Iran - Großmacht mit Ambitionen?
In: Der Kaukasus: Geschichte - Kultur - Politik, S. 80-90
Vor dem Hintergrund historischer Daten präsentiert der Verfasser das Ende der Sowjetunion als Irans Neuanfang im Kaukasus, die gegenwärtige Rolle der Herausforderer Irans, nämlich der Türkei und der USA sowie die Bedeutung der Kooperation mit Russland. Einen Schwerpunkt der Darstellung bildet die Analyse der Beziehungen Irans zu Aserbaidschan, Armenien und Georgien. Die permanente Stigmatisierung Irans durch die USA macht, so die These, aus einem bilateralen Konflikt ein globales Problem und zwingt jeden Interessenten, die Vorteile von Beziehungen mit Iran gegen die Nachteile einer Verärgerung Washingtons abzuwägen. Die kaukasischen Republiken laufen leicht Gefahr, eher Opfer als Nutznießer der regionalen Ost-West- bzw. Nord-Süd-Ausrichtung zu werden. Bisweilen wirken sie wie "Körner" zwischen den jeweils aus der Supermacht USA und der Mittelmacht Türkei sowie der Großmacht Russland und der Mittelmacht Iran gebildeten "Mühlsteinen". Offensichtlich fördert die Achsenbildung eine Zuspitzung der regionalen Probleme und verhindert eine Eindämmung der Konflikte. (ICF2)