Während der letzten drei Jahrzehnte haben sich die Parteien der "Extremen", "Radikalen" oder "Populistischen" Rechten in Westeuropa zu einer festen politischen Größe entwickelt. Über die Motive ihrer Wähler gibt es jedoch nur relativ wenige vergleichbare Erkenntnisse. In diesem Artikel werden unter Kontrolle einer Vielzahl von Hintergrundvariablen die empirischen Effekte der drei am häufigsten diskutierten Motive auf die Wahl der Extremen Rechten getestet: "reine" (performanzorientierte) Protesteinstellungen, negative Einstellungen gegenüber Zuwanderern und neo-liberale ökonomische Präferenzen. Während Protesteinstellungen und Neo-Liberalismus keine statistisch signifikanten Effekte haben, spielen negative Einstellungen gegenüber Zuwanderern in allen Ländern außer Italien eine zentrale Rolle. Die international vergleichende Wahlforschung sollte deshalb in Zukunft verstärkt die Bedingungen analysieren, unter denen das Thema Zuwanderung politisiert wird.
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, welche Faktoren die Wahl von Parteien, die sich am Rande des politischen Spektrums bewegen und im Verdacht des politischen Extremismus stehen, erklären können. Dabei wird gezeigt, dass die empirischen Befunde für die Bundestagswahlen von 1994 bis 2002 bzw. 2005 im wesentlichen die Ergebnisse aus den frühen 1990er Jahre bestätigen: Während das Niveau der Unterstützung für die Parteien der extremen Rechten insgesamt gesunken ist, werden diese Parteien in beiden Regionen vor allem von relativ jungen, geringqualifizierten Männern gewählt, die häufig rechtsextremen Einstellungen anhängen, mit der Performanz des politischen Systems unzufrieden sind und ein eher problematisches Verhältnis zur liberalen Demokratie haben. Die PDS hingegen stützt sich in den neuen Ländern vor allem auf einen Kern von älteren, formal sehr gut gebildeten Bürgern, die dem politischen System der früheren DDR und/oder der abstrakteren Idee des Sozialismus äußerst wohlwollend gegenüberstehen und mit den Leistungen der Politik eher unzufrieden sind, zugleich aber kaum im engeren Sinne extremistische Neigungen haben. Aussagen über die westdeutschen PDS-Wähler sind wegen der geringen Fallzahlen nach wie vor mit großen Unsicherheiten behaftet. Aufgrund der präsentierten Ergebnisse lässt sich festhalten, dass diese im Mittel eine hohe formale Bildung aufweisen, die frühere DDR bzw. die Idee des Sozialismus sehr positiv bewerten und mit der Performanz des politischen Systems eher unzufrieden sind. (ICG2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1994 bis 2005.
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, welche Faktoren die Wahl von Parteien, die sich am Rande des politischen Spektrums bewegen und im Verdacht des politischen Extremismus stehen, erklären können. Dabei wird gezeigt, dass die empirischen Befunde für die Bundestagswahlen von 1994 bis 2002 bzw. 2005 im wesentlichen die Ergebnisse aus den frühen 1990er Jahre bestätigen: Während das Niveau der Unterstützung für die Parteien der extremen Rechten insgesamt gesunken ist, werden diese Parteien in beiden Regionen vor allem von relativ jungen, geringqualifizierten Männern gewählt, die häufig rechtsextremen Einstellungen anhängen, mit der Performanz des politischen Systems unzufrieden sind und ein eher problematisches Verhältnis zur liberalen Demokratie haben. Die PDS hingegen stützt sich in den neuen Ländern vor allem auf einen Kern von älteren, formal sehr gut gebildeten Bürgern, die dem politischen System der früheren DDR und/oder der abstrakteren Idee des Sozialismus äußerst wohlwollend gegenüberstehen und mit den Leistungen der Politik eher unzufrieden sind, zugleich aber kaum im engeren Sinne extremistische Neigungen haben. Aussagen über die westdeutschen PDS-Wähler sind wegen der geringen Fallzahlen nach wie vor mit großen Unsicherheiten behaftet. Aufgrund der präsentierten Ergebnisse lässt sich festhalten, dass diese im Mittel eine hohe formale Bildung aufweisen, die frühere DDR bzw. die Idee des Sozialismus sehr positiv bewerten und mit der Performanz des politischen Systems eher unzufrieden sind. (ICG2)
Scholars engaged in the discourse on 'Parteienverdrossenheit' claim that a breakdown of party attachments in West Germany occurred during the early 1990s. Employing data from a series of monthly polls that were conducted from 1977 to 2002, this paper demonstrates that the notion of such a rapid decline is wrong. Rather than being swept away by political crises, party identification declines slowly & fairly constantly over time, which is in line with theories of a secular dealignment. Furthermore, it can be shown that this dealignment is driven by a weakening of traditional social ties, while cognitive mobilization & change in the composition of the society have no effect on partisanship. The decline is most pronounced among the working class. Tables, Figures, References. [Copyright 2006 Elsevier Ltd.]
Da die nachrückende Generation einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung der "inneren Einheit" Deutschlands nach der Wende leisten muss, ist es Ziel des vorliegenden Beitrags, einen Überblick über die Rolle zu geben, die Jugendliche und junge Erwachsene in diesem Prozess spielen. Der Autor diskutiert zunächst die Frage, wann "das zusammen wächst, was zusammen gehört", um im Anschluss daran empirische Ergebnisse zu den Einstellungen Jugendlicher gegenüber Ausländern und dem Dritten Reich, zur Demokratie und eher unkonventionellen Partizipationsformen, zum Sozialismus und zur Lage in der früheren DDR sowie zur Gleichberechtigung der Frau vorzustellen. Er geht außerdem kurz auf die Wahlbeteiligung und das Wahlverhalten von jungen Ost- und Westdeutschen ein. Er stellt bei den meisten betrachteten Einstellungen und Verhaltensweisen die für die älteren Bürger typischen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen auch bei der Kinder- und Enkelgeneration fest. Eine Ausnahme betrifft jedoch die Einstellungen gegenüber der Rolle der Frau: Hier verläuft die eigentliche Trennlinie nicht zwischen Ost und West, sondern zwischen älteren Westdeutschen einerseits und allen übrigen Bürgern andererseits. Nach den Ergebnissen des Autors ist davon auszugehen, dass die jungen Menschen in beiden Regionen nach wie vor unterschiedlich geprägt sind und einen großen Teil ihrer spezifisch ost- bzw. westdeutschen Einstellungen im Laufe ihres weiteren Lebens beibehalten werden. (ICI2)
Der Autor zeigt mit Hilfe einer Kohortenanalyse von kumulierten ALLBUS-Daten für Westdeutschland, in welchem Umfang Alters- und Kohorteneffekte während der letzten zweieinhalb Jahrzehnte die Wahlbeteiligung bzw. die Wahlabsicht der Bürger beeinflusst haben und welche inhaltliche Bedeutung diese Wirkungen haben. Um theoretisch zu erklären, aus welchen Gründen solche Effekte überhaupt zu erwarten sind, geht er zunächst auf die Zusammenhänge zwischen Lebensalter, Kohortenzugehörigkeit und Wahlbeteiligung ein. Er beschreibt anschließend die Datenbasis, die Operationalisierung und das Forschungsdesign seiner Analyse und stellt die empirischen Ergebnisse zu den prognostizierten Wahlbeteiligungsraten in Abhängigkeit von Alter- und Kohortenzugehörigkeit dar. Diese weisen im Unterschied zu einer häufigen Vermutung darauf hin, dass ein geringes Lebensalter per se keinen signifikant negativen Einfluss auf die Wahlbeteiligung hat. Entscheidend ist vielmehr die Zugehörigkeit zu den jüngeren Kohorten, die weitaus seltener als die Angehörigen älterer Jahrgänge angeben, sich an der nächsten Bundestagswahl beteiligen zu wollen. Die Ergebnisse relativieren daher einen angeblich drastischen Einbruch der Wahlbeteiligung bei der "heutigen Jugend" in Deutschland. (ICI2)
Der Beitrag geht auf der Grundlage aktueller Daten der Frage nach, welchen Umfang das links- bzw. rechtsextreme Potential in Europa hat und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Personen mit pointiert linken bzw. rechten Einstellungen tatsächlich bestehen. Das theoretische Fundament der Untersuchung bildet das räumliche Modell des Parteienwettbewerbs von H. Kitschelt sowie die 'Theorie des Rechtsradikalismus in westlichen Industriegesellschaften' von Scheuch und Klingemann. Als Datenbasis wird die dritte Welle der European Values Study von 1999/2000 herangezogen, die 23044 Befragte in 19 europäischen Ländern umfasst. Die Ergebnisse gliedern sich in folgende Aspekte: (1) Anteil von Bürgern mit radikalen Einstellungen, (2) die inhaltliche Bedeutung der Links-Rechts-Selbsteinstufung, (3) Einstellungen zu Demokratie und Pluralismus sowie (4) Determinanten und Konsequenzen extremer Einstellungen. Die Studie zeigt, dass der Anteil der Radikalen im Ländervergleich zwar schwankt, zumeist aber die Rechtsradikalen dominieren. Darüber hinaus wird deutlich, dass die Bedeutung der politischen Richtungsbegriffe Links und Rechts im internationalen Vergleich relativ stark variiert und in Osteuropa vor allem von der Einstellung gegenüber dem früheren Regime beeinflusst wird. In fast allen westeuropäischen Demokratien und in der früheren DDR ergibt sich ein annähernd linearer Zusammenhang zwischen Links-Rechts-Einstufung und Extremismus - je weiter rechts sich eine Person einordnet, desto stärker lehnt sie tendenziell die Demokratie ab. In Osteuropa hingegen ist in vielen Ländern ein spiegelbildlicher Zusammenhang zu erkennen. In allen Ländern ordnet sich die Mehrheit der Extremisten nicht am Rand des politischen Spektrums, sondern in der linken oder rechten Mitte ein. (ICG2)
Da die nachrückende Generation einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung der "inneren Einheit" Deutschlands nach der Wende leisten muss, ist es Ziel des vorliegenden Beitrags, einen Überblick über die Rolle zu geben, die Jugendliche und junge Erwachsene in diesem Prozess spielen. Der Autor diskutiert zunächst die Frage, wann "das zusammen wächst, was zusammen gehört", um im Anschluss daran empirische Ergebnisse zu den Einstellungen Jugendlicher gegenüber Ausländern und dem Dritten Reich, zur Demokratie und eher unkonventionellen Partizipationsformen, zum Sozialismus und zur Lage in der früheren DDR sowie zur Gleichberechtigung der Frau vorzustellen. Er geht außerdem kurz auf die Wahlbeteiligung und das Wahlverhalten von jungen Ost- und Westdeutschen ein. Er stellt bei den meisten betrachteten Einstellungen und Verhaltensweisen die für die älteren Bürger typischen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen auch bei der Kinder- und Enkelgeneration fest. Eine Ausnahme betrifft jedoch die Einstellungen gegenüber der Rolle der Frau: Hier verläuft die eigentliche Trennlinie nicht zwischen Ost und West, sondern zwischen älteren Westdeutschen einerseits und allen übrigen Bürgern andererseits. Nach den Ergebnissen des Autors ist davon auszugehen, dass die jungen Menschen in beiden Regionen nach wie vor unterschiedlich geprägt sind und einen großen Teil ihrer spezifisch ost- bzw. westdeutschen Einstellungen im Laufe ihres weiteren Lebens beibehalten werden. (ICI2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.