform of union-organisation which reflect the problem that an increasing number of employees (and unionmembers) can not jet be reached by the traditional union organisations in the firms. In this context the paper discusses the attempts to build up local union-organisations which try to address the members at home, and to open the topics of union activities for daily life affairs. Recent experiences show a lot of practical difficulties and restricted economical and organisational resources for new experiments beside the traditional areas of union politics. On the other hand it seems to be necessary to develop organisational innovations that build up new capacities to reach the different groups of employees. It also needs opportunities in union-organisations that can deal with the different new topics, given by working life and daily life of the employees.
BASE
Nach Auswertung vorliegender Erklärungsangebote für suburbane Wohnstandortentscheidungen wird ein modifiziertes Modell der Wohnstandortwahl vorgeschlagen. Am Beispiel der Region Berlin und auf der Grundlage der aggregierten Wanderungsstatistik des statistischen Landesamtes erfolgt eine partielle Verifizierung des Modells. Es zeigt sich, daß bisherige Erklärungen zur Wohnsuburbanisierung, die nur auf Wohnungsmerkmale (Erwerb von Wohneigentum, bessere Wohnumwelt, günstigere Wohnkosten im Umland) zurückgreifen, erweitert werden müssen. Denn eine suburbane Wohnstandortentscheidung ist primär eine gewünschte und gewählte Wohn- und Lebensweise in Abhängigkeit von der Lebensphase. Bei Umlandbewohnern überwiegen traditionell-familienorientierte Elemente der Wohnund Lebensweise, bei Innenstadtbewohnern modern-individualisierte Elemente. In einem weiteren Schritt gelangen, die Entscheidung beeinflussend und begleitend, Ressourcenbedingungen ins Spiel. Als zentrale Ressourcenvariable auf der Haushaltsebene kommt die Erwerbsbeteiligung (berufliche Perspektive) in Betracht, auf der regionalen Ebene sind es die Wohnungsmarktangebote und die Wohnbedingungen im Stadtgebiet bzw. im Umland. Umfang und Dynamik von Suburbanisierungsprozessen sind sodann durch spezielle, historisch bedingte, regionale Kontextmerkmale charakterisiert. Der sehr unterschiedliche Umfang der Suburbanisierung bei West- und Ostberlinern resultiert aus Nuancierungen in der gewünschten Wohn- und Lebensweise, aus noch vorhandenen Unterschieden in den Wohnbedingungen in Berlin-West- und Berlin-Ost und den historisch begründeten unterschiedlichen Beziehungen zum Brandenburger Umland. Insgesamt wird davon ausgegangen, daß eine Wohnstandortentscheidung Stadtgebiet versus suburbaner Raum als ein Optimierungsprozeß, mit dem die Vorteile beider Standorte im Interesse des verfolgten Lebens- und Wohnkonzepts harmonisiert werden, beschreibbar ist. Das Umland soll als naturnaher, ruhiger und familienfreundlicher Wohnort dienen. Die nahegelegene Stadt wird weiterhin als Arbeits-, Dienstleistungs- und Kulturraum genutzt. Die Inanspruchnahme der städtischen Optionen wird zeitlich flexibel gewünscht und auch so vorgenommen. Mit diesem erweiterten Erklärungsrahmen lassen sich auch politische Steuerungsmaßnahmen wirksamer entwerfen und evaluieren. ; After evaluating explanations relating to decisions in favour of living in the suburb, a modified explanation model for choosing the place of residence is proposed. The model is partly verified using aggregated migration statistics for the region of Berlin provided by the State Statistical Office. It was observed that previous explanations for residential suburbanization, which were focused only on housing characteristics (buying a home, better residential environment, cheaper housing in suburban areas) need to be extended. Then the decision to live in the suburb is primarily a way of life that is desired and chosen in dependence on the phase of life. In the suburban population, traditional family-oriented elements of housing and living predominate, whereas in inner city population it is the modern individualised elements that play a dominant role. In a further step, resource conditions attending the decision come into play. At the household level, participation in the job market (job opportunities) is a central resource variable, at the regional level it is the housing situation on the market in the city or in outlying areas. Hence, the scope and dynamics of suburbanization processes are affected by special regional context characteristics which are in part conditioned by history. The marked difference in the measure of suburbanization between West and East Berliners is a result of subtle differences in the desired housing and way of life, of differences in housing conditions that still exist between Berlin-West and Berlin-East and of differences in the relationship to Brandenburg's environs. In general it is assumed that a decision in favour of living in an urban vs. suburban area can be defined in terms of an optimization process in which the advantages of the two locations are harmonized in the interest of the pursuit of certain aspirations with regard to living and housing conditions. The suburb functions as a family-friendly and quiet residential environment which is close to nature. The city nearby continues to be used as a place of work, service and culture. Taking advantage of the options in a manner flexible in time is desirable and is practised. Using this extended explanation framework it is also possible to design and evaluate political steering measures.
BASE
In: Informationen zur Raumentwicklung: IzR, Heft 1/2, S. 1-14
ISSN: 2698-8410
In dem Beitrag werden Überlegungen zu einem "Framing" für eine interdisziplinäre Behandlung des Phänomens der Multilokalität angestellt. Dabei wird eine Konzeption gesucht, mit deren Hilfe sowohl die kognitiv-emotiven und lebensweltlich-existenziellen Bedeutungs- und Sinnaspekte für die betroffenen menschlichen Akteure als auch die sozialen, ökonomischen, politischen und planerischen Implikationen des Phänomens behandelt werden können. - Ausgehend von der Körperlichkeit des Menschen und den existenziell bedeutsamen Funktionen der Wohnung wird argumentiert, dass der Wohnstandort die Rahmenbedingungen der Lebens- und Verwirklichungschancen einer Person festlegt. Denn der Wohnstandort begrenzt das Gesamtspektrum der Nutzungspotenziale auf die Gesamtheit jener Standortofferten, die von der Wohnung aus durch tagesrhythmische Zirkulation erreichbar sind. Nach einer kritischen Diskussion terminologischer Konventionen der Wanderungsforschung werden Argumente vorgebracht, die das Phänomen der Multilokalität neben Sesshaftigkeit, Zirkulation und Migration als eigenständige Form einer spezifischen sozialen Praxis der Lebensbewältigung plausibel machen. Das Spezifikum der Multilokalität besteht darin, dass mit dieser sozialen Praxis die Standortofferten von zwei (oder mehreren) Lokalitäten miteinander verknüpft und für den betreffenden Haushalt nutzbar gemacht werden können. Anschließend werden erste Ansätze einer Theorie der Multilokalität zu Diskussion gestellt, Bezüge zu aktuellen Sozialtheorien erörtert und konkrete Forschungsfragen angesprochen, die für empirische Studien zum Thema relevant erscheinen.