Die Beiträge des Sammelbandes befassen sich aus theoretischen und empirischen Perspektiven mit der Frage, wie sich gesellschaftliche Entwicklungen im privaten, familialen und politischen Leben soziologisch erklären lassen. Dabei gilt es, sowohl die Potentiale als auch die Grenzen ursächlicher Erklärungen in der Soziologie sowie ihre praktische Anschlussfähigkeit zu reflektieren. Hierzu vereint der Sammelband Beiträge aus den Bereichen Familiensoziologie und demographischer Wandel, politische Soziologie, empirische Sozialforschung, soziologische und politische Theorie. Der Inhalt Erklärende Soziologie: Theorien, Daten und Methoden Soziale Praxis: Familie, Bevölkerung und Bildung Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Sozialwissenschaften, Politikwissenschaften und Empirischen Sozialforschung Die Herausgeber Dr. Daniel Baron ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der RWTH Aachen. Dr. Oliver Arránz Becker ist Professor für Quantitative Methoden in den Sozialwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Dr. Daniel Lois ist Professor für Sozialwissenschaftliche Methodenlehre an der Universität der Bundeswehr München
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Das Verhältnis der deutschen Bevölkerung zu ausländischen Arbeitnehmern.
Themen: Religiosität; Nationalität des Ehepartners; Alter und Anzahl der Kinder; beruflicher Aufstieg; Arbeitslosigkeitsdauer; soziale Herkunft; Dauer der Betriebszugehörigkeit; Betriebsgröße; Name der Firma und Branchenzugehörigkeit; Ausländeranteil im Betrieb; Anzahl der deutschen und ausländischen Arbeitskollegen im unmittelbaren Arbeitsbereich; Anzahl der Privatkontakte zu deutschen und ausländischen Arbeitskollegen; Arbeitsplatzcharakteristika (Skala); Berufszufriedenheit; nationalitätsbezogene Assoziation zum Begriff Ausländer; Probleme durch Ausländer; soziale Distanz (Skala); wahrgenommene soziale Distanz der Familienangehörigen und Freunde gegenüber Ausländern; Wichtigkeit und Realisierung materieller bzw. immatrieller Lebensbedingungen; präferierte Maßnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen (Skala); empfundene Bedrohung des persönlichen Lebensraums (Skala); Autoritarismusskala; Wohndauer in Duisburg, im Stadtteil und in der jetzigen Wohnung; Vorstellungen von einem idealen Wohngebiet und tatsächliche Wohnsituation; empfundene Bedrohungen des Wohngebiets; Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet, der Stadt Duisburg, dem Stadtteil und dem Wohnumfeld; Wohnstatus; Art der Wohnungsvermittlung; Gründe für Wohnungswechsel und Einzug in jetzige Wohnung; Miethöhe; gewünschte Mindestausstattung der Wohnung; Mietobergrenze für eine bessere Wohnung; Wohnungsausstattung mit sanitären Einrichtungen; Wohnungsgröße; Mängel bzw. Schäden in der Wohnung; Zufriedenheit mit der jetzigen Wohnung; Anzahl der Ausländer im Haus und der Wohnumgebung; Schätzung des Ausländeranteils an der Wohnbevölkerung der Stadt Duisburg bzw. dem Stadtteil; Wichtigkeit und Nutzung ausgewählter Infrastruktureinrichtungen des Wohnumfeldes und Zufriedenheit mit diesen Einrichtungen (Skala); potentielle Gründe für Wohnungswechsel sowie Interesse an Umzug; Diskriminierungsbereitschaft (Skala); Ausländerfeindlichkeit (Skalen); Zukunftsvorstellungen bezüglich des Zusammenlebens von Deutschen und Ausländern; Nachbarschaftskontakte; Kontakte zu Freunden und Bekannten; Kontakte zu Ausländern; Sympathie für Ausländer (Skala); Wichtigkeit ausgewählter Wertvorstellungen; Bewertung deutscher und türkischer Wertvorstellungen; Parteipräferenz; parteipolitische Präferenz auf kommunaler Ebene; Maßnahmen zur Veränderung des Verhältnisses zwischen Deutschen und Ausländern. Zusätzlich verkodet wurde: Haustyp; Gebäudealter; Gebäudezustand; Gebäudenutzung; Nähe zu angrenzender Industrie; aggregierte Regionaldaten zur Struktur der Gesamtbevölkerung sowie Angaben über den Ausländeranteil und den Türkenanteil im Wohnblock, der Straße und im Ortsteil.
Die Wohn-, Arbeits- und Lebenssituation von Türken in der Bundesrepublik.
Themen: Religiosität; Nationalität des Ehepartners; Zusammenleben mit Ehepartner in Deutschland; Anzahl und Alter der Kinder; Anzahl der in Deutschland lebenden Kinder; Besuch einer Koranschule durch die Kinder; Herkunftsregion in der Türkei; Wohnortgröße des Herkunftsortes; soziale Herkunft; Dauer des Schulbesuchs sowie Art der besuchten Schule und Schulabschluß in der Türkei; zuletzt ausgeübte berufliche Tätigkeit und berufliche Stellung in der Türkei; Branchenzugehörigkeit des Betriebes in der Türkei; Zuzugsgründe; Rückkehrabsicht bei Zuzug; geplante Aufenthaltsdauer; Zuzugsjahr; Alter bei Zuzug; Leben der Eltern in Deutschland bei eigenem Zuzug bzw. zum gegenwärtigen Zeitpunkt; berufliche Stellung des Vaters in Deutschland bei eigenem Zuzug; ursprünglich geplante Aufenthaltsdauer der Eltern.
Detaillierte Angaben zur beruflichen Situation und allgemeinen Lebenssituation zu drei verschiedenen Zeitpunkten, nämlich bei Beginn des Aufenthalts, der Hälfte des Aufenthalts und in der gegenwärtigen Situation: Berufstätigkeit und berufliche Stellung sowie Angaben zur Firma und Branche; Zufriedenheit mit der beruflichen Tätigkeit; Anzahl der deutschen und türkischen Kollegen im eigenen Arbeitsbereich; Monatseinkommen und Familieneinkommen; monatlicher Sparbetrag; Angaben zur Verwendung der Ersparnisse; Wohnstatus; Art der Wohnungsvermittlung; Miethöhe; Wohnungsausstattung; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter; Wohnungsgröße; Anzahl der in der Wohnung lebenden Personen; Zufriedenheit mit der Wohnsituation; Anzahl der im Wohnumfeld bzw. im Haus lebenden Ausländer; Kontakte zu Deutschen; Gründe für Scheu vor Behördenkontakten; eigene Sprachkompetenz; Zufriedenheit mit den Lebensverhältnissen in Deutschland.
Bezüglich der Situation bei Hälfte des Aufenthaltes wurde zusätzlich gefragt: Bedeutender Lebenseinschnitt während des Deutschlandaufenthalts; Gründe für Verbleib in Deutschland; Entscheidungszeitpunkt für Verbleib in Deutschland; Schulbesuch bzw. Schulabschluß in Deutschland; Berufsausbildung in Deutschland.
Bezüglich der gegenwärtigen Situation wurde zusätzlich gefragt: Gewünschte Mindestausstattung einer Wohnung; Mietobergrenze für bessere Wohnung.
Wichtigkeit ausgewählter Infrastruktureinrichtungen des Wohnumfeldes sowie Zufriedenheit mit den tatsächlich vorhandenen Einrichtungen (Skala); Dauer des Wohnens im Stadtteil; Interesse an Wohnungswechsel; Gründe für Wohnungswechsel bzw. Verbleib in bisheriger Wohnung; gewünschte Qualität einer besseren Wohnung (Skala); identifikative Assimilation; Stärke der Bindung an die Region, die Stadt, den Stadtteil und die direkte Wohnumgebung (Skala); Rückkehrabsicht; Zufriedenheit mit den Lebensverhältnissen; Mitgliedschaften; Diskriminierungswahrnehmung (Skala); vermutete Einstellung der Deutschen zur Eingliederung ausländischer Mitbürger und eigene Assimilationsbereitschaft (Skalen); Wunsch nach Zusammenleben mit Deutschen oder Türken; Interesse an Beteiligung an Kommunalwahlen; Parteipräferenz; erwünschte Hilfsmaßnahmen für Ausländer.
Demographie: Alter; Geschlecht; Familienstand.
Zusätzlich verkodet wurde: Haustyp; Gebäudealter; Gebäudenutzung; Nähe zu angrenzender Industrie; Schäden und Mängel an der Wohnung; Auszugsgrund aus der letzten Wohnung und Gründe für Einzug in die neue Wohnung; Ergebnisse eines kurzen Sprachtestes; aggregierte Regionaldaten zur Struktur der Gesamtbevölkerung sowie Angaben über den Ausländeranteil und den Türkenanteil im Wohnblock, der Straße und im Ortsteil.
Das Projekt untersucht den Prozess der Institutionalisierung und Stabilisierung von Partnerschaften unter dem Einfluss prekärerer Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland. Der Fokus ist dabei auf zentrale Entscheidungen in der Lebensführung von Paaren gerichtet, die zu einem höheren Verfestigungsgrad der Beziehung führen und für die sowohl die Möglichkeit einer langfristigen Planbarkeit als auch ein geringes Arbeitsmarktrisiko zuträglich sind. Dazu gehören Heirats- und Fertilltätsabsichten, aber auch hochbudgetierte Investitionsentscheidungenwie etwa der Erwerb einer Immobilie zur gemeinsamen Vermögensbildung. Der Hauptuntersuchung liegt eine Stichprobe von 1.083 Personen zugrunde, die im Winter 2012/13telefonisch interviewt wurde. Zielpersonen waren Individuen, die in einer Partnerschaft - sowohl eheliche als auch nicht-eheliche - mit gemeinsamer Haushaltsführung leben. Dabei wurde jeweils ein Partner des Paares befragt, wobei der zweite Partner damit automatisch von der Stichprobe ausgeschlossen wird.
1. Partnerschaftsbiographie und Partnerschaftsereignisse: Beginn der festen Partnerschaft (Monat, Jahr); verheiratet mit dem derzeitigen Partner oder unverheiratet; ernsthafte Gespräche bzgl. Heirat; Häufigkeit der Gespräche über Heirat; Wahrscheinlichkeit einer Heirat; frühere Ehen; Anzahl der früheren Ehen; Anzahl gemeinsamer Kinder mit dem derzeitigen Partner; alle gemeinsamen Kinder im Haushalt; Anzahl gemeinsamer Kinder außerhalb des Haushalts; ernsthafte Gespräche bzgl. Kinder und Häufigkeit dieser Gespräche; Wahrscheinlichkeit eines gemeinsamen Kindes in den nächsten zwei Jahren; Geschlecht und Alter der gemeinsamen Kinder außerhalb des Haushalts; weiterer Kinderwunsch; Häufigkeit ernsthafter Gespräche bzgl. weiterer Kinder; Kinder aus früheren Beziehungen; Anzahl der Kinder aus früheren Beziehungen; Monat und Jahr der Hochzeit; gemeinsamer Urlaub; Monat und Jahr des ersten gemeinsamen Urlaubs; gemeinsamer Haushalt; Monat und Jahr der gemeinsamen Haushaltsgründung; gemeinsame Kasse für den Lebensunterhalt; Monat und Jahr der gemeinsamen Haushaltskasse; gemeinsame Sparanlage; Monat und Jahr der ersten gemeinsamen Sparanlage; gemeinsames Auto; Monat und Jahr des ersten gemeinsamen Autos; eigenes Auto in Beziehung eingebracht (Befragter oder Partner); Führerscheinbesitz (Befragter oder Partner); gemeinsame Immobilie; Monat und Jahr der ersten gemeinsamen Immobilie; Wahrscheinlichkeit der Anschaffung einer Immobilie in den nächsten zwei Jahren; Erleben der Partnerschaft (Trennung in naher Zukunft nicht vorstellbar, Wunsch nach Andauern der Beziehung, Rechnen mit langfristiger gemeinsamer Zukunft, viel Zeit und Energie in Beziehung gesteckt, bilden Beziehungseinheit, gleiche Ansichten im Umgang mit Geld); Partnerschaftsinstabilität (Schwierigkeiten in der Partnerschaft, Trennungsgedanken, Gespräche im Freundeskreis über Trennung, Partner bereits mit ernsthaften Trennungsabsichten konfrontiert, Scheidungsgespräche mit Anwahl, bereits um Wohnung bemüht, falls Auszug aus gemeinsamen Haushalt); Zufriedenheit mit der Partnerschaft; Einstellung zu Partnerschaft, Familie und Beruf (Geschlechterrollenbilder).
2. Erfassung von Phasen der Erwerbstätigkeit: berufliche Stellung; Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma; Kurzarbeit; ursprünglich befristete Stelle; später entfristete Stelle; Übernahmewahrscheinlichkeit zur Unbefristung; Wochenarbeitszeit; geringfügige Beschäftigung; Anzahl der 400 Euro Jobs; berufliche Tätigkeit (ISCO 2008).
3. Einstellungen zu Befristung, subjektiver Sicherheit der Arbeitsstelle, berufliche Selbstwirksamkeitsüberzeugungen sowie soziale Selbsteinschätzung: empfundene Belastung durch die derzeitige berufliche Situation; Zufriedenheit mit der beruflichen Situation; Einstellung zu Befristung (z.B. nicht Übel sondern Chance, weniger Mitspracherecht im Vergleich zu unbefristeten Kollegen, mehr Freiheiten etc.); subjektive Prekaritätswahrnehmung (Befristung macht viele private Lebensentscheidungen unmöglich, erfordert finanzielle Vorsicht, vermindert Lebenszufriedenheit und Lebensqualität, keine Kinder erlauben, Befristung peinlich, froh über unbefristete Stelle; berufliche Situation und Partnerschaft (durch Befristung Zukunftsplanung in Beziehung kaum möglich, als Paar stärker zusammenwachsen, weniger Zeit als Paar, häufiger Stress); allgemeine Aspekte des Berufslebens (empfundene Belastung durch Gedanken an Entlassung, Selbsteinschätzung der Arbeitsplatzsicherheit, Selbsteinschätzung der Karriere bzw. beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten, Gewissheit über Beförderungsmöglichkeiten in den nächsten Jahren, Arbeitsplatz in Zukunft behalten, Einschätzung der langfristigen Beschäftigung an der jetzigen Arbeitsstelle); berufliche Selbstwirksamkeitsüberzeugungen (Umsetzungsfähigkeit der beruflichen Zukunft, schlechte Problembewältigung bei der Arbeit, Vermeidung schwieriger Dinge, Selbstsicherheit, etc.); Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche (eigene Familie und Kinder, Beruf und Arbeit, Freunde und Bekannte, Freizeit und Erholung, Verwandtschaft, Religion und Kirche, Politik und öffentliches Leben); Selbsteinschätzung auf einer Oben-Unten-Skala; Links-Rechts-Selbsteinstufung.
Demographie: Alter; Geschlecht; Erwerbsstatus; Beginn der Erwerbstätigkeit (Monat, Jahr); befristetes Arbeitsverhältnis seit Beginn der Partnerschaft; Wohnsituation; Wohndistanz zum Partner in Kilometern; Anzahl Personen im Haushalt (Haushaltsgröße); Geschlecht und Alter der weiteren Personen im Haushalt und Beziehung zu diesen Personen; monatliches Nettoeinkommen (kategorisiert); Hauptverdiener im Haushalt; Bezug von Unterstützungsleistungen öffentlicher Träger und Höhe dieser Unterstützungsleistungen; Unterhaltszahlungen seitens Dritter und Höhe dieser Unterhaltszahlungen; Unterhaltspflicht gegenüber Personen außerhalb des Haushalts; Anzahl, Geschlecht und Alter der Personen für die Unterhalt geleistet wird; Beurteilung der derzeitigen und zukünftigen wirtschaftlichen und finanziellen Situation des Haushalts; höchster Schulabschluss; höchster Ausbildungsabschluss; Nebentätigkeit; Anzahl der Nebentätigkeiten; Art und Arbeitsumfang der beruflichen Nebentätigkeit; Beruf von Vater und Mutter in der Jugend des Befragten (ISCO 2008); Konfession; im Gebiet des heutigen Deutschland geboren; Geburtsland; Wohndauer in Deutschland; Land, in dem der Befragte am längsten aufgewachsen ist (Inland (Westdeutschland, Ostdeutschland) oder Ausland); Land des längsten Aufwachsens.
Für den Partner/die Partnerin wurde erfragt: Alter; Geschlecht; höchster Schulabschluss; höchster Ausbildungsabschluss; Erwerbsstatus; monatliches Nettoeinkommen (kategorisiert); berufliche Tätigkeit (ISCO 2008); berufliche Stellung; Wochenarbeitszeit; geringfügige Beschäftigung; Anzahl der 400 Euro Jobs; befristete Stelle; Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma; Kurzarbeit; Wahrscheinlichkeit von Arbeitslosigkeit; derzeitige Tätigkeit falls nicht erwerbstätig; Konfession; Land, in dem der Partner/die Partnerin am längsten aufgewachsen ist (Inland (Westdeutschland, Ostdeutschland) oder Ausland); Land des längsten Aufwachsens.
Das primäre Ziel des Forschungsprojektes AGIPEB besteht in der Analyse realisierter und geplanter Institutionalisierungsschritten von Paaren unter dem Einfluss befristeter Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland. Dabei wird der Fokus auf zentrale Entscheidungen in der Lebensführung von Paaren gerichtet, die den Verfestigungsgrad der Partnerschaft erhöhen und eine materielle oder immaterielle Investitionsbereitschaft erfordern. Dazu gehören sowohl Entscheidungen wie der Erwerb einer Immobilie zwecks gemeinsamer Vermögensbildung als auch Heirats- und Fertilitätsentscheidungen, deren langfristige Planbarkeit unter einem erhöhten Arbeitsmarktrisiko gefährdet ist. Ausgehend von einem rationalen Investitionsmodell konnte in der ersten Phase des Forschungsprojektes gezeigt werden, dass die Form des Beschäftigungsverhältnisses das Entscheidungsverhalten in Hochkostensituationen beeinflusst. So ergab sich im Laufe der Analyse der 1.083 per Zufallsauswahl erhobenen Personen im Alter zwischen 20 und 36 Jahren, dass die Geburt des ersten gemeinsamen Kindes von Paaren mit mindestens einem von befristeter Erwerbsarbeit betroffenen Partner in der Partnerschaftsbiographie aufgeschoben wird, während der erste gemeinsame Urlaub im Vergleich zu Beziehungen mit Partnern im Normalarbeitsverhältnis vorgezogen wird.
Zwar gibt es inzwischen eine Fülle an empirischen Forschungen, die die objektiven Formen prekärer Beschäftigungsverhältnisse - Befristung, Teilzeitarbeit, Leiharbeit, Zeitarbeit usw. - in ihrem quantitativen Ausmaß erfassen. Und auch die empirische Erforschung partnerschaftlicher und familialer Institutionalisierungsprozesse ist in den vergangenen Jahren große Schritte vorangekommen. Dennoch ist der Aspekt der subjektiven Prekaritätsverarbeitung auf partnerschaftlicher Ebene in Zeiten schwieriger werdender Planbarkeit familiärer Beziehungsverläufe bislang eher unterbelichtet geblieben. Um diese Lücke zu schließen, wird, basierend auf einem handlungstheoretischen Modell zur Analyse partnerschaftsstabilisierender Hochkostenentscheidungen eine eigens entwickelte Skale zur Erfassung subjektiver Verarbeitungsformen befristeter Beschäftigungssituationen vorgestellt und auf Konstruktvalidität und Reliabilität überprüft. Hierfür werden zunächst aktuelle Untersuchungen im Bereich der Familiensoziologie und Arbeits- und Sozialpsychologie im hier interessierenden Forschungsfeld als empirische und konzeptionelle Ausgangsbasis aufgearbeitet. Die Ausarbeitung eines den späteren empirischen Analysen voranzustellenden Modells partnerschaftlichen Institutionalisierungshandelns erfolgt sodann in Anknüpfung an klassische und neuere Ansätze zur Erforschung modernisierungsbedingter Arbeitsmarkt- und Lebensunsicherheiten, die sich vor allem in den Arbeiten Jahodas, Lazarsfelds und Zeisels (1975), Pierre Bourdieus (2000) und Klaus Dörres (2009). Ziel ist es, besagte soziographisch und gesellschaftstheoretisch orientierte Ansätze mit einem rational-choice-basierten Modell zur Erklärung partnerschaftlicher Institutionalisierungsprozesse in Einklang zu bringen, das es erlaubt, die Wirkungen der subjektiven Verarbeitung objektiver Arbeitsmarktkrisenphänomene auf partnerschaftliche Institutionalisierungsprozesse empirisch-erklärend nachzuvollziehen. Hierfür wird im späteren empirischen Teil auf Basis multivariater Analysen der Einfluss von Befristungserfahrungen sowie weiterer sozialstruktureller Merkmale auf die Ausprägung subjektiver Unsicherheitswahrnehmungen untersucht.
Prozesse partnerschaftlicher Institutionalisierung werden, folgt man aktuellen soziologischen Gegenwartsdiagnosen, unter den Einflüssen der Flexibilisierung des Berufs- und Alltagslebens zunehmend riskant und unsicher. Einerseits, so die gegenwartsdiagnostische Annahme, sorge die Pluralisierung von Lebensformen dafür, dass klassische familiale Bindungen zugunsten neuer, riskanter Partnerschaftsarrangements in den Hintergrund treten. Andererseits drohen, so eine zweite Annahme, prekäre Beschäftigungsformen die Planung des Privat- und Familienlebens zunehmend zu erschweren. Die vorliegende Studie untersucht auf Basis eines handlungstheoretischen Analysemodells, inwieweit sich die Ausprägungen von Heiratsneigungen und Kinderwünschen unter jungen Paaren in Deutschland auf die besagten makrosozialen Entwicklungen zurückführen lassen. Der empirische Teil der Studie stützt sich dabei auf eine knapp 1.100 Personen umfassende repräsentative Stichprobe erwachsener Paare im Alter zwischen 18 und 36 Jahren, die im Winter 2012/13 rekrutiert wurde. Tendenziell zeigt sich, dass die die subjektive Wahrnehmung von Pluralisierungsphänomenen einen stärkeren Einfluss auf besagte Institutionalisierungsabsichten zeitigt als die subjektive Verarbeitung prekärer Beschäftigung. Allerdings ist dieser Befund stets im Kontext weiterer sozialstruktureller Kontrollvariablen zu betrachten, weshalb die Erklärungsstärke des berichteten Effekts vergleichsweise gering ausfällt.
Das Forschungsvorhaben untersucht den Prozess der geplanten und realisierten Institutionalisierung von Partnerschaft und Familie unter dem Einfluss prekärerer Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland. Der Fokus ist dabei auf zentrale Entscheidungen in der Lebensführung von Paaren gerichtet, die zu einem höheren Verfestigungsgrad der Beziehung führen und für die sowohl die Möglichkeit einer langfristigen Planbarkeit als auch ein geringes Arbeitsmarktrisiko zuträglich sind. Dazu gehören Heirats- und Fertilltätsabsichten, aber auch hochbudgetierte Investitionsentscheidungen wie etwa der Erwerb einer Immobilie zur gemeinsamen Vermögensbildung. Im vorliegenden Bericht werden das Erhebungsdesign, Ausschöpfungsstatistiken, der Codeplan und die Randauszählungen aller Variablen dargestellt.
Die allgemeine Situation ausländischer Arbeitnehmer in fünf deutschen Großstädten.
Themen: Ethnische Herkunft; Einreisejahr der Eltern in Deutschland bzw. eigenes Ankunftsjahr; Besuch von Kindertagesstätte, Kindergarten und Schule in der Bundesrepublik; Dauer des Schulbesuchs; Besuch und Dauer einer speziellen Vorbereitungsklasse für Ausländer; Zeitpunkt der Einschulung in Regelklasse; Besuch allgemeinbildender Schulen; Schulabschluß; Ausländeranteil der Schulklasse; Dauer des muttersprachlichen Unterrichts neben dem Regelunterricht; Tätigkeiten nach Beendigung der allgemeinbildenden Schule.
Personen, die im Herkunftsland geboren wurden, wurden gefragt: Regionale Herkunft und Ortsgröße; Schulbesuch und Berufsausbildung im Herkunftsland.
Berufsausbildung; derzeitige bzw. zuletzt ausgeübte Berufstätigkeit; Schichtarbeit; Zusammenwohnen mit Eltern; Ausländeranteil im Haus, in der direkten Wohnumgebung und im Stadtteil; Wohnungsausstattung mit sanitären Einrichtungen; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter; Vorhandensein ausländerbezogener Einrichtungen in der Wohngegend; Leben der Eltern in Deutschland; regionale Herkunft des Vaters; Schulbesuch der Eltern; Kinderzahl; Anzahl der im Herkunftsland lebenden Kinder; religiöses Verhalten im Elternhaus und Strenge beim Einhalten religiöser Regeln; Erziehungsziele der Eltern; innerfamiliäre Entscheidungsstruktur; Lesen von Zeitungen aus Deutschland oder dem Herkunftsland; Ernährungsgewohnheiten wie in der Heimat; Nutzung von Videofilmen und Hören von Musik in Deutsch bzw. der eigenen Sprache; Verwendung der deutschen Sprache bzw. der Muttersprache bei Gesprächen innerhalb der Familie; Häufigkeit gegenseitiger Besuche von Deutschen; Kontakte zu Deutschen, Verwandten, Freunden und Bekannten sowie Wohnort dieser Personen; Mitgliedschaften; Freundeskreis; Nationalität der Freunde; Häufigkeit gemeinsamer Treffen; Hilfe aus dem Freundeskreis bei persönlichen Schwierigkeiten; kulturelles Milieu im Freundeskreis; Übereinstimmung mit den Freunden in Fragen von Religion und Mode; Gespräche über die Situation als Ausländer in Deutschland; Gespräche über religiöse Fragen; Nationalität von Arbeitskollegen bzw. Mitschülern; Einstellung zur Assimilation und Integration; Selbsteinschätzung der Deutschkenntnisse; Kenntnisse der Muttersprache; Diskriminierungswahrnehmung (Skala); Zufriedenheit mit den Lebensverhältnissen, der schulischen bzw. beruflichen Situation und der Wohnsituation in Deutschland; identifikative Assimilation; Heimatlosigkeitsgefühle und Gefühle bei Besuchen im Herkunftsland; gefühlsmäßige Bindungen an Volksgruppen im Herkunftsland; Interesse an Beteiligung an Kommunalwahlen; Parteipräferenz; Postmaterialismus-Index; eigene Segregationsgefühle; eigene Sympathie für verschiedene Nationalitäten bzw. vermutete Sympathie der Deutschen für diese Nationalitäten; Verbundenheit mit der Region, der Stadt sowie dem Stadtteil; frühere Wohnorte; eigene Religiosität; Besuch einer Koranschule; Geschlechtsrollenorientierung; eigener Wunsch und Rückkehrplanung der Eltern ins Herkunftsland; Interesse an Zusammenwohnen mit Deutschen; eigene Geldanlagen bzw. Investitionen im Heimatland; Beurteilung der eigenen Lebenssituation bei einer Rückkehr ins Herkunftsland im Vergleich zur jetzigen Situation in Deutschland; Kinderzahl; Nationalität, Wohnort und Aufenthaltsdauer des Ehepartners in Deutschland; Religionszugehörigkeit des Ehepartners; derzeitige Tätigkeit des Ehepartners; detaillierte Angaben zum Freundeskreis; Verwandtschaftsgrad und Nationalität; Aufenthaltsdauer in Deutschland; Freunde als Ratgeber; Sprachkompetenz der Freunde; kulturelles und religiöses Milieu im Freundeskreis; Geschlechtsrollenorientierung der Freunde; identifikative Assimilation der Freunde und Anzahl der Kontakte mit den Freunden; Kenntnis von Veranstaltungen zur Verbesserung der Situation der Ausländer bzw. zur Förderung des Verständnisses von Deutschen und Ausländern; Teilnahme an solchen Veranstaltungen; Status der Aufenthaltsgenehmigung; Interesse am Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit; gewünschte Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation von Ausländern in Deutschland.
Skalen: Ambiguitätsintoleranz; Anomie; kurzer, deutscher Sprachtest.
Interviewerrating: Interviewdauer; Sprachkompetenz des Befragten; Anwesenheit Dritter; Störungen des Interviews durch andere Personen; Kooperationsbereitschaft des Befragten und Verhalten gegenüber dem Interviewer.
Zusätzlich verkodet wurde: Haustyp und Nutzung des Hauses; Zustand sowie Alter des Hauses; Industriebetriebe in Wohnhausnähe; Untereinheit des Stadtteils; Interviewdatum.