Parteienkonkurrenz: analytische Dimensionen und empirische Probleme
In: Politische Institutionen im Wandel, S. 57-82
"Im Gegensatz zu wirtschaftstheoretischen Modellen wird politische Konkurrenz als mehrdimensionales Phänomen verstanden, das sich aus vier Bedingungen zusammensetzt: 1. Kampffähigkeit der miteinander konkurrierenden Parteien, 2. Mobilitätsbereitschaft der Wähler, 3. Entscheidbarkeit des Wahlangebots und 4. Verwundbarkeit der Amtsinhaber durch Wahlen. Diese vier Bedingungen stehen nicht in einer additiven, sondern in einer höchst widersprüchlichen Beziehung zueinander. Damit politische Konkurrenz als Institution den 'sozialen Wert' (Georg Simmel) der Responsivität produzieren kann, bedarf sie sozio-politischer Kontextbedingungen, die sie in ihrer ungehemmten Entwicklung begrenzt. Die paradoxe Formel von Parteienkonkurrenz lautet demnach: Institutionelle Stabilität durch institutionelle Begrenzung." (Autorenreferat)