Editorial
In: Behemoth: a journal on civilisation, Band 1, Heft 1, S. 1-2
ISSN: 1866-2447
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In: Behemoth: a journal on civilisation, Band 1, Heft 1, S. 1-2
ISSN: 1866-2447
In: Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945: ein Handbuch, S. 93-108
Ein zentrales Prinzip des Modells Deutschland, so der Verfasser, war: Auf jeden Fall mehr Soziales, auch wenn das Ökonomische dadurch strapaziert würde. Genau diese Logik war nach der Wende kaum mehr denkbar. Sozialstaatlichkeit galt bis dahin als Mittel sozialer Integration - sie durfte, ja musste deshalb expandieren. Seither und bis heute identifiziert man, nach einem dramatischen Perspektivenwechsel, Sozialstaatlichkeit als Ursache sozialer Ausgrenzung. So sollte sich der "deutsche" Postmaterialismus am Ende als eine Kraft entpuppen, die nur den "Materialismus" des deutschen Modells verändert hat. Dies war kein harmonisch ablaufender Prozess. Im Gegenteil, System und Systemopposition mussten sich mühevoll, ja gewaltsam aneinander abarbeiten, bevor sich schließlich eine (ungleichgewichtige) Synthese zwischen den Kulturen herauskristallisieren sollte. Die Modernisierungsleistungen von sozialen Bewegungen sind in der deutschen Nachkriegsgeschichte und vor allem zu Hochzeiten der neuen sozialen Bewegungen so offensichtlich, dass sie mit wachsendem zeitlichen Abstand zunehmend gesellschaftliche und wissenschaftliche Anerkennung finden. Dennoch erschöpfen sich die sozialen Bewegungen in dem langen Zeitraum von 15 Jahren nicht in ihrer Zuarbeit zu einem Modell bzw. dessen Wandlungen. Das Bild wäre unvollständig ohne historische Dimensionen, die in der Modellbetrachtung eher am Rande stehen. Es wird auf eigensinnige Potenziale in den Protesten verwiesen, die unabgegolten geblieben sind und über die Grenzen des Modells Deutschland hinausweisen. (ICF2)
In: Politikberatung, S. 169-179
"Politikberatung 'as we know it' wird selbstredend auch künftig eine Rolle spielen und ihren Klienten sagen, wie man am besten die Verwaltungen reformiert, Europa vitalisiert, Kinder kriegt, Renten sichert, Abfall beseitigt, Stammzellen organisiert, Haushalte saniert oder Arbeitslose 'ermächtigt'. Jene Disziplinen, die hinter der tradierten Governance-Forschung stehen, werden über mangelnde Beschäftigung nicht zu klagen haben. Ihr Kunde ist und bleibt der arbeitende Staat. Dazu wird sich absehbar ein komplementärer Beratungszweig gesellen, den man genau deswegen zur Konsultation bittet, weil er die Dinge nicht mit staatlichen Augen sieht. 'Seeing Unlike the State' scheint eine wesentliche Prämisse dafür zu sein, dass sich Entscheidungen des ordnenden Staates in Zukunft noch verwissenschaftlichen lassen." (Autorenreferat)
In: Widerstand denken: Michel Foucault und die Grenzen der Macht, S. 103-116
Der Beitrag enthält kursorische Anmerkungen zu der Frage, wie in der Welt Michel Foucaults überhaupt noch ein Widerstand möglich ist. Denn wer die Welt als ein einziges großes Gefängnis konstruiert, das sein Regiment auf perfektionierte Techniken des "Überwachens und Strafens" gründet, hat kaum Spielräume für Kritik und Abweichungen. Foucault schlägt bei seiner Analyse der Praktiken der Überwachung und Bestrafung gleichzeitig ein Konzept von Macht vor, das mit dem Gedanken der Dressur nicht zusammenpasst. Denn einen Kampf aufnehmen kann nur derjenige, der über einen Rest an Autonomie verfügt und sich nicht willenlos den gegebenen Verhältnissen unterworfen hat. Woher soll jedoch diese Autonomie kommen und wie sollte sie sich äußern? Wo befindet sich der archimedische Punkt außerhalb der Gefängniswelt? Wann und wo findet sich wer in welcher Welt wieder und hat deshalb welchen Spielraum? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrages, wobei insbesondere die Zusammenhänge zwischen Wille, Handlung, Wirkung und Absicht reflektiert werden. (ICI2)
In: Die Türkei-Debatte in Europa: ein Vergleich, S. 11-19
"Die Türken stehen vor der Tür Europas, und es ist ein Streit darüber entbrannt, ob wir sie hereinlassen sollen. Zweifel und Ängste dominieren: Diese 'Fremden', so heißt es, passen kulturell nicht zu unserer Lebensform. Kultur als Argument: Darauf haben sich Rechts- wie Religionsdebatten zunehmend versteift. Allerdings schwankt der Boden, hat man doch verschiedentlich gesehen, wie sich kulturelle Differenzen abschleifen im alltäglichen Leben. Daher überrascht es kaum, dass eine neue Abwehrfront entsteht: die poröse 'Kultur' weicht dem kompakten 'Geist'. In seinem Namen können Beitrittsgesuche souverän entschieden werden, positiv oder negativ, ganz nach Belieben." (Autorenreferat)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 48, Heft 1, S. 7-9
ISSN: 0006-4416
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 47, Heft 10, S. 1179-1181
ISSN: 0006-4416
In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 11, Heft 3, S. 7-12
ISSN: 0940-3566
Der Beitrag gibt eine Einführung in die Thematik der im Sammelband veröffentlichten Beiträge. Symbolische Regionalpolitik will hier verstanden werden nicht nur als Begriff für das Phänomen des politisches Theaters, für die politische Strategie, die sich Wichtigkeit und Resonanz verschafft, sondern insbesondere für das verdrängte Phänomen, dass "theatralische" Aktionen "reale" Wirkungen haben können. Es geht also um politisches "Theater" und positive Effekte. Konkret befassen sich die Beiträge mit staatlichen Inszenierungen, mit deren Hilfe die mentale Infrastruktur für eine erfolgreiche Regionalpolitik geschaffen wird: Erzählungen, Assoziationen, Visionen von Raum und Volk, Phantasien über schöne Zukünfte und künftigen Aufstieg, Loblieder auf Menschenseelen und Naturschönheiten etc. Untersucht werden in der Regionalpolitik die Steuerungswirkung, Steuerungsmedien, die Frage der Identität und Identifizierung, die Verbindung zwischen Volk und Raum sowie die Frage der Modernisierungspolitik. (ICH)