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Die Autorin stellt zunächst die traditionellen Governance-Formen für die hochregulierten Sektoren am Beispiel von Telekommunikation, Elektrizität, Versicherungen und Straßengüterverkehr in der Bundesrepublik Deutschland dar. Im Anschluss daran zeigt sie, wie diese staatsnahen Wirtschaftssektoren und sehr stabilen Akteurskonstellationen im Hinblick auf notwendige Reformen zunehmend in die Kritik gerieten. Da hieraus aber noch keine wesentlichen Veränderungen erfolgten, diskutiert die Autorin die Frage, welches die Antriebskräfte und Mechanismen für eine Transformation von Governance-Strukturen sind. Sie geht hierzu auf die Situation der Infrastruktursektoren in Europa zwischen Wettbewerb und Regulierung ein und zeigt, dass erst unter dem externen Druck europäischer Liberalisierungsvorgaben weitgehende nationale Reformen in Deutschland durchgeführt wurden, die eine tiefgreifende Veränderung der Regelungsstrukturen in den staatsnahen Sektoren bewirkten. (ICI)

Die Autorin greift die Charakterisierung der Europäischen Union als "bizephal" (Tömmel) auf und fragt danach, welche Rückwirkungen diese spezifische Form des Integrationsprozesses auf die Mitgliedstaaten hat. Wie sie am Beispiel der Kommission und des Europäischen Gerichtshofes zeigt, führt die sich wandelnde und politisch umstrittene Kompetenzverteilung der beiden Gremien zu einer erheblichen Rechtsunsicherheit auf nationaler Ebene. Die Eigeninteressen der supranationalen Akteure und die Besonderheiten des Richterrechts machen dabei deutlich, dass der spezifische Integrationsmodus zwar nicht so sehr auf europäischer, aber möglicherweise auf mitgliedstaatlicher Ebene an seine Grenzen gerät. Die Persistenz von Rechtsunsicherheit kann somit durch den Widerstreit zwischen dem intergouvernementalen und dem supranationalen Prinzip in der EU erklärt werden. Die Autorin weist ferner mit Blick auf die Ergebnisse der Europäisierungsforschung darauf hin, dass eine Konzentration auf die Implementation von Richtlinien und die institutionellen Bedingungen der Beeinflussung des europäischen Politikprozesses zu kurz greift. (ICI)