Der Stellenwert der Kulturlandschaft in der Regional- und Raumplanung: Fazit, Ausblick und Handlungsempfehlungen
In: Kulturlandschaften als Herausforderung für die Raumplanung: Verständnisse - Erfahrungen - Perspektiven, S. 288-296
52 Ergebnisse
Sortierung:
In: Kulturlandschaften als Herausforderung für die Raumplanung: Verständnisse - Erfahrungen - Perspektiven, S. 288-296
In: Kulturlandschaften als Herausforderung für die Raumplanung: Verständnisse - Erfahrungen - Perspektiven, S. 242-252
In Schweden wurden in den 1980er- und 1990er-Jahren die gesetzlichen Grundlagen für
Kulturlandschaftsschutz und -pflege modifiziert und damit aktuellen Bedürfnissen angepasst.
Im Vordergrund stehen dabei das vom Reichstag 1988 verabschiedete Kulturdenkmalgesetz
sowie das 1998 beschlossene Umweltgesetz. Während das Kulturdenkmalgesetz den Schutz
der Kulturlandschaft als nationale Aufgabe definiert und dabei eine Herleitung aus einem
denkmalpflegerischen Ansatz vornimmt, ermöglicht das Umweltgesetz als Rahmengesetz
eine bessere Koordinierung, weil es mehrere frühere Einzelgesetze aus dem Bereich des
Natur- und Umweltschutzes zielorientiert bündelt. Bei der Umsetzung der beiden Gesetze
kommt die starke zentralstaatliche Tradition in Schweden insbesondere bei den reichsweit
agierenden Behörden zum Tragen. In diesem Beitrag werden die neuen bzw. neu gewichteten
Schutzmechanismen überblicksartig vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk wird auf die
Forschungsebene gelegt, die im Vorfeld der neuen gesetzlichen Regelungen sowie bei
deren Umsetzung eine wichtige Rolle spielte.
In: Suburbane Räume als Kulturlandschaften, S. 286-302
Für die Ermittlung und Bestimmung von kulturlandschaftlichen Werten im suburbanen Raum liegen bei den administrativ zuständigen Fachbehörden wie Bau- und Bodendenkmalpflege sowie den Landschaftsschutzbehörden wenig Erfahrungen vor. Dies war Anlass, im Rahmen der "Integrierten interkommunalen Raumanalyse - IIRA" im suburbanen Umfeld Kölns neue Wege der ergebnisoffenen kulturellen Wertbestimmung unter Einbeziehung der Bevölkerung zu versuchen. Um einen Impuls dazu zu geben, wurden in einem studentischen Seminar des Geographischen Institutes der Universität Bonn von den Studierenden sog. "Heimatkisten" mit raumbezogenen symbolhaften Gegenständen gefüllt. Der Heimatbegriff bietet sich für die umgangssprachliche Ebene an, um die kulturelle Codierung der Wohn- und Arbeitsregion durch diese Gegenstände zu entdecken. Diese "Heimatkisten" bilden den Kern einer Wanderausstellung, in der Bewohner dieser Region ausdrücklich zum Mitmachen aufgefordert werden. Sie sollen ebenso "Heimatkisten" befüllen und dies in einer ausgelegten Kladde erläutern. Als erstes Ergebnis dieses Zuganges kann festgehalten werden, dass auf diesem Wege auch in einer vermeintlich nivellierten Landschaft sich mithilfe von Symbolen die kulturelle Zeugnishaftigkeit räumlicher Strukturen in überraschender Deutlichkeit erschließen lässt.
In: Kulturlandschaften als Herausforderung für die Raumplanung: Verständnisse - Erfahrungen - Perspektiven, S. 81-98
Unter Verwendung sozialwissenschaftlicher Ansätze der Güter- und Institutionentheorie
werden in diesem Beitrag Gemeinschaftsgutaspekte und Triebkräfte der Kulturlandschaftsentwicklung
thematisiert und im Kontext von drei unterschiedlichen Problemstellungen dargestellt:
Am Beispiel der Landwirtschaft wird erläutert, wie nutzungsorientierte Institutionensysteme
die Kulturlandschaftsentwicklung beeinflussen. Anhand von Seen und ihren
Uferzonen werden Konflikte zwischen übergeordneten gesellschaftlichen Ansprüchen und
individuellen Nutzungsinteressen erörtert. Die Analyse von Regionalparks als Governance-
Form zeigt Möglichkeiten auf, wie neben staatlichen Institutionen, die für die Kulturlandschaft
zuständig sind, ein dynamisches Kulturlandschaftsmanagement möglich ist. Zusammenfassend werden Erkenntnisse der Gemeinschaftsgutforschung für den Umgang mit
Kulturlandschaften in der Raumordnung abgeleitet.
In: Kulturlandschaften als Herausforderung für die Raumplanung: Verständnisse - Erfahrungen - Perspektiven, S. 125-136
Schutz und Erhaltung von Kulturgütern sind als Belange im Rahmen von Umweltprüfungen zu berücksichtigen. Die entsprechenden europarechtlichen Vorschriften sind im deutschen Recht und in der Planungspraxis allerdings nur unzureichend umgesetzt. Es bleibt abzuwarten, wie derzeitige Entwicklungen, unter anderem in Zusammenhang mit der Einführung der Umweltprüfung für Pläne und Programme sowie der Novellierung der UVP-Verwaltungsvorschrift diese Defizite aufheben. Unabdingbar ist hierfür die Inventarisation der Kulturgüter innerhalb von digitalen Kulturlandschaftskatastern. Seit 1994 setzt sich der Arbeitskreis "Kulturgüter in der UVP" für eine angemessene Berücksichtigung dieses Schutzgutes in Rechtsprechung und Planungspraxis ein.
In: Kulturlandschaften als Herausforderung für die Raumplanung: Verständnisse - Erfahrungen - Perspektiven, S. 204-220
Das Projekt "Siedlung - Kultur - Landschaft" verfolgt die Idee, die Bedeutung des Schutzes der Kulturlandschaft der Region Münchner Norden und ihrer Entwicklung in das Bewusstsein der handelnden Akteure in Politik und Wirtschaft, vor allem aber auch in das Bewusstsein der vor Ort lebenden Bevölkerung zu bringen. Die "Bundesgartenschau 2005, in der Region - mit der Region" soll als positiv besetztes Großereignis unter dem Motto "Nachhaltigkeit und Perspektivenwechsel" quasi als Katalysator dienen, um über zahlreiche dezentrale Projekte die Kulturlandschaft erfahrbar zu machen und den Lebensraum vor Ort neu zu entdecken. Außerdem ermöglicht es die Bundesgartenschau durch Symposien, die Ergebnisse dieser Projekte einem breiten Publikum unter Einbeziehung der lokalen Akteure vorzustellen. Das eröffnet die einmalige Chance, die Öffentlichkeit für "ihre Kulturlandschaft" zu interessieren und zu begeistern. Auf diesem Wege kann eine Verbundenheit mit dem Lebensraum und ein neuer Ansatz eines "Heimatgefühls" geschaffen werden. Das Projekt "Siedlung - Kultur - Landschaft" soll darüber hinaus den politischen Entscheidungsträgern und den Planern verdeutlichen, dass die herausgestellten kulturlandschaftlichen Belange bei künftigen raumwirksamen Maßnahmen schon im Interesse der Bürger mehr Beachtung finden müssen.
In: Suburbane Räume als Kulturlandschaften, S. 378-390