Vilem Flusser im Gespräch
In: Ästhetik & Kommunikation, Band 23, Heft 84, S. 87-92
ISSN: 0341-7212
In dem 1991 geführten Gespräch beschreibt sich Flusser als einen Menschen, der versucht, die gegenwärtigen Tendenzen zu fassen; er lehnt es vehement ab, Futurologe genannt zu werden. Er erläutert seine These, daß "die Moderne Lebensform, die auf der Dialektik zwischen politisch und privat aufgebaut war" zu Ende ist und damit auch der Humanismus zu Ende ist. Der Humanismus wurde durch die Proxemik, das Nächste, ersetzt, die Telematik ist das Instrument der Proxemik. Gegen die Einwände seiner Gesprächspartnerin verteidigt Flusser die Telematik, die Nähe und Sinnlichkeit zu vermitteln imstande ist. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß die face to face- Präsenz unvermittelt ist und Sinnlichkeit garantiert.(PT)