Bedarfsbezogene integrierte Grundsicherung
In: Sozialstaat 2000: auf dem Weg zu neuen Grundlagen der sozialen Sicherung ; ein Diskussionsband, S. 141-149
Die Annahme, daß die Sozialversicherung über den allgemeinen Zugang zur Vollzeiterwerbsarbeit alle Probleme sozialer Sicherung löst und der Sozialhilfe nur eine zufällige, sporadische Sicherungsfunktion zukommt, stimmt nicht mehr mit der Realität überein. Der Gegensatz von Versicherung und Sozialhilfe müßte in verschiedenen Reformschritten in einer neuen Synthese aufgehoben werden. Es wird die These aufgestellt, daß sich die institutionellen Strukturen des sozialstaatlichen Sicherungspotentials polarisieren. Die sozialen Risiken konzentrieren sich auf 10 - 15 Prozent der Bevölkerung, was dem Spaltungs- und Ausgrenzungsproblem dieses Sozialstaats erst seine scharfen Konturen gibt. Als Reformperspektive wird die soziale Grundsicherung diskutiert. Dabei wird auf den langsamen Zerfall der Sozialhilfe und desweiteren auf die bisherigen Initiativen der SPD in Hinblick auf eine bedarfsbezogene Grundsicherung eingegangen. (IAB)