Jugendbanden in Zentralamerika: zur Konstruktion einer nicht-traditionellen Bedrohung
In: Mit Sicherheit in Gefahr, S. 31-48
Die Verfasser skizzieren die historische Genese und die politischen und wissenschaftlichen Diskurse über Jugendbanden (maras) in Mittelamerika. Sie geben einen Überblick über den einschlägigen ethnologischen Forschungsstand und konzentrieren sich auf die jugendkulturelle Dimension des Phänomens und seine lokale Verankerung. Vor diesem Hintergrund wird nach der Konstruktion und Verfestigung eines internationalen Bedrohungsszenarios transnationaler organisierter Kriminalität gefragt. Feldstudien zeigen, dass kriminelles Potenzial und internationale Vernetzung der maras erheblich übertrieben werden. In der Öffentlichkeit Zentralamerikas kursieren Vorurteile über die Jugendbanden, die auch massenmedial inszeniert werden. (ICE2)