Frieden, Abrüstung und die "deutsche Frage"
In: Marxistische Studien: Jahrbuch d. IMSF ; Polit. Ökonomie d. BRD ; Profitratendiskussion ; Soziale Lage d. Arbeiterklasse ; Krise, Arbeitskämpfe, Klassenbewußtsein, Band 15, S. 305-315
ISSN: 0171-3698
"Die Grundfrage des Beitrags ist, ob und auf welche Weise das Festhalten der Konservativen an der revanchistischen Wiedervereinigungsförderung die anstehende Modernisierung ihrer außen- und sicherheitspolitischen Konzeption beeinflußt, und wie es dabei selbst modifiziert wird. Gegenwärtig findet bei CDU und CSU als Teil einer umfassenderen Modernisierungs- und Zukunftsdiskussion eine kontrovers verlaufende Debatte statt, in der es um die Anpassung der traditionellen Wiedervereinigungsforderung an die aktuellen Bedingungen geht. Die Konservativen wollen die 'deutsche Frage' offenhalten, sehen allerdings auch, daß ihre 'Lösung' nicht auf der Tagesordnung der Weltgeschichte steht. Als treibende Kraft des westeuropäischen Integrationsprozesses setzen sie heute auf die 'Europäisierung der deutschen Frage'. Diese Position bildet ein direktes Hindernis für Abrüstung und Frieden. Die parlamentarische Opposition bietet in Ansätzen Alternativen, denen es jedoch an Konsequenz fehlt. Dazu bedarf es des Drucks der außerparlamentarischen Bewegungen." (Autorenreferat)