Neue Rechte und Rechtsextremismus in Deutschland
In: Handbuch deutscher Rechtsextremismus, S. 550-571
An der Eignung des Begriffes "Neue Rechte" zur Kennzeichnung eines ideologischen und organisatorischen Zwischen- und Übergangsbereiches im politischen Spektrum zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus ist in letzter Zeit Kritik geübt worden. Um diesen Diskurs mit dem Ziel einer nachprüfbaren und konsensuellen Begriffsbestimmung fortzusetzen, werden im vorliegenden Beitrag die beiden zentralen Begriffe "Neue Rechte" und "Scharnierfunktion" angesichts dieser Kritik differenziert. Grundthese dabei ist, daß es zum einen trotz der äußerst komplexen und heterogenen ideologischen und organisatorischen Zusammenhänge im "Brückenspektrum" der politischen Rechten heute sinnvoller denn je ist, diese Phänomene mit einem zusammenfassenden, die strukturellen Gemeinsamkeiten dieser breiten Strömung im Übergangsfeld zwischen Rechtsextremismus und Rechtskonservatismus kennzeichnenden Begriff zu bezeichnen. Der Autor plädiert auch weiter für den Begriff "Neue Rechte", weil er in der Forschung eingeführt ist und nach Meinung des Autors (noch) keine Stigmatisierung ausstrahlt. (ICE)