Die Weltwirtschaft setzt ihren Erholungskurs in diesem Jahr fort. Im Jahresverlauf ist mit einer spürbar zunehmenden Dynamik zu rechnen. Getragen wird sie vor allem von der robusten konjunkturellen Dynamik Chinas und dem massiven fiskalischen Hilfsprogramm der neuen US-Regierung. Die Weltwirtschaft wird 2021 um 5,5 % wachsen, 2022 dann um 3,5 %. Die deutsche Wirtschaft wird sich trotz des Lockdowns und des schleppenden Starts beim Impfprogramm in diesem und im kommenden Jahr kräftig erholen. Im Jahresdurchschnitt 2021 legt das Bruttoinlandsprodukt um 4,9 % zu, 2022 um 4,2 %. Die Jahresverlaufsrate beträgt im Jahr 2021 beachtliche 6,1 % und im nächsten Jahr 2,1 %. Treibende Kräfte des Wachstums sind in diesem Jahr sowohl der sehr dynamische Außenhandel als auch der nicht zuletzt aufgrund des hohen Nachholbedarfs wieder beträchtlich expandierende private Konsum. Auch die Investitionen liefern spürbare positive Impulse. Die Arbeitslosenquote sinkt in diesem Jahr geringfügig auf durchschnittlich 5,8 %. Im Jahr 2022 geht die Arbeitslosigkeit dann deutlicher zurück, die Quote wird im Jahresdurchschnitt bei 5,3 % liegen. Obwohl höhere Energiepreise und die Rückkehr zu den alten Mehrwertsteuersätzen die Inflation beschleunigen, bleibt die Zunahme der Verbraucherpreise auch 2021 mit 1,7 % unter der Zielinflationsrate der EZB. Im kommenden Jahr geht die Inflationsrate dann leicht auf 1,5 % zurück.
Die deutsche Wirtschaft nimmt nach dem rückläufigen ersten Quartal zunehmend Fahrt auf. Neben der kräftigen globalen Erholung wirkt nun auch die Lockerung der Corona-Maßnahmen belebend. Konjunkturlokomotiven sind die dynamische Wirtschaft Chinas und die fiskalpolitisch beflügelte US-Wirtschaft. Das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2021 um 5,7 % expandieren, 2022 um 4,3 %. Rückenwind erhält die deutsche Wirtschaft von dem anziehenden Konsum, kräftig expandierenden Exporten und steigenden Investitionen. Obwohl Lieferschwierigkeiten bei Vorprodukten und eine merkliche Verteuerung von Rohstoffen zunächst noch bremsen, dürfte das BIP 2021 um 4,5 % zulegen und 2022 um 4,9 %. Die Jahresverlaufsrate ist dabei 2021 mit 5,9 % außergewöhnlich hoch und beruhigt sich 2022 auf 2,3 %. Die Arbeitslosenquote sinkt 2021 leicht auf durchschnittlich 5,8 %, 2022 deutlicher auf 5,3 %. Stark gestiegene Energiepreise und die Rückkehr zu den üblichen Mehrwertsteuersätzen erhöhen die Inflation 2021 auf 2,5 %; 2022 dürfte sie sich aber auf 1,7 % verringern. Das Euroraum-BIP, das im vergangenen Jahr stärker einbrach, legt 2021 um 5,2 % und 2022 um 4,3 % zu. Zwar zieht die Kerninflation im Euroraum etwas an, bleibt aber für ein nachhaltiges Erreichen des Inflationsziels noch zu schwach. Entsprechend benötigt die Wirtschaft im gesamten Prognosezeitraum noch geld- und fiskalpolitische Unterstützung.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem konjunkturellen Abschwung. Zugleich werden strukturelle Herausforderungen durch die anstehende Dekarbonisierung deutlich, die auf nationaler und auch auf EU-Ebene enorme Anstrengungen erfordern. Eine wohlstandssichernde Klimawende bedarf massiver Investitionen. In Deutschland müssen ohnehin öffentliche Investitionen in Infrastruktur nachgeholt werden. Diese sollten zumindest teilweise kreditfinanziert werden. Eine entsprechende Änderung der deutschen und EU-Fiskalregeln ist überfällig. Darüber hinaus ist eine wirksame CO2-Bepreisung notwendig, kombiniert mit Maßnahmen des sozialen Ausgleichs. Der Europäische Green Deal der neuen EU-Kommission und das Klimapaket der deutschen Regierung gehen grundsätzlich in die richtige Richtung. Das Klimapaket ist allerdings deutlich zu zaghaft, beim Green Deal ist die konkrete Umsetzung noch offen. Eine grünere Politik der EZB sollte die allgemeine Wirtschaftspolitik flankieren. ; The German economy is stuck in an economic downturn. At the same time, the necessary decarbonisation entails structural challenges that warrant tremendous efforts at both national and EU level. Tackling global warming in a way that secures economic welfare will require massive investment. In Germany, the substantial backlog in public infrastructure investment needs to be addressed anyhow. These investments should be, at least in part, credit-financed. A corresponding change in German and EU fiscal rules is overdue. Furthermore, effective CO2 pricing is necessary and needs to be complemented by measures to ensure social equity.The new EU Commission's European Green Deal and the German government's climate package are basically pointing in the right direction. However, the climate package is clearly too tepid, and the concrete implementation of the Green Deal remains to be seen. A greener ECB policy should support the general economic policies in the EU.
Die Triebkräfte des Aufschwungs in Deutschland sind ausgeglichen. Die Binnennachfrage wird von einem robusten privaten Konsum und von kräftigen Investitionen getragen, während sich die dynamischen Exporte infolge ebenfalls stark steigender Importe in einem nahezu ausgeglichenen Außenbeitrag niederschlagen. Das IMK prognostiziert ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,4% für 2018 und 2,2% für 2019, wobei die konjunkturelle Dynamik in etwa gleich hoch bleibt. Die Verbraucherpreise steigen in beiden Jahren um jeweils 1,6%. Die Arbeitslosenquote sinkt 2018 auf 5,3% und 2019 auf 5,0%. Die entscheidenden negativen Risiken für die Prognose sind politischer Natur. So stellen die protektionistischen Töne und Handlungen wie auch die angestrebte Deregulierung der Finanzmärkte in den USA ein nennenswertes Risiko dar. Die protektionistischen Maßnahmen der US-amerikanischen Regierung können sowohl direkt als auch indirekt auf die Produktion in Deutschland und im Euroraum wirken. Direkt drohen Exporteinbußen, indirekt werden die Geschäftserwartungen gedämpft und die Unsicherheit erhöht sich. ; The German economy is in the midst of a balanced and sturdy economic expansion. Domestic demand is driven by robust private consumption and dynamic investment activity, while strong exports go hand-in-hand with buoyant imports. IMK forecasts the growth dynamic to remain practically unchanged during the forecast period resulting in an increase of GDP by 2.4% in 2018 and by 2.2% in 2019. Consumer prices are expected to rise by 1.6% in both 2018 and 2019. The unemployment rate according to the national definition will decline to 5.3% in 2018 and to 5.0% in 2019.The key risks to the current forecast are political in nature. The protectionist actions and rhetoric in the U.S. as well as plans to deregulate the financial markets pose substantial risks for the global expansion. U.S. protectionism could negatively impact Germany and the euro area both directly by lowering exports
Das globale Wachstum bleibt verhalten und die wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken sind unvermindert hoch. Die Abflachung des Booms in China wirkt weiterhin dämpfend und auch in den Industrieländern ist die Wachstumsdynamik verhaltener als in der Vergangenheit. Gestützt durch eine nur leicht gestraffte expansive Geldpolitik zieht das Wachstum in den USA etwas an, und die Erholung im Euroraum dauert fort. Demgegenüber erfährt das Vereinigte Königreich im ersten Jahr nach der Brexit-Entscheidung einen konjunkturellen Dämpfer bei zugleich anziehender Inflation. Vor dem Hintergrund günstiger monetärer Bedingungen ist die Konjunktur in Deutschland ist weiterhin robust. Die Inlandsnachfrage wird durch moderate Lohnsteigerungen getragen, die unter Wahrung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit die Kaufkraft der Beschäftigten steigen lassen, was den privaten Konsum und letztlich auch die Beschäftigung antreibt. Die Ausrüstungsinvestitionen ziehen etwas an. Der Außenhandel leistet per saldo einen negativen Beitrag zum Wachstum. Die Fiskalpolitik ist 2017 spürbar expansiv ausgerichtet; 2018 kaum noch. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands wird 2017 und 2018 im Verlauf um 1,8 % bzw. 1,9 % zunehmen. Infolge einer geringeren Zahl von Arbeitstagen in diesem Jahr beträgt der Anstieg jahresdurchschnittlich nur 1,3 %, 2018 dann 1,8 %. Die Arbeitslosenquote sinkt von 5,8 % in diesem Jahr auf 5,6 % im Jahr 2018 und die Verbraucherpreise steigen um 1,8 % bzw. 1,6 %. ; Global growth remains subdued and risks persist unabated. The boom in China continues to slow and the economic momentum in the industrialized countries is more restrained than in the past. Supported by an only slightly tightened and still expansionary monetary policy, economic growth is strengthening somewhat in the United States and the recovery in the euro area continues. In the first year after the Brexit vote, the UK's economy is expected to experience a combination of lower growth and higher inflation.Against the background of favorable monetary conditions, the German economy remains robust. Strong domestic demand is sustained by wage increases that preserve the international competitiveness of German firms while at the same time raising spending power. As a result, private consumption is buoyant, ultimately giving rise to further increases in employment. In the course of the forecast period, investment activity is expected pick up. Net foreign trade will negatively contribute to growth. The fiscal stance is noticeably expansionary in 2017, but only slightly so in 2018. Because there are fewer working days in 2017 than the previous year, Germany's GDP will increase by only 1.3% in 2017 on annual averages. In 2018, Germany's growth rate of 1.9 % will better reflect the underlying growth rate. On national definitions the unemployment rate will average at 5.8% in 2017 (2018: 5.6%); the internationally comparable figures are 3.5% and 3.2% respectively. Consumer prices are expected to rise by 1.8% (2017: 1.6%).
Das Wachstum der Weltwirtschaft fiel in den ersten Monaten 2015 nur verhalten aus. Im Prognosezeitraum wird die Weltkonjunktur wieder an Tempo gewinnen. So wird in den USA die konjunkturelle Dynamik spürbar zunehmen. Auch in den meisten Schwellenländern wird die Konjunktur wieder an Fahrt aufnehmen. Im Euroraum dürfte sich der im Laufe des vergangenen Jahres begonnene Stabilisierungsprozess fortsetzen. Maßgeblich hierfür ist der gelockerte Restriktionskurs der Fiskalpolitik. Die dynamischere Entwicklung der Weltwirtschaft ermöglicht der Wirtschaft des Euroraums nun einen exportinduzierten Erholungskurs. Das Wachstum im Euroraum außerhalb Deutschlands beträgt im Jahr 2015 1,4 % (2016: 2,1 %).In Deutschland bleibt die konjunkturelle Dynamik im Prognosezeitraum hoch. Die Zunahme der Exporte wird sich infolge der anziehenden Weltkonjunktur beschleunigen. Dies strahlt auch auf die Investitionstätigkeit aus. Treiber des Wachstums bleiben die privaten Konsumausgaben bei abermals deutlich steigenden Realeinkommen sowie der erneut positiven Arbeitsmarktentwicklung sein. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts wird im Jahresdurchschnitt 2015 2,0 % betragen (2016: 2,2 %). Die Arbeitslosenquote beträgt 6,4 % (2016: 6,2 %) und die Verbraucherpreise steigen nur verhalten um 0,5 % (2016: 1,5 %). ; In the first months of 2015 global growth was subdued. During the forecast period the world economy will gain strength. In the United States, economic activity will pick up noticeably. Most emerging economies will also experience higher growth. In the euro area, the modest recovery in place since last year will continue against the backdrop of less restrictive fiscal policies. More vigorous global growth allows the euro area to embark on a path of export-induced growth. Euro-area GDP outside Germany will increase by 1.4% in 2015 (2016: 2.1%).In Germany, economic activity continues to be buoyant during the forecast period. Exports will expand more strongly as the world economy picks up which, in turn, positively impacts on investment activity. Private consumption demand remains the main driver of growth as real incomes continue to rise markedly and labor markets develop favorably. Germany's GDP will increase on average by 2.0% in 2015 (2016: 2.2%). The unemployment rate declines to 6.4% in 2015 and 6.2% in 2016 according to the national definition and to 4.4% and 4.2%, respectively, according to the standard international definition. Consumer price inflation remains low at 0.5% (2016: 1.5%).
Die hohen Kosten der gerade von deutscher Seite forcierten Minimalstrategie zur Lösung der Krise des Euroraums werden nun nicht nur in den Krisenländern sondern auch in Deutschland selbst sichtbar: Die drastisch zurückgehende Nachfrage aus dem Euroraum belastet die deutsche Konjunktur erheblich. Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, grundsätzlich unbegrenzt Staatsanleihen zu kaufen, hat jetzt schon Wirkung gezeigt und lässt einen verhaltenen Optimismus für das Jahr 2013 aufkommen. Aber das Risiko eines konjunkturellen Absturzes im Sog der Krise im Euroraum ist hoch. Deshalb sollte derzeit die Wirtschaftspolitik in Deutschland aus einer europäischen Perspektive handeln. Die deutsche Fiskalpolitik sollte den wegen der Schuldenbremse begrenzten Spielraum nützen, um expansive Impulse zu setzen und den Euroraum aus der Krise zu führen. Deutschland muss zu einer makroökonomisch orientierten Lohnpolitik zurückzukehren, bei der die Löhne im Schritt mit der mittelfristigen Produktivitätsentwicklung und dem Preisziel der EZB steigen. Gesamtwirtschaftlich wäre es vorteilhaft, wenn für eine bestimmte Zeit die Löhne in Deutschland sogar schneller wachsen würden, um den Anpassungsprozess im Euroraum zu unterstützen.
Die Corona-Krise hat die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession gestürzt. Im ersten Halbjahr 2020 ist die globale Wirtschaftsaktivität stark geschrumpft. Im Prognosezeitraum dürfte die weltwirtschaftliche Produktion mit Unterstützung der Geld- und Fiskalpolitik wieder spürbar ausgeweitet werden. Dennoch wird sich die wirtschaftliche Erholung nur allmählich vollziehen. Auch die deutsche Wirtschaft verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen starken Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die wirtschaftspolitischen Akteure reagierten zügig mit Liquiditätshilfen und Nachfragestimuli und bannten so die Gefahr einer sich selbst verstärkenden Abwärtsbewegung. Unter der Annahme, dass Corona-Ausbrüche lokal begrenzt werden können, ist mit einem Rückgang des BIP um 6,2 % in diesem Jahr und einem Anstieg um 3,8 % im kommenden Jahr zu rechnen. Trotz der Stützungsmaßnahmen macht sich die Corona-Krise auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt zwar - wegen einer massiven Nutzung von Kurzarbeit - nur wenig, aber die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt nimmt infolge des Rückgangs bei den Selbstständigen und Mini-Jobbern in beiden Jahren ab. Die Arbeitslosenquote wird von 5,0 % im Jahr 2019 auf 6,3 % im Jahr 2021 steigen. Die Inflationsrate bleibt mit 0,5 % und 1,3 % in beiden Jahren deutlich unter der Zielinflationsrate der EZB.
Die Weltwirtschaft ist aufgrund der Covid-19-Pandemie in eine tiefe Rezession gestürzt. Im ersten Halbjahr 2020 ist der Welthandel dramatisch eingebrochen. Die globale Wirtschaftsaktivität wird in diesem Jahr um 3,9 % stark schrumpfen. Im Prognosezeitraum dürfte die weltwirtschaftliche Produktion mit Unterstützung der Geld- und Fiskalpolitik wieder spürbar um 6,1 % ausgeweitet werden. Die deutsche Wirtschaft erlitt im zweiten Quartal 2020 den stärksten Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Produktion seit dem zweiten Weltkrieg; das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 9,7 %. Die schnelle Reaktion der wirtschaftspolitischen Akteure mit zahlreichen Stützungsmaßnahmen verhinderte einen noch viel stärkeren Rückgang. Im Prognosezeitraum wird das BIP-Wachstum nach einer anfänglich hohen Dynamik im nächsten Jahr eine verhaltene Gangart einlegen. Im Jahresdurchschnitt 2020 wird das BIP um 5, 2 % sinken; 2021 steigt es um 4,9 %. Die Auswirkungen der Krise auf den Arbeitsmarkt sind relativ gering. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt aufgrund der Kurzarbeit nur leicht, während die Zahl der Erwerbstätigen infolge des Rückgangs bei den Selbstständigen und den Mini-Jobbern stärker abnimmt. In beiden Jahren wird die Arbeitslosenquote 5,9 % betragen (2019: 5,0 %). Die Inflationsrate bleibt mit 0,5 % und 1,3 % deutlich unter der Zielinflationsrate der EZB.
Deutschland befindet sich in einem stabilen Aufschwung in günstigem Umfeld. Im Vergleich mit früheren Aufschwungsphasen ist der Aufschwung durch eine starke Binnenwirtschaft, insbesondere einen robusten privaten Konsum, geprägt. Ausschlaggebend ist, dass die Löhne kräftiger gestiegen sind als in früheren Aufschwungsphasen. Die jüngsten Anstiege der Löhne in Deutschland sind dabei nach wie vor weit davon entfernt, übermäßige Preissteigerungsspiralen in Gang zu setzen. Kennzeichnend für diesen Aufschwung ist auch eine bisher verhaltene Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen. Diese dürften im Prognosezeitraum angesichts der günstigen Aussichten für die Binnenwirtschaft und das weltwirtschaftliche Umfeld an Fahrt gewinnen. Obwohl die Erholung im Euroraum deutlich an Breite gewonnen hat, muss die EZB behutsam beim Drosseln des Expansionsgrads der Geldpolitik vorgehen. Die Eigendynamik des Aufschwungs ist noch zu schwach, um nennenswerte Zinserhöhungen zu verkraften, und käme im Falle einer weiteren deutlichen Aufwertung des Euro zum Erliegen. In Deutschland wird der Anstieg des BIP 2017 2,0 % und 2018 2,1 % betragen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,7 % (2018: 5,5 %) und trotz der guten Beschäftigungslage steigen die Verbraucherpreise nur verhalten um 1,7 % (2018: 1,5 %). ; Germany is experiencing a stable economic upswing bolstered by favorable external conditions. Compared to previous upswings, the current expansion is characterized by robust domestic demand, especially private consumption. A key factor is that wages are increasing more strongly than in earlier periods. At the same time, wage increases are moderate enough not to pose the risk of excessive price spirals.Subdued investment in machinery and equipment is a second distinguishing characteristic of the current expansion. Given the favorable outlook for domestic demand and the world economy, investment is expected to gather speed during the forecast period.Although the recovery in the euro area has become stronger and broader, the ECB is well advised to tread cautiously. The economic momentum in the euro area is not yet robust enough to withstand significant rate increases and would grind to a hold in the face of further strong euro appreciation.Germany's GDP is expected to increase by 2.0% in 2017 and by 2.1% in 2018. The unemployment rate will decline from 5.7% in 2017 to 5.5% in 2018 and inflation remains muted at 1.7% in 2017 and 1.5% in 2018.
Die Weltwirtschaft befindet sich insgesamt in einer labilen Lage. Die Abflachung des chinesischen Booms dämpft den Welthandel. Die niedrigen Rohstoffpreise belasten die Konjunktur in den meisten großen Schwellenländern erheblich und damit auch die Weltwirtschaft. Diesen negativen Tendenzen steht aber die Fortdauer eines moderaten Aufschwungs in den USA gegenüber. In diesem schwierigen Umfeld bleibt die Konjunktur in Deutschland relativ robust. Der wesentliche Grund hierfür ist die kräftige Binnenkonjunktur. Die Inlandsnachfrage wird getragen durch Lohnsteigerungen, die unter Wahrung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit die Kaufkraft der Beschäftigten steigen lassen, was den privaten Konsum und letztlich auch die Beschäftigung antreibt. Auch die Investitionen werden von zunehmender Bedeutung sein, während der Außenhandel einen negativen Beitrag zum Wachstum leisten wird. Die Fiskalpolitik ist spürbar expansiv ausgerichtet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird in Deutschland 2016 und 2017 mit leicht beschleunigendem Tempo um jeweils 1,5 % im Jahresdurchschnitt zunehmen. Die Arbeitslosenquote beträgt in diesem Jahr 6,3 % (2017: 6,7 %) und die Verbraucherpreise steigen nur um 0,6 % (2017: 1,5 %). ; The world economy is fragile. The slowdown in China's boom is negatively affecting global trade. The low level of commodity prices is depressing growth in most of the large emerging markets and thereby negatively impacts on the global economy. On the other hand, the upswing in the United States continues at a moderate pace. Against this difficult background, the German economy remains relatively robust. The main reason is strong domestic demand sustained by wage increases that preserve the international competitiveness of German firms while at the same time raising worker's spending power. As a result, private consumption is buoyant, ultimately giving rise to further increases in employment. In the course of the forecast period, investment will gain importance as a driver of the economy. In contrast, foreign trade will negatively contribute to growth. The fiscal stance is noticeably expansionary. Germany's GDP will expand at a slightly increased pace of 1.5 % on average in both 2016 and 2017. The unemployment rate stands at 6.3 % in 2016 (2017: 6.7 %) (international definition 2016: 4.1%, 2017: 4.3%) and consumer prices will increase by only 0.6 % (2017: 1.5 %).
Das globale Wachstum ist im Prognosezeitraum nur verhalten aufwärtsgerichtet. Zwar hat sich die Lage in den größeren Schwellenländern stabilisiert, aber die Abflachung des chinesischen Booms dämpft weiterhin den Welthandel. Trotz einer sehr expansiven Ausrichtung aller großen Zentralbanken bleibt die Investitionstätigkeit in den Industrieländern schwach, mit negativen Folgen nicht nur für die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sondern auch die Produktivitätsentwicklung. Die Wirtschaft im Euroraum, die zudem besonders stark von der Brexit-Entscheidung des Vereinigten Königsreichs betroffen ist, wird vor diesem Hintergrund auch im Prognosezeitraum unter ihren Produktionsmöglichkeiten bleiben.Das gilt weniger ausgeprägt auch für Deutschland, wo sich die Konjunktur als relativ robust erweist. Hier ist es ebenfalls insbesondere die Investitionszurückhaltung, die einen stärkeren Aufschwung im Wege steht. Der private Konsum, getragen von Zuwächsen bei der Beschäftigung und den Löhnen, leistet den entscheidenden Wachstumsbeitrag. Die Fiskalpolitik ist expansiv ausgerichtet, ohne allerdings den fiskalischen Spielraum auch nur annähernd auszuschöpfen. Sie setzt zudem nach wie vor viel zu wenig auf öffentliche Investitionen. Zugleich wird Deutschland in diesem Jahr einen höheren Überschuss im Außenhandel aufweisen als je zuvor.Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland wird infolge der kräftigen Entwicklung in der ersten Jahreshälfte um 1,9 % im Jahresdurchschnitt steigen und 2017 bei kaum verringertem Tempo um jahresdurchschnittlich 1,3 % zunehmen. Dabei ist der Rückgang in den Jahresraten überwiegend auf die geringere Anzahl der Arbeitstage zurückzuführen; kalenderbereinigt expandiert das Bruttoinlandsprodukt 2016 und 2017 um 1,8 % bzw. 1.6 %. Die Arbeitslosenquote beträgt in diesem Jahr 6,1 % (2017: 6,3 %) und die Verbraucherpreise steigen nur um 0,4 % (2017: 1,2 %). ; The global economy is set to grow only moderately during the forecast period. The larger emerging market economies have stabilized but the slowdown in China's boom continues to negatively affect global trade. Despite a very expansionary stance on the part of all major central banks, investment activity in the industrialized countries remains lackluster and negatively impacts on both aggregate demand and productivity growth. Against this background, euro area output will continue to fall short of its potential, all the more so because the euro area is particularly hard hit by the repercussions of the U.K.'s Brexit-vote.Subdued investment also stands in the way of a stronger upswing in the relatively robust German economy. Private consumption, driven by rising employment and wages, contributes most to growth. Fiscal policy is expansionary as a result of migration costs but public investment remains weak despite fiscal space. At the same time, Germany is poised to run the highest current account surplus ever.Given a strong first half of the year, Germany's GDP will increase by 1.9% in 2016. In 2017, GDP growth will be 1.3%, on average, but the pace of economic activity is only slightly lower. The decline is mostly due to fewer working days: seasonally and working-day adjusted, GDP growth amounts to 1.8% in 2016 and 1.6% in 2017. The unemployment rate on national definitions stands at 6.1% in 2016 (2017: 6.3%); on international comparable definitions 4.0 and 4.1% respectively. HICP inflation remains very low at 0.3% (2017: 1.1%)
Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich im vergangenen Jahr beschleunigt. Im Prognosezeitraum wird die Weltkonjunktur weiter an Tempo gewinnen, insbesondere in den USA. Die Wirtschaft im Euroraum außerhalb Deutschlands hat sich im Verlauf des vergangenen Jahres aus der Rezession gelöst. Maßgeblich für die Stabilisierung war neben dem Rückgang der Spannungen auf den Finanzmärkten, die Verlangsamung des Tempos der Haushaltskonsolidierung. Die Belebung des Wachstums wird sich im Euroraum außerhalb Deutschlands 2014 (0,7 %) und 2015 (1,5 %) fortsetzen.In Deutschland hat der Aufschwung begonnen. Dieser ist nachhaltiger ausgerichtet als seine Vorgänger, weil er stärker binnenwirtschaftlich fundiert ist. Im Prognosezeitraum nehmen insbesondere die privaten Konsumausgaben spürbar zu und auch die Investitionen erholen sich kräftig. Das Bruttoinlandsprodukt wächst 2014 um 1,6 % und 2015 um 2,4 %. Die Verbraucherpreise nehmen nur sehr verhalten zu (2014: 1,4 % und 2015: 1,5 %). Die Arbeitslosenquote beträgt in diesem Jahr 6,7 % und im nächsten Jahr 6,5 %. Es gibt aber Risiken. Um den wichtigsten davon (wieder zunehmende Unsicherheit über den Erhalt des Euroraums und Deflationsgefahren) für den Aufschwung zu begegnen, sollte die Geldpolitik stärker expansiv werden und die Finanzpolitik im Euroraum insgesamt expansiv ausgerichtet sein. ; Global economic growth accelerated in 2013. During the forecast period, the world economy will continue to gain speed, especially in the United States. The recession in the euro area outside Germany came to an end in 2013. Key factors for this stabilisation were an easing of financial market tension and, in particular, a reduced pace of fiscal consolidation. The economy in the euro area outside Germany will continue its slow recovery, with GDP growth reaching 0.7% in 2014 and 1.5% in 2015.In Germany, an economic upswing has taken hold. The upswing is more sustainable than previous ones because it is more broadly based on stronger domestic demand. During the forecast period, private consumption will rise significantly and investment will recover strongly. Germany's GDP will is forecast to increase by 1.6% in 2014 and 2.4% in 2015. Inflation will remain subdued (2014: 1.4% and 2015: 1.5%). The unemployment rate will average 6.7% this year and 6.5% next year on national definitions and 4.8% and 4.6% according to internationally standardized figures.Yet risks remain. To counter the most important downward risks (renewed increased uncertainty about the future of the euro area and the risk of deflation) monetary policy should adopt a more expansionary course and fiscal policy an expansionary stance in the euro area as a whole.
Das weltwirtschaftliche Umfeld außerhalb des Euroraums weist im Prognosezeitraum moderate Wachstumsraten auf. Dagegen verharrt der Euroraum vorerst in der Rezession. Die Fiskalpolitik im Euroraum außerhalb Deutschlands bleibt restriktiv, wenngleich es auch zu einer Mäßigung der Austeritätspolitik in vielen Ländern kommt. Gleichwohl bleibt die damit verbundene Belastung der Inlandsnachfrage hoch. Vor diesem Hintergrund wird das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum insgesamt im Durchschnitt dieses Jahres um 0,9 % schrumpfen und im Jahr 2014 um lediglich 0,1 % leicht zunehmen. Die Konjunktur in Deutschland befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen dem Sog nach unten aus den Krisenländern und einem stabilen weltwirtschaftlichen Umfeld. Für den Prognosezeitraum ist mit einer insgesamt nahezu stagnierenden Konjunktur zu rechnen. Im Jahresdurchschnitt 2013 steigt das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 % und im Jahr 2014 um 0,8 %. Die Arbeitslosenquote liegt 2014 im Jahresdurchschnitt bei 7,0 %, nach 6,9 % im Jahr 2013. Der Anstieg der Verbraucherpreise wird in diesem Jahr 1,5 % betragen und im Jahr 2014 nur 1,4 %, womit er in beiden Jahren deutlich hinter dem Inflationsziel der EZB zurückbleibt. Die Krise im Euroraum ist bei weitem nicht vorbei. Die wirtschaftliche Lage ist fragil und erfordert entschiedene politische Schritte, nicht zuletzt zur Wiederherstellung der Effektivität der Geldpolitik in den Krisenländern, damit die expansiven Impulse dort, wo sie am dringendsten benötigt werden, ankommen.
Von der Weltwirtschaft insgesamt werden im Prognosezeitraum leicht positive Impulse ausgehen. Im Wesentlichen ergibt sich dies aus der stabileren Konjunktur in Europa und in Japan sowie dem Erholungskurs in den USA. Erst im Verlauf des kommenden Jahres dürfte auch die Konjunktur in den Schwellenländern wieder an Fahrt aufnehmen. Die Konjunktur im Euroraum wird sich im Prognosezeitraum stabilisieren, da sich zum einen nunmehr das Tempo des Abbaus der öffentlichen Haushaltsdefizite spürbar verlangsamt und damit der kontraktive Impuls der Fiskalpolitik merklich geringer ausfällt sowie zum anderen die Exporte anziehen. Im Ergebnis wird das BIP im Euroraum in diesem Jahr um 0,5 % schrumpfen und im Jahr 2014 um 0,7 % zunehmen. Das Wachstum in Deutschland wird im Prognosezeitraum nur wenig dynamisch sein. Während die Binnennachfrage die konjunkturelle Stütze bleibt, leistet der Außenhandel einen zunehmend negativen Beitrag, da die Importe stärker zunehmen als die Exporte. Wegen des höheren konjunkturellen Tempos in der zweiten Hälfte dieses Jahres wird das BIP 2014 im Jahresdurchschnitt mit 1,2 % stärker wachsen als in diesem Jahr mit 0,4 %. Eine durchgreifende konjunkturelle Beschleunigung ist dabei aber nicht zu erkennen. Die Arbeitslosenquote wird 2014 im Jahresdurchschnitt bei 6,7 %, nach 6,8 % im Jahr 2013. Der Anstieg der Verbraucherpreise wird in beiden Jahren 1,5 % betragen.Die Krise im Euroraum ist nicht vorbei. Höhere öffentliche Investitionen in Deutschland würden sich nicht nur positiv auf Deutschlands Wachstumsaussichten auswirken, sondern auch die Exportmöglichkeiten der Krisenländer verbessern. Ferner sind die Risikoprämien in diesen Ländern noch zu hoch und behindern den geldpolitischen Transmissionsmechanismus.