Kontextsteuerung durch Recht?: zur Steuerungsfunktion des Rechts in polyzentrischer Gesellschaft
In: Dezentrale Gesellschaftssteuerung: Probleme der Integration polyzentrischer Gesellschaft, S. 3-26
Gesellschaftlich bestimmende und steuernde Funktionen des Rechts werden aus dem Blickwinkel der Systemtheorie beschrieben. Ausgegangen wird vom Begriff der polyzentrischen Gesellschaft, in der die ausdifferenzierten Teilsysteme füreinander innergesellschaftliche Umwelten darstellen. Die evolutionäre Grundlage wird darin gesehen, daß Evolution, Planung und Ordnung durch Hierarchie und Steuerung so miteinander verquickt sind, daß man von einer Ordnung durch Selbstbindung sprechen kann. Die Gesellschaft wird dann durch Recht insofern gesteuert, als sie die Intersystembeziehungen im polyzentrischen Systemkomplex formt. Am Beispiel von Erwartungsstrukturen und Handlungssteuerungen wird dieser Zusammenhang verdeutlicht. Die besondere Leistungsfunktion des Rechts wird in dezentraler Kontextsteuerung und in der Konditionalisierung der Randbedingungen erblickt. (HA)