Zeitungsinhalte: Die Mehrfachsegmentierung europäischer Öffentlichkeit von 1982 bis 2008
In: Politische Diskurskulturen in Europa, S. 63-83
54 Ergebnisse
Sortierung:
In: Politische Diskurskulturen in Europa, S. 63-83
In: Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel: eine transdisziplinäre Perspektive, S. 214-231
Der Beitrag präsentiert erste Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse zur Europäisierung nationaler Medienöffentlichkeiten in den fünf EU-Mitgliedsstaaten Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Österreich und Dänemark über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten (1982-2003). Die Studie basiert auf einem mehrdimensionalen Analyseraster, um zeigen zu können, dass europäisierte Medienöffentlichkeiten in verschiedenen Formen und Qualitäten auftreten. Im Gegensatz zu anderen Studien, die in der Regel nur sehr kurze Untersuchungszeiträume wählen, interessieren sich die Autoren insbesondere für den Prozesscharakter von Europäisierung. Im ersten Teil werden vier Dimensionen der Europäisierung nationaler Medienöffentlichkeiten unterschieden und dargestellt, mit welcher vergleichenden Methode der Transnationalisierung- bzw. Europäisierungsgrad gemessen wird. Der zweite Teil präsentiert empirischeErgebnisse entlang der vier Europäisierungsdimensionen, um zu zeigen, ob und inwieweit ein Wandel öffentlicher Diskurse stattgefunden hat. Diese Ergebnispräsentation wird in Auseinandersetzung mit einigen bereits vorliegenden empirischen Studien durchgeführt. Abschließend wird erörtert, ob tatsächlich von einem Europäisierungs- oder eher von einem allgemeinen "Westernisierungsprozess" gesprochen werden sollte. (ICA2)
The existence of a European public sphere, a public network of exchange of opinions and ideas on political issues, has come to be seen as a prerequisite for the democratic legitimacy of the European Union. The paper conceptualizes the Europeanization of the national public spheres as a gradual process that may occur on four different dimensions: 1. monitoring governance, 2. mutual observation, 3. discursive exchange, and 4. collective identification with Europe. It then presents the results of our empirical research on the transnationalization of public spheres in Europe: What is the prevailing pattern of Europeanization that can be observed in different countries of the EU? We have conducted a quantitative content analysis of the political discourses in quality newspapers of five EU member states (Austria, Denmark, France, Germany, Great Britain) over a period of twenty years. According to our analysis of more than 3,000 articles the main pattern of transnationalization to be found in all countries is segmented Europeanization: Within each public sphere we find more and more talk about European institutions and policies but there is no indication of an increase in the debate in between the national public spheres. In addition, we find weak indications of a gradually developing European we-perspective.
BASE
In: Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel, S. 214-231
In: Medien • Kultur • Kommunikation
Einerseits ist die politische Berichterstattung in Europa durch einen gemeinsamen Blick auf die EU gekennzeichnet. In dem Sinne besteht eine europäische Öffentlichkeit. Andererseits bleibt eine solche Berichterstattung mehrfach segmentiert - nicht nur im Hinblick auf Länder, sondern auch im Hinblick auf die Art der Medien, in denen die Berichterstattung erfolgt. Wie ist diese Mehrfachsegmentierung zu erklären? Die Antwort, die in diesem Buch auf Basis von Redaktionsstudien in sechs europäischen Ländern gegeben wird, lautet: durch unterschiedliche politische Diskurskulturen. Diese bestehen nicht nur national, sondern sie existieren auch für unterschiedliche Typen von Zeitungen. Doch gibt es Ansätze des Entstehens einer europäischen politischen Diskurskultur?.
In: NEU - Nachhaltigkeits-, Energie- und Umweltkommunikation Band 7
In: NEU - Nachhaltigkeits-, Energie- und Umweltkommunikation Band 7
In: Transformationen des Staates?, S. 230-261
Öffentliche Informationen und Diskussionen sind auch notwendige Bestandteile von transnationalen demokratischen Einrichtungen, und ihre Beschränkung auf die jeweilige nationale Öffentlichkeit würde die Legitimität internationaler Institutionen bedrohen. Daher wird oft argumentiert, die Europäische Union könne nur dann demokratisch legitimiert werden, wenn sich die nationalen Öffentlichkeiten stärker europäisierten. Der vorliegenden Beitrag setzt hier an: Haben sich nationale Öffentlichkeiten und öffentliche Diskurse in den letzten Jahrzehnten tatsächlich kontinuierlich europäisiert? Die Autoren präsentieren Ergebnisse einer Inhaltsanalyse nationaler Qualitätszeitungen aus fünf EU-Mitgliedstaaten, aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Dänemark und Österreich. Europäisierung wird anhand von drei Dimensionen gemessen: Europäisierung von Inhalten, Europäisierung kollektiver Identitäten und Europäisierung von Diskursen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich in den letzten zwei Jahrzehnten die Aufmerksamkeit für die EU in den nationalen Öffentlichkeiten erhöht hat, sich aber weder eine stärkere Identifikation mit Europa noch eine verstärkte Diskussion zwischen den Ländern entwickelt hat. Die Autoren bezeichnen dieses Transnationalisierungsmuster als "segmentierte Europäisierung". Abschließend werden verschiedene mögliche Erklärungen für dieses Muster sowie für die fortdauernde Stabilität nationaler Öffentlichkeiten referiert und mögliche Wirkungen öffentlicher Diskurse für die Legitimität der EU als transnationaler politischer Ordnung erörtert. (ICA2)