Die Thematisierung von Männlichkeit in der Freiheitlichen Partei Österreichs
In: Moderner Rechtsextremismus in Deutschland, S. 275-301
"Der Autor konzentriert sich in seiner Untersuchung über die Männlichkeitskonstruktionen in der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) angesichts der quantitativen Dominanz von Männern im Rechtsextremismus auf die Frage, warum bestimmte Männlichkeitsvorstellungen rechtsextremer Organisationen eine besondere Attraktivität für Männer haben. Männlichkeit kann in spätmodernen Industriegesellschaften nicht mehr als 'fraglos Gegebenes' gelten, die 'Krise des Mannes' und die im Zuge gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse für Männer auftretenden Verunsicherungen schlagen sich, so Geden, in Prozessen der Diskursivierung und der Thematisierung von Männlichkeit nieder. Auf der Ebene des medialen Diskurses, am Beispiel zweier FPÖ-naher Zeitschriften und auf der Ebene des Alltagsdiskurses, der anhand von Gruppendiskussionen mit FPÖ-Funktionären rekonstruiert wird, untersucht er die für die 'Männerpartei' FPÖ spezifischen Männlichkeitskonstruktionen. Der Autor zeigt, dass die FPÖ gerade dadurch an Attraktivität für Männer gewinnt, dass sie ihren politischen Projekten und kulturellen Leitbildern ein die Geschlechterdifferenz deutlich betonendes Deutungsmuster zugrunde legt. Geden leistet damit einen Beitrag zur Erforschung der gendered substructure rechtsextremer Organisationen." (Autorenreferat)