Organisierte Kriminalität
In: Lexikon der Globalisierung, S. 315-319
"Der Begriff Organisierte Kriminalität tauchte erstmals in der Prohibitionszeit der 1920er Jahre in den USA auf. Er bezeichnete eine Kategorie von Verbrechen, die sich nach Umfang, Gewaltbereitschaft und langfristiger Kontinuität sowie im Hinblick auf ihre unternehmerischen Investitionen in illegalen Geschäften und das erforderliche Ausmaß an politischen und polizeilichen Gegenmaßnahmen deutlich unterschied von kleineren kriminellen Netzwerken, etwa von räuberischen Jugendbanden der Slums. In medialen, offiziellen und wissenschaftlichen Diskursen werden kriminelle Gruppen mit Verbindungen zur sizilianischen Mafia und zur neapolitanischen Camorra oft als typische Beispiele herausgegriffen, so dass Mafia beinahe als übergeordneter Begriff für organisierte Kriminalität schlechthin eingesetzt wird. Zusammen mit der Globalisierung wird seit den 1970er Jahren auch von anderen Mafia-ähnlichen Formationen und Phänomenen gesprochen, insbesondere bei Unternehmen, die in illegalen Handel von Waren und Dienstleistungen verwickelt sind." (Autorenreferat)