Vorspann Dass Spielfilme über den Nationalsozialismus die Erinnerungskultur prägen, ist kaum zu bestreiten. Insbesondere die TV-Serie "Holocaust" gilt als eine Zäsur, die zugleich zahlreiche neue Forschungen provozierte. Wie entwickelte sich die filmische Erinnerungskultur seit "Holocoust" bis heute? Und in welcher Beziehung standen diese Filme zur Geschichtswissenschaft?
"Seit der Ausstrahlung der Serie Holocaust im Jahr 1979 prägen fiktionale Filme zunehmend die Vorstellungen über den Nationalsozialismus. Welche Bildhaushalte und Deutungen diese in den letzten Jahrzehnten vermittelten und wie sich diese veränderten, untersucht der Artikel systematisch anhand von rund vierzig Filmen und deren öffentlicher Rezeption. Dabei ortet Schwerpunkte und Grenzen der öffentlichen Erinnerung an den Nationalsozialismus und setzt diese mit gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Trends in Beziehung. Auf diese Weise lässt sich erkennen, dass die historischen Zugänge der Filme durchaus mit denen der Geschichtswissenschaft korrespondierten und beide Seiten sich wechselseitig prägten. Mit Blick auf die Filminhalte werden signifikante Verschiebungen in der audiovisuelle Erinnerungskultur deutlich, wobei sich die späten siebziger Jahre, die späten achtziger Jahre und die Wende zum neuen Jahrhundert als Zäsuren ausmachen lassen." (Autorenreferat)
"Skandale beeinflussen seit jeher das Image von Politikern und der Politik insgesamt. Der historische Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien zeigt, wie sehr die tatsächlichen Auswirkungen eines Skandals von den jeweils geltenden gesellschaftlichen Normen abhängen." (Autorenreferat)
"Warum gingen und gehen Menschen ins Kino? Ein wesentlicher Grund scheint zu sein, dass die dort gezeigten Filme Emotionen in Bewegung bringen. Die Geschichte des Kinos ließe sich somit auch als eine Geschichte der Zuschaueremotionen fassen. Dabei lässt sich - an einigen Beispielen - zeigen, dass die Zuschauerreaktionen häufig nicht dem intendierten Zuschauerverhalten entsprachen. Vielmehr ist von eigensinnigen Reaktionen auszugehen, die das Kino zu einem Ort der kulturellen Konflikte im 20. Jahrhundert machten." (Autorenreferat)
Im Jahr 1998 ging die "geborene Regierungspartei" der CDU zum zweiten Mal in die Opposition und im Unterschied zum ersten Machtverlust hatten die Christdemokraten diesmal ein historisches Bewusstsein davon, was dieser Schritt bedeuten konnte. Gleichzeitig erinnerten sie sich aber daran, dass ihre frühere Oppositionszeit zu einer langfristigen Stärkung der Partei beigetragen hatte. Aus diesem Grunde akzeptierten die Christdemokraten im Jahr 1998 den Oppositionsstatus, um durch eine innerparteiliche Regeneration möglichst schnell wieder in die Regierung zurückzukehren. "Wir nehmen die Herausforderung an" - so lautete das Motto auf ihrem 11. Parteitag. In welchem Maße gelang der CDU die erhoffte Erneuerung der Parteiorganisation? Nach einem einleitenden Überblick über die Merkmale der CDU-Parteiorganisation geht der Autor dieser Frage nach, indem er vergleichend die Parteireformen nach 1969 und 1998 analysiert. Er nimmt dabei vor allem die Kernbereiche der Parteiorganisation in den Blick: die Entwicklung der Parteiführung, des Parteiapparates und der Finanzen. Seine vergleichende Fallstudie versteht sich als ein Beitrag zu der bisher kaum untersuchten systematischen Frage, in welcher Weise Oppositionsphasen und Organisationsreformen zusammenhängen und wie sich Machtzentren in Oppositionsphasen verändern. (ICI2)
Klappentext: "Nach ihrem Machtverlust und den Finanzskandalen steht die CDU vor ihrer schwersten Bundestagswahl. Ähnlich wie schon Adenauer hatte auch Helmut Kohl die Union zwar zu einer erfolgreichen Partei aufgebaut, sie aber zerrüttet hinterlassen. Frank Bösch betrachtet die aktuellen Herausforderungen der CDU im Zusammenhang mit ihrer wechselvollen Parteigeschichte. Diese Überblicksdarstellung zeigt, welche Reformpotentiale die CDU bislang aufwies und wo ihre Beharrungskräfte liegen. Die zum Teil dramatischen Veränderungen der Parteiführung, ihrer Organisation und Finanzen werden dabei ebenso untersucht wie der Wandel ihrer Politik, ihrer Programmatik und ihrer Wählerschaft. Damit gibt dieses Buch einen parteiunabhängigen Gesamtüberblick über nahezu sechs Jahrzehnte CDU-Geschichte."