Die Verfasser analysieren in ihrem Beitrag die demographischen Veränderungen, die sich in den Jahren ab 1989 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR abspielen. Sie gelangen zu der Überzeugung, daß sich der Rückgang der Geburtenzahlen, Eheschließungen und Scheidungen nicht auf ein einheitliches Erklärungsmuster zurückführen läßt, sondern daß jeweils spezifische Konstellationen berücksichtigt werden müssen. (TL2)
Das Buch skizziert die in Zukunft immer wichtiger werdenden Möglichkeiten, Probleme und Handlungsfelder der Pflege. Schwerpunkt ist dabei eine Stärkung der sozialräumlichen Orientierung, die Analyse der Bemühungen um wohnortnahe Hilfen und des Ausbaus bürgerschaftlichen Engagements. Bislang fehlen wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur Bedarfslage, realisierten und realisierbaren Strukturen sowie ihrer Wirkung. Ebenso offen sind Fragen zum Ausmaß erwartbarer Pflegeverpflichtungen und deren Einfluss auf das soziale Umfeld pflegebedürftiger Personen und die Region. Es werden unter anderem folgende Fragen behandelt: Welche Angebote gibt es in Bezug auf Art und Region? Wie werden diese Angebote nachgefragt und bewertet? Wie gut sind die verschiedenen Anbieter und Sektoren vernetzt? Neben der Analyse der aktuellen Situation liegt ein Schwerpunkt auf der Prognose zukünftiger Entwicklungen.
In: Comparative population studies: CPoS ; open acess journal of the Federal Institute for Population Research = Zeitschrift für Bevölkerungsforschung, Band 40, Heft 3, S. 219-227
Wiederholungsbefragung zur Gründung und Aufrechterhaltung von Paarbeziehungen. Partnerschaftliche Ereignisse. Wahrnehmung der Partnerschaftsqualität, Zufriedenheit, Matching und Paaridentität. Partnerschaftsleben. Zukunftspläne und Lebensziele. Heiratsabsicht. Kohabitation. Bewertungen, Motive und Handlungsintentionen. Antizipierter Nutzen einer Haushaltsgründung.
Themen: Welle 1: Familienstand; Ereignisse, die in der Partnerschaft bereits eingetreten sind (gemeinsames Feiern von Festtagen, gemeinsamer Urlaub, Besitz eines Schlüssels für die Wohnung des Partners, Vorstellung des Partners bei den Eltern und bei Freunden, Besitz eines Fotos vom Partner, Einladung als Paar zu Familienfeiern und Partys von Freunden, Gespräche über einen gemeinsamen Haushalt, Vorhandensein persönlicher Gegenstände in der Wohnung des Partners, Gespräche über Heirat und Verlobung, Gespräche über zukünftige gemeinsame Kinder, Vorhandensein einer gemeinsamen Haushaltskasse); Beginn der Partnerschaft; Zeitpunkt verschiedener Ereignisse in der Partnerschaft (erstes Liebesgeständnis, erster Sex, Verlobung, Zusammenziehen); Wahrnehmung der derzeitigen Partnerschaft in Bezug auf: Sprechen über Gefühle, gefühlsmäßige Nähe, körperliche Anziehung, Verlangen nach Zuneigung, Vorstellung, in Zukunft einen anderen Partner zu haben, Wunsch nach einer langfristigen gemeinsamen Zukunft, gemeinsame Rituale, Bildung einer Einheit, Gefühl, aneinander vorbeizuleben, Teilen gemeinsamer Erinnerungen, gemeinsame Investitionen von Zeit, Energie und Geld in die Beziehung, gemeinsame Ansichten im Umgang mit Geld, gemeinsame Freizeitinteressen, gleicher Sinn für Ordnung und Sauberkeit, religiöse Überzeugungen, sexuelle Wellenlänge, Streiterei und Ärger; allgemeine Zufriedenheit mit der Partnerschaft; eigener Haushalt außerhalb des Elternhauses; Zusammenwohnen mit dem Partner; bei getrenntem Haushalt: Häufigkeit der gemeinsam in einer Wohnung verbrachten Nächte im letzten Monat; Einschätzung der Wahrscheinlichkeit mit dem Partner in den nächsten zwei Jahren zusammenzuziehen; Zustimmung zu Aussagen gegen das Zusammenziehen (Skala: Verlust von Rückzugsmöglichkeiten, reduziert Alltagstrott, Unabhängigkeit, seltener Streit über alltägliche Dinge, Liebe ´frisch´ halten, Trennung weniger folgenreich, keine zu feste Bindung anstreben, Eltern oder Freunde sind gegen das Zusammenziehen); Argumente für ein Zusammenziehen (nicht mehr zwischen zwei Wohnungen hin und her fahren müssen, Streit mit Eltern, Partner befürwortet Zusammenziehen, keine zweifache Haushaltsführung, Eltern oder Freunde befürworten das Zusammenziehen, eigene Wohnung allein nicht finanzierbar, Zuhause für gemeinsame Kinder, Teilen von Miete und Lebenshaltungskosten, stärkere Nähe, Partner sind ungestörter); Zustimmung zu Aussagen zum richtigen Zeitpunkt für das Zusammenziehen (noch nicht zusammenziehen wenn: Einstieg ins Berufsleben noch nicht geschafft ist, pendeln zwischen Wohnung und Arbeitsplatz, noch keinen Arbeitsplatz gefunden, man sich noch nicht reif fühlt, noch kein Nachwuchs, Partner sich nicht gut genug kennen, sexuell noch nicht ausgelebt, Freizeit mit Freunden noch nicht genug ausgelebt, nicht genug Geld gespart, mit dem Partner noch nicht lange zusammen); Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, den jetzigen Partner innerhalb der nächsten zwei Jahre zu heiraten; Argumente, die gegen eine Heirat sprechen (Trennung wäre schwieriger, Nachteile für die berufliche Karriere, finanzielle Nachteile für die Kinder und für einen der Partner, ohne Heirat weniger Verpflichtungen und mehr Unabhängigkeit, Ehe fordert mehr sexuelle Treue, es ist auch ohne Heirat in Ordnung Kinder zu haben, Eltern oder Freunde sind gegen eine Heirat, kein Wille zur festen Bindung, zu lange unehelich zusammen um noch zu heiraten); Argumente für eine Heirat (neuer Schwung in der Beziehung, Absicherung von Investitionen, finanzielle Absicherung von Kindern, Geborgenheit und Sicherheit, Kinder bekommen ein dauerhaftes Zuhause, festere Bindung der Partner, Befürwortung einer Heirat von Freunden oder Familie, Bekräftigung der Liebe, finanzielle Vorteile, finanzielle Absicherung der Partner, bessere Absicherung im Alter, religiöse Überzeugung, tolles Event); optimaler Zeitpunkt für eine Heirat (noch nicht heiraten wenn: Einstieg ins Berufsleben noch nicht geschafft ist, zwischen Wohnung und Arbeitsplatz gependelt werden muss, noch kein Arbeitsplatz gefunden ist, man sich noch nicht reif fühlt, noch kein Nachwuchs, Partner sich nicht gut genug kennen, sexuell noch nicht ausgelebt, Freizeit mit Freunden noch nicht genug ausgelebt, nicht genug Geld gespart); Einstellung zu: Frau wählt Karriere vor Kindern, Rollenverteilung in der Ehe, Ehepartner sollten zusammenbleiben, Unauflöslichkeit der Ehe, Ehe als lebenslanges Versprechen, Vermutung, einen besseren Partner als den derzeitigen finden zu können, fehlendes Interesse an anderen Partnern, Gedanken daran mit jemandem anderen glücklicher zu sein; Wichtigkeit folgender Lebensziele: viel Zeit mit Freunden verbringen, Freizeit, Familie, Karriere, Führungsposition übernehmen, nach Sicherheit und Geborgenheit streben; Vorhandensein von Kindern; Geburtsjahr der Kinder, Verhältnis zum Kind, geplantes Kind, Kind lebt im Haushalt; Kinderwunsch; Hauptverdiener in der derzeitigen Partnerschaft; Wegstrecke zum Arbeitsort; berufliche Stellung von Vater und Mutter als der Befragte 16 Jahre alt war; finanzielle Situation der Eltern und Familienklima als der Befragte 16 Jahre alt war; Trennung der Eltern; Einschätzung der Partnerschaftszufriedenheit der Eltern; Bereitschaft zur Folgebefragung in der zweiten Welle.
Demographie: Angaben zum Partner: Geburtsjahr; Geschlecht; Schulabschluss; beruflicher Bildungsabschluss; Art der Erwerbstätigkeit; Angaben des Befragten: Alter, Geburtsjahr, Geburtsmonat, Geschlecht, Geschwisterzahl, Schulabschluss, beruflicher Bildungsabschluss, Art der Erwerbstätigkeit, Konfession, Kirchgangshäufigkeit.
Welle 2: Veränderung der Lebenssituation seit der letzten Befragung (der Befragte ist mit dem Partner zusammengezogen, Heirat, Elternschaft, auseinander gezogen, Trennung); Bei Trennung: Vorhandensein eines neuen Partners; Trennungsgründe: Auseinanderleben, Liebe verschwunden, Uneinigkeit bezüglich des Zusammenziehens oder über Heirat und Kinder, Gefühl der Vernachlässigung eines Partners, Untreue, Gefühl ausgenutzt zu werden, häufige Konflikte, Kommunikationsprobleme, Handgreiflichkeiten, unterschiedliche Einstellungen; Initiator der Trennung; Umgang mit der Trennung (Welt brach zusammen, Sehnsucht nach dem Ex-Partner, freundschaftliche Beziehung mit dem Ex-Partner blieb bestehen, finanzielle Trennungskosten, offen für neue Partnerschaft, nicht sonderlich berührt, Erleichterung, finanzielle Probleme, Wunsch, den Ex-Partner nie wieder zu sehen, regelmäßiger Kontakt, Nachholen von Dingen, die man während der Partnerschaft nicht gemacht hat); Eintreten folgender Ereignisse in der vergangenen Beziehung mit Angabe des Zeitpunktes: Seitensprung, heftiger Streit, Beendigung der Schule/Ausbildung, Eintritt ins Berufsleben, berufsbedingter Auszug, Arbeitslosigkeit, befreundetes Paar hat geheiratet, ist zusammengezogen, hat eine Familie gegründet oder hat sich getrennt; Zufriedenheit mit der derzeitigen Beziehung; Ereignisse, die in der derzeitigen Partnerschaft bereits eingetreten sind (gemeinsames Feiern von Festtagen, gemeinsamer Urlaub, Besitz eines Schlüssels für die Wohnung des Partners, Vorstellung des Partners bei den Eltern und bei Freunden, Besitz eines Fotos vom Partner, Einladung als Paar zu Familienfeiern und Partys von Freunden, Gespräche über einen gemeinsamen Haushalt, Vorhandensein persönlicher Gegenstände in der Wohnung des Partners, Gespräche über Heirat und Verlobung, Gespräche über zukünftige gemeinsame Kinder, Vorhandensein einer gemeinsamen Haushaltskasse); Einschätzung der persönlichen Situation in den nächsten zwei Jahren (Zusammenziehen, Heirat, Elternschaft); Zustimmung zu folgenden Aussagen bezüglich der derzeitigen Partnerschaft: Vorstellung in Zukunft einen anderen Partner zu haben, Wunsch nach einer langfristigen Beziehung, Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft; Argumente gegen ein Zusammenziehen (Verlust von Rückzugsmöglichkeiten, Unabhängigkeit, Trennung weniger folgenreich, keine zu feste Bindung anstreben, Eltern oder Freunde sind gegen das Zusammenziehen, Ausbildung noch nicht beendet, noch nicht genug Geld gespart, Partner kennen sich nicht gut genug, Partner sind noch nicht lange genug zusammen); Argumente für ein Zusammenziehen (nicht mehr zwischen zwei Wohnungen hin und her fahren müssen, Streit mit Eltern, keine zweifache Haushaltsführung, Eltern oder Freunde befürworten das Zusammenziehen, eigene Wohnung allein nicht finanzierbar, Zuhause für gemeinsame Kinder, Teilen von Miete und Lebenshaltungskosten, stärkere Nähe, Partner sind ungestörter); Argumente gegen eine Heirat (Trennung wäre schwieriger, Nachteile für berufliche Karriere, finanzielle Nachteile für einen der Partner, Verlust der Unabhängigkeit, Ehe fordert mehr sexuelle Treue, Eltern oder Freunde sind gegen eine Heirat, Partner kennen sich noch nicht gut genug und sind noch nicht lange genug zusammen, sich nicht reif genug fühlen, Ausbildung ist noch nicht abgeschlossen, Partner haben noch nicht genug Geld gespart); Argumente für eine Heirat (neuer Schwung in der Beziehung, Absicherung von Investitionen, finanzielle Absicherung von Kindern, Geborgenheit und Sicherheit, Kinder bekommen dauerhaftes Zuhause, festere Bindung der Partner, Befürwortung einer Heirat von Freunden oder Familie, Bekräftigung der Liebe, finanzielle Vorteile, finanzielle Absicherung der Partner, bessere Absicherung im Alter, religiöse Überzeugung, tolles Ereignis).
Die Zunahme nichtehelicher Lebensgemeinschaften ist trotz einiger Vorläufer ein historisch neues Phänomen. Der Beitrag zeigt zunächst, daß die gängigen makrotheoretischen, funktionalistischen und differenzierungstheoretischen Ansätze bei einer Erklärung dieser Entwicklung wenig hilfreich sind. Es dürften kaum anonyme gesellschaftliche Kräfte sein, die über fortschreitende Differenzierung und Modernisierung die traditionelle Ehe und Familie in Frage stellen und neue Formen des Zusammenlebens generieren. Der Mechanismus zur Erklärung der Veränderungen in den familialen Lebensformen liegt aus einer handlungstheoretischen Perspektive in der Handlungsrationalität der Akteure, die auf die Verbesserung ihrer Bedürfnisbefriedigung, also auf die Maximierung ihres Nutzens, ausgerichtet ist. Diese Präferenzen sind fraglos auch sozial determiniert und schaffen in der Folge eine veränderte soziale Realität. (pre)
"In der aktuellen familiensoziologischen Diskussion wird immer wieder von einer Krise der Familie und den damit verbundenen Konsequenzen für die gesellschaftliche Entwicklung gesprochen. Als Indiz wird dabei häufig auf die Veränderungen wichtiger familialer Verhaltensweisen - wie etwa der Eheschließung und des Fertilitätsverhaltens - hingewiesen. Mit Hilfe amtlicher und durch Umfrageforschung erhobener Daten sollte nun überprüft werden, inwieweit sich diese Hypothesen durch eine zurückblickende und eine Lebensverlaufsperspektive einnehmende Analyse unterstützen lassen. Generell läßt sich dabei festhalten, daß sich zwar deutliche Kohortenunterschiede finden, ein linearer Trend über die verschiedenen Geburtskohorten hinweg aber nicht festzustellen ist. Vielmehr stellen die Geburtskohorten um 1940, die relativ früh und häufig heirateten und ebenfalls relativ früh und häufig eine Familie gründeten, in einer historisch demographischen Perspektive eher die Ausnahme dar. Zumindest die demographische Entwicklung kann - bei aller Vorsicht der Interpretation - nicht als Beleg für eine fundamentale Krise der Institution Familie herangezogen werden. Wenn man die Verhaltensweisen der hier analysierten Kohorten vor dem Hintergrund eines einheitlichen Erklärungsmodells betrachtet, kann man feststellen, daß alle Kohorten ihr Verhalten an die herrschenden Bedingungen angepaßt haben." (Autorenreferat)
"Die Zukunft der Familie, ihre Krise oder allgemein Entwicklungstendenzen des familialen Lebens sind immer wieder Thema der veröffentlichten Meinung. 'Ehe light' oder 'Das Ende der bürgerlichen Familie' sind dabei die Schlagworte. Begründet werden diese Thesen dabei nicht nur durch Einzelfälle, sondern auch fast immer mit dem Hinweis auf die sinkenden Heiratszahlen und die zurückgehenden Geburten. Lassen sich diese Thesen aber nun wirklich mit den Entwicklungen des Heiratsverhaltens und der Fertilität untermauern? Um diese Frage wenigstens ansatzweise zu beantworten, sollen im folgenden diese beiden, für das gesamte familiale Handeln zentralen Entscheidungen, in einer längerfristigen historischen Perspektive betrachtet werden, wobei hierzu eine Längsschnitts- und Kohortenperspektive eingenommen wird." (Autorenreferat)
"Der Beitrag versucht, den gegenwärtigen Stand der theoretischen Diskussion zum Thema Instabilität und Scheidung von Ehen zu skizzieren. Dabei werden die beiden in der aktuellen theoretischen und empirischen Diskussion dominanten Richtungen - die Austauschtheorie und die ökonomische Theorie der Familie - analysiert und kritisch diskutiert. Dabei zeigt sich, dass die beiden Theorien eine Reihe von grundlegenden Gemeinsamkeiten aufweisen und auf ähnliche Probleme bei der empirischen Überprüfung treffen. Speziell bereiten die theoretische Bestimmung einer optimalen Kombination von individuellen Eigenschaften und das Argument der Effizienz innerfamilialer Arbeitsteilung Probleme." (Autorenreferat)
Das vorliegende Buch soll für die begriffliche und theoretische Grundlegung der Soziologie eine verlässliche Orientierung und Einführung bieten. Mit 104 Artikeln hält sich das Lexikon zwar an der Untergrenze der erforderlichen Grundbegriffe, doch wird in diesen Artikeln eine große Anzahl weiterer soziologischer und sozialwissenschaftlicher Fachausdrücke aufgenommen und erklärt. Ein sorgfältig erarbeitetes Sachregister hilft bei der Erschließung aller relevanten Begriffe.