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Die Beschäftigung mit den historischen Grundlagen der Politik gehört seit jeher zum Aufgabenspektrum der Tutzinger Akademie. Ihre Gründer gaben ihr das bereits in den späten 1950er Jahren mit auf den Weg. Daran hielt die Akademie in den folgenden Jahrzehnten ihrer Tätigkeit unter allen drei bisherigen Direktoren fest, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität und Akzentuierung. Der Beitrag widmet sich vor allem der Ära Oberreuter und dessen Erweiterung im Angebot zu historischen und vor allem zeitgeschichtlichen Themen. Der Beitrag geht auf Oberreuters Schwerpunktsetzungen ein und betrachtet Geschichte als wichtigen Baustein politischer Bildung sowie das Interesse an der DDR und die Auseinandersetzung mit Diktaturen. (ICB2)

David Lowenthal schreibt in "The past is a foreign country", dass die Europäer im 19. Jahrhundert gelernt haben, sich als Nationen mit dem materiellen Erbe zu identifizieren; dass sie aber erst im 20. Jahrhundert Programme entworfen haben, es auch zu schützen. Die Digitalisierung von Bücherbeständen gilt heute als ein entscheidender Beitrag, das kulturelle Erbe zu sichern und für Forscher wie für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Aufbau solcher digitalen Sammlungen setzt jedoch einen mehrstufigen Selektionsprozess voraus, der die Digitalisierung des Materials als technisch möglich, inhaltlich notwendig und kulturpolitisch beabsichtigt ausweist. Meine These lautet, dass im Zuge dieser Selektionen Gefahr für den Bestand unserer Sammlungen eher von einem fehlenden oder mangelhaft ausgeprägten Sammlungsbegriff ausgeht als von den technischen Unzulänglichkeiten, die die Digitaltechnologie heute noch mit sich bringt.