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144 Ergebnisse
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In: Schriftenreihe Genozid und Gedächtnis
In: Nomos eLibrary
In: Soziologie
Die in der vorliegenden Studie vorgestellte postphänomenologische Soziologie untersucht die komplexen Weltzugänge und Wirklichkeitskonstruktionen einer technologisierten Spätmoderne. Grundlage bildet das Konzept der Postphänomenologie von Don Ihde und die darin beschriebene Vielfalt an Technologien, die den Körper erweitern (embodiment relation), ihn um Messtechnologien ergänzen (hermeneutic relation), ein ernstzunehmendes Gegenüber bilden (alterity relation), im Hintergrund arbeiten (background relation) oder sich Peter-Paul Verbeek zufolge sogar mit dem Körper (cyborg relation) oder der Welt (immersion relation) verbinden.Erweitert wird dieses Konzept um eine soziologische Perspektive, vor allem orientiert an der phänomenologischen Soziologie und der Wissenssoziologie. Analysiert werden damit schrittweise die körperliche Erfahrung des Subjekts, ihre technisch bedingte Veränderung, ihre Verbindung mit den Erfahrungen anderer Subjekte und schließlich, wie Subjekte auf Basis dieser Erfahrungen ein geteiltes Verständnis von Wirklichkeit aushandeln. Die dergestalt entwickelte postphänomenologischen Soziologie wird empirisch, unter Einbezug der Methoden der qualitativen Sozialforschung, weiter expliziert, und zwar anhand der Rolle der Assistenzsysteme beim Autofahren, des Umgangs von Diabetiker:innen mit Blutzuckermessgeräten und Insulinpumpen sowie anhand der dokumentarfilmischen Darstellung zum Umgang mit sozialen Robotern. Es zeigt sich: Durch die Vielfalt an Technologien und entsprechenden Erfahrungsweisen gewinnen jene Kompetenzen an Bedeutung, mit denen zwischen ihnen übersetzt und vermittelt werden kann. 'Common Sense' gründet sich dann nicht mehr in der Annahme einer Ähnlichkeit aller Weltzugänge, sondern in gelungenen Abstimmungsprozessen.
In: Nomos eLibrary: Soziologie
Konspirologisches Denken handelt von Verschwörungstheorien. Es geht um Erzählungen, die die Diskrepanz zwischen Schein und Realität, zwischen Oberfläche und Wahrheit thematisieren. Bislang existieren zu diesem Thema mehrheitlich nur populärwissenschaftliche Veröffentlichungen, die es weder vorurteilsfrei angehen noch in ihrer ganzen kulturellen Komplexität erfassen. Eine wissenschaftlichen Kriterien genügende Auseinandersetzung vorzulegen, ist daher Ziel der vorliegenden Studie. Verschwörungstheorien misstrauen dem Schein der Oberfläche. Sie vermuten dahinter ein konspiratives Treiben. Historisch müssen zwei kulturelle Strömungen unterschieden werden: das dämonologische und das konspirologische Denken. Dämonologische Verschwörungstheorien argumentieren – mit Blick auf die eigene Sozialstruktur – zentrifugal, das heißt nach außen: Es sind die Dämonen und sozial Schwachen, die Außenseiter und Ausländer, die Obdachlosen und Flüchtlinge, die Andersgläubigen und Andersaussehenden, die in Verdacht stehen. Dagegen ist das konspirologische Denken Kritik am Establishment. Der Verdacht richtet sich zentripetal gegen die eigenen Institutionen: Handeln die institutionellen Repräsentanten tatsächlich zum Wohle aller? Die Digitalisierung der Medienlandschaft hat diese konspirologische Stimmung gefördert. Selbst viele politische Wahlkampfreden – und das nicht erst seit Donald Trump – argumentieren mit einer Mischung aus konspirologischen Schuldzuweisungen und dämonologischen Ängsten. Das konspirologische Denken sollte jedoch weder politisch noch sozialstrukturell voreilig eingegrenzt werden. Denn es muss nicht zwangsläufig Ausdruck extremistischer Weltanschauungen sein. Eine derartige Pathologisierung ist kulturwissenschaftlich weder halt- noch fruchtbar. In der Tradition von Georg Simmels impressionistischer Soziologie versucht das vorliegende Buch, Verschwörungstheorien wertneutral zu analysieren und zu dekonstruieren, um damit weiteren Forschungen ein brauchbares heuristisches Instrument zur Verfügung zu stellen