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"Die nächsten zehn Jahre sind entscheidend für das Klima." Flutkatastrophen in Deutschland, Hitzewellen in Europa: Mittlerweile werden die Auswirkungen des Klimawandels auch bei uns spürbar und wir beginnen zu ahnen, was noch kommen kann. Doch trotz des Übereinkommens von Paris steigen die Ausstöe︣ der Treibhausgase ständig weiter. Können wir das erhoffte 1,5-Grad-Ziel überhaupt noch erreichen und Schlimmeres abwenden? Die Journalistin und Biologin Anja Paumen fasst den aktuellen Stand der Wissenschaft und Klimapolitik zusammen. Sie hat mit Menschen gesprochen, die in der Forschung, auf der Strasse und in der Kunst unterschiedliche Wege beschreiten, um die Klimakrise zu bekämpfen. Indem sie deren Lösungsansätze und Motivationen vorstellt, gibt sie dem Klimaschutz ein vielfältiges Gesicht. Das Buch zeigt, was erfolgreicher Klimaschutz vor allem braucht: gute Vermittlung. (Verlagswerbung)

Der promovierte Physiker B. Lichtberger präsentiert in seinem Buch das, worüber er am meisten weiss: Physik. Er bringt die Physik der Erde konsequent in den Zusammenhang mit dem Klimawandel, lässt aber auch politische und gesellschaftliche Faktoren nicht ausser Acht. Er erklärt den Klimawandel auf Grundlage von physikalischen, biologischen und chemischen Zusammenhängen und beschreibt, wie er gestoppt werden kann. Das Buch macht meines Erachtens nach den Eindruck eines Schul- oder Lehrbuchs. Jedes Kapitel beginnt mit Leitfragen, blau hinterlegte Kästen heben Begriffserklärungen hervor und farbige Tabellen, Fotos und Grafiken stützen den Text. Das Buch ist ohne weitreichende Vorkenntnisse lesbar, aber es erfordert konzentriertes Lesen. Es gibt einen ausführlichen Anhang mit Register, Literatur- und Quellenverzeichnissen sowie einem Abbildungs- und Abkürzungsverzeichnis. Insgesamt eine ansprechende Ergänzung für gröe︣re Bestände

Immer häufiger werden die Indizien, dass sich durch die allgemeine Temperaturerhöhung die Verbreitung von Pflanzen und Tieren verändern. Dabei ist grundsätzlich zu beachten, dass jeder menschliche Eingriff, jedes im Vorkommen veränderte Tier, aber auch jede ausgestorbene Pflanze einen Einfluss auf das gesamte Ökosystem ausübt. So wird es immer wichtiger, die gegenseitigen Abhängigkeiten und die natürlichen Vernetzungen zu erkennen. Mit ihrem schmalen Werk leistet die Autorin einen gut verständlichen und anschaulichen Beitrag zu diesen Problemen und zeigt an zahlreichen Beispielen auf, wie sich Fauna und Flora verändern. Beispielsweise erwähnt sie die Einwanderung wärmeliebender Insekten, wie der Tigermücke, die als Krankheitsüberträger gefährlich ist, oder die Veränderungen im Vogelzug und im Brutverhalten. Themen sind aber auch die Pilze und ihre Bedeutung für die Humusbildung, das Wasser, das oft entweder ausbleibt oder Überschwemmungen verursacht, und Strategien für Selbstversorger. - Empfehlenswert vor allem für Bibliotheken in Süddeutschland, da viele Beispiele aus dieser Region stammen

Rezension (ekz): Der Autor ist Professor für Nachhaltige Entwicklung. Er weiss also, wovon er spricht, wenn er für eine radikale Änderung der Landwirtschaft, ja für deren Abschaffung plädiert, natürlich nicht, ohne Alternativen aufzuzeigen. Tatsache ist, dass die Land- und Viehwirtschaft durch den enormen Flächenverbrauch die meisten globalen Umweltveränderungen verursacht haben. Gelänge es nun, die Nahrungsmittelproduktion so umzustellen, dass kaum noch Flächen hierfür benötigt werden, könnte sich auf Äckern und Weiden wieder die Natur ausbreiten. Genau das ist sein Denkansatz. So stellt er hier die zellbasierte Herstellung tierischer Produkte vor, die in Bioreaktoren erfolgt und die bereits von einigen Start-up-Unternehmen erfolgreich praktiziert wird. Das hängt natürlich von der Akzeptanz durch den Verbraucher ab, aber schon heute gibt es hierzulande die Produktion fleischähnlicher veganer Produkte. Eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten muss jedenfalls kommen, so der Autor. Insgesamt ein interessanter, fast futuristischer Diskussionsbeitrag zum Thema "Klimaänderung und Artensterben"

Stehen wir angesichts von Kohleausstieg und Fridays for Future an der Schwelle zu echter Veränderung? Oder führen uns geldgierige Großkonzerne und die Ignoranz einiger politischer Entscheider*innen in eine dunkle Zukunft? Der renommierte Umwelthistoriker Frank Uekötter wirft einen Blick auf die globale Umweltpolitik der letzten Jahre, enthüllt Hintergründe, bewertet vergangene Entscheidungen und blickt mit diesem Wissen in die Zukunft. Ein Buch, das sich der Komplexität der Umweltkrisen stellt und Handlungsmöglichkeiten für eine wirkungsvolle Umweltpolitik auslotet

Ist Nachhaltigkeit utopisch? -- Inhalt -- Vorwort -- 1 Einleitung: Nachhaltigkeit - ein utopisches Ideal? -- 1.1 Ist Nachhaltigkeit ein "erschöpftes Konzept"? -- Das Konzept Nachhaltigkeit aufgeben? -- Das Konzept der liberalen Demokratie aufgeben? -- Starke Polarisierung - dramatischere Appelle und unverblümte Leugnung des Klimawandels -- 1.2 Phasenübergang zur Nachhaltigkeit -- 1.3 Nachhaltigkeitsbarrieren verstehen -- 1.4 Prinzipien für nachhaltiges Handeln entwickeln -- 1.5 Das Konzept Nachhaltigkeit -- Eine hitzige Debatte -- Arbeitsdefinition -- Warum wir nicht wissen, wie Nachhaltigkeit zu erreichen ist -- Den Anspruch der Endgültigkeit vermeiden -- Nur schrittweise Annäherung an das utopische Ideal der Nachhaltigkeit ist möglich -- Planetare Grenzen und soziale Ungerechtigkeit -- 1.6 Struktur des Buchs -- 1.7 Methodologischer Ansatz -- 1.8 Zusammenfassung der bisherigen Kerngedanken -- Teil 1 Nachhaltigkeitsbarrieren -- Intrinsische Barrieren -- 2 Barrieren der physischen Wirklichkeit -- 2.1 Erntefaktor, Ressourcen und Umweltverschmutzung -- 2.1.1 Der energetische Erntefaktor (ERoEI) -- 2.1.2 Thermodynamische Grenzen von Ressourcenverfügbarkeit und Kreislaufwirtschaft -- 2.1.3 Umweltverschmutzung als thermodynamisches Problem -- 2.2 Komplexität -- 3 Barrieren der menschlichen Natur -- 3.1 Kognitive Begrenzungen: Lineares Denken in kurzen Zeiträumen -- 3.2 Moralische Beschränkungen - Gier, Egoismus und Ignoranz -- 3.3 Die Kluft zwischen Werten und Verhalten (value-action gap) -- 3.4 Zielkonflikte -- 4 Soziale Barrieren -- 4.1 Systemträgheiten und Pfadabhängigkeiten -- 4.2 "Die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation befriedigen ... -- 4.2.1 Die Sorge um Nachhaltigkeit beginnt mit gegenwärtigen Bedürfnissen -- 4.2.2 Armut als mehrdimensionales Phänomen -- 4.2.3 Die Armen leiden am meisten - ökologische Ungerechtigkeit.