Früher verliefen die Fronten in der arabischen Welt so klar, dass man vom "arabischen Kalten Krieg" sprach. Heute ist alles so unübersichtlich, dass man selbst mit Organigrammen in Wandteppichgröße nicht weit kommt. Das liegt vor allem an den Prinzipien und Spielregeln, die heute die arabische Politik bestimmen. Die IP stellt die zwei wichtigsten vor. (IP)
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Arabischen Frühling und den Folgen und Problemen, die sich für die republikanischen Länder der arabischen Welt aus diesen Entwicklungen ergeben haben. Diese befinden sich in einem krisenhaften Zustand, der jedoch nicht allein durch Mangel an Demokratie erklärt werden kann. Vielmehr traten in den letzten Jahren Probleme ans Licht, welche ganz grundsätzlich die politische Verfasstheit der Gesellschaften in den betreffenden Republiken betreffen. Diese Verfasstheit, so argumentiert der Autor in seinem Beitrag, hängt damit zusammen, dass Republiken politisch definierte Gesellschaften voraussetzen, die sich in einem "Wir" artikulieren. Dieses "Wir" konstatiert eine kollektive, politische Identität, welche im Zusammenhang mit der politischen Ordnung eine Reihe von Fragen aufwirft, die das Verhältnis von Staat und Bürger, aber auch von Staat und Kultur (insbesondere Sprache), Staat und Religion und nicht zuletzt das Verhältnis von Zentrum und Peripherie betreffen. Die arabische Revolte hat all diese Identitätsfragen in das Zentrum der politischen Auseinandersetzung gerückt. Der Prozess der Demokratisierung hängt zweifellos eng mit all diesen Fragen zusammen, aber in einer völlig anderen Weise, als dies die Transformationsforschung annimmt. Der Beitrag wirft einen Blick auf Nationalismus und Republikanismus, betrachtet Revolution und republikanische Ordnung in den 1950er- und 1960- Jahren sowie die Hegemonie des arabischen Nationalismus in den Republiken. Abschließend erfolgt eine Skizze zu den Perspektiven unter der Fragestellung arabischer oder islamischer Republikanismus? (ICA2)
In seiner Monografie "1948. Der erste arabisch-israelische Krieg" beleuchtet Benny Morris die Hintergründe und Ereignisse, die zum Ende des Britischen Mandats in Palästina, zur Zersplitterung der arabisch-palästinensischen Gesellschaft und schließlich zur Geburt des Staates Israel führten. Im Fokus der Betrachtung steht dabei die unmittelbare Reaktion auf die Staatsgründung: der panarabische Angriffskrieg.Morris' akribische Auswertung der seit den 1980er Jahren zugänglichen israelischen und internationalen Archive ermöglicht einen klaren, dokumentarischen Blick auf die vielfach mythologisierte Geschichte des Krieges von 1948 und seine politischen wie militärischen Akteure. Gegen die mithin geschichtsvergessenen und ressentimentgeladenen Debatten um Israel und Palästina, um Zionismus und Vertreibung liefert dieses erstmals in deutscher Sprache erscheinende Buch somit die dringend benötigte historische Aufklärung.
Überblick über die Entwicklung des EDV-Einsatzes in den Ländern des Vorderen Orients mit besonderer Berücksichtigung der arabischen Golfstaaten und Saudi-Arabiens, wo Computer beinahe schon in allen Bereichen des Finanz-, Geschäfts- und Regierungswesens eingesetzt werden; Betonung der Bedeutung der Systeme, die auch die arabische Sprache berücksichtigen. (DÜI-Sdt)
Refugee guide.de. - - Das Buch enthält den Text in folgenden Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Kurdisch, Türkisch, Pashto, Dari, Tigrinya, Russisch, Serbisch, Mazedonisch und Albanisch.
Kaum eine Weltregion ist in unseren Medien derzeit so präsent wie der arabische Sprachraum mit seinen Revolutionen, Revolten, Kriegen. Und selten wurde mit einer solch eigenartigen Mischung aus Sympathie, Befremden und Unverständnis über welthistorische Ereignisse berichtet wie über das, was seit dem Dezember 2010 in Tunesien und Ägypten, Libyen und Syrien passiert. Das Buch "Theater im arabischen Sprachraum" wurde vor dem Hintergrund dieser Umwälzungen und im Bewusstsein verfasst, dass das Theater oft die politischste und spontanste aller Kunstformen sein kann. Es ist eine Bestandsaufnahme der theaterpraktischen Arbeit im arabischen Sprachraum in einer turbulenten, widersprüchlichen Zeit. Renommierte Journalisten und Theaterwissenschaftler, Kuratoren und Regisseure haben eine Zusammenschau erstellt, die Selbstzeugnisse und Porträts von Theatermachern ebenso wie von Theaterszenen der Metropolen Kairo, Tunis, Rabat und Casablanca enthält. Ergänzt wird der Band um ein kommentiertes Verzeichnis von wichtigen Bühnen und Theaterinstitutionen in der Region. Das Buch erscheint in deutscher und englischer Sprache und parallel im Verlag Sud Edition in Tunis in arabischer und französischer Sprache
Mosbahi, in München lebender tunesischer Schriftsteller und Journalist (Jg. 1950; BA 12/91; 10/96) stellt 15 arabische Schriftstellerinnen der Gegenwart vor; darunter so bekannte wie die Algerierin A. Djebar oder die Syrerin G. Samman, die meisten sind hierzulande unbekannt. Fast alle Porträts beruhen auf persönlichen Begegnungen Mosbahis mit den Autorinnen, verbinden Fakten aus der Biographie mit Ansichten und Meinungen. Über diese bemerkenswerten, starken Frauen sind bisher kaum Informationen zugänglich, schon gar keine kompakten Biographien, die obendrein noch sehr lesenswert formuliert sind. Mindestens 2/3 der Texte erschienen zwischen 1994 und 96 in der Süddeutschen Zeitung, ebenso wie die sachkundige Einführung von Erdmute Heller. - Ein gelungenes Buch, das möglichst aus seinem systematischen Versteck geholt werden sollte. (2) (Elisabeth Mair-Gummermann)
"Viele nordafrikanische Staaten blicken auf eine jüngste Vergangenheit zurück, in der systematisch Menschenrechte verletzt, Kritiker inhaftiert, offene Proteste verboten, Gefangene gefoltert und politische Gegner unschädlich gemacht wurden. Dass in einem Transformationsprozess von einer autoritären Staatsstruktur hin zu einer demokratischen Gesellschaftsform neben der juridischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auch die Erinnerung an erlebtes Unrecht eine zentrale Rolle spielt, hat sich in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts zweimal deutlich gezeigt. Im Unterschied zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der deutschen Unrechtserfahrung unter zwei sehr unterschiedlichen autoritären Regimen ist die kritische Untersuchung der Erinnerung an Unrecht im arabischen Raum erst im Entstehen begriffen. Trotz dieses Unterschiedes ist eine Engführung deutscher und arabischer Perspektiven auf diese Thematik, wie sie der vorliegende Band unternimmt, gewinnbringend und spannend für beide Perspektiven und betritt zugleich wissenschaftliches Neuland. Der Band präsentiert Ergebnisse einer dreijährigen interdisziplinären Zusammenarbeit deutscher und nordafrikanischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Beiträge widmen sich unterschiedlichen Formen des Erinnerns und reflektieren die Chancen und Herausforderungen einer Erinnerung an Unrecht aus philosophischer, theologischer, gesellschaftstheoretischer, sprach-, kultur- und literaturwissenschaftlicher Perspektive. Sie gliedern sich in vier Themenschwerpunkten: Ein erstes Kapitel untersucht die philosophischen und gesellschaftstheoretischen Debatten um Gedächtnis und Erinnerung. Ein zweites Kapitel setzt sich mit den literarischen Strategien des Erinnerns und des Vergessens auseinander. Ein dritter Schwerpunkt widmet sich dem Schreiben über Folter und Gefängnis. Ein vierter Fokus liegt auf Begriff und Formen der Zeugenschaft."--Publisher's website
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Im Anhang Anschriften von Handelskammern, Banken, Finanzinstitutionen, Formblätter in Bezug auf Firmengründung, -auflösung, Leasing, Steurformulare etc. überwiegend in arabischer Sprache
eingereiccht von Konstantin Mayrhofer ; Literaturverzeichnis: Blatt 76-84 ; Abstract/Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache ; Paris Lodron Universität Salzburg, Diplomarbeit, 2021 ; (VLID)6500649
"Viele nordafrikanische Staaten blicken auf eine jüngste Vergangenheit zurück, in der systematisch Menschenrechte verletzt, Kritiker inhaftiert, offene Proteste verboten, Gefangene gefoltert und politische Gegner unschädlich gemacht wurden. Dass in einem Transformationsprozess von einer autoritären Staatsstruktur hin zu einer demokratischen Gesellschaftsform neben der juridischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auch die Erinnerung an erlebtes Unrecht eine zentrale Rolle spielt, hat sich in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts zweimal deutlich gezeigt. Im Unterschied zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der deutschen Unrechtserfahrung unter zwei sehr unterschiedlichen autoritären Regimen ist die kritische Untersuchung der Erinnerung an Unrecht im arabischen Raum erst im Entstehen begriffen. Trotz dieses Unterschiedes ist eine Engführung deutscher und arabischer Perspektiven auf diese Thematik, wie sie der vorliegende Band unternimmt, gewinnbringend und spannend für beide Perspektiven und betritt zugleich wissenschaftliches Neuland. Der Band präsentiert Ergebnisse einer dreijährigen interdisziplinären Zusammenarbeit deutscher und nordafrikanischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Beiträge widmen sich unterschiedlichen Formen des Erinnerns und reflektieren die Chancen und Herausforderungen einer Erinnerung an Unrecht aus philosophischer, theologischer, gesellschaftstheoretischer, sprach-, kultur- und literaturwissenschaftlicher Perspektive. Sie gliedern sich in vier Themenschwerpunkten: Ein erstes Kapitel untersucht die philosophischen und gesellschaftstheoretischen Debatten um Gedächtnis und Erinnerung. Ein zweites Kapitel setzt sich mit den literarischen Strategien des Erinnerns und des Vergessens auseinander. Ein dritter Schwerpunkt widmet sich dem Schreiben über Folter und Gefängnis. Ein vierter Fokus liegt auf Begriff und Formen der Zeugenschaft."--Publisher's website
Abdruck der vom allgemeinen Volkskongress 1981 verabschiedeten 43 Artikel zum Behindertengesetz (Gesetz Nr. 3/1981) in englischer und arabischer Sprache. (DÜI-Faa)
Mayer (Middle East Department at Tel Aviv University) diskutiert - vor allem mit Blick auf die Verhältnisse in Ägypten - die Verläßlichkeit einer zwischen 1977 und 1979 in zehn arabischen Ländern unter Leitung von Saad Eldin Ibrahim (American University in Cairo) durchgeführten demoskopischen Untersuchung zum Themenkomplex "Arabische Einheit", deren Ergebnisse 1980 vom Projektinitiator und Finanzträger, dem Center for Studies on Arab Unity, in Beirut in arabischer Sprache veröffentlicht wurden