Diese Arbeit analysiert, wie Qualitätszeitungen in Österreich Meldungen und Informationen während der Flüchtlingskrise 2015 übermittelt haben. Die Qualitative Inhaltsanalyse basiert auf drei Fallstudien, nämlich: der Fall Aylan Kurdi, die Terroranschläge in Paris und die Vorfälle an Silvester in Köln. Bei jedem Fall wurden die Meldungen in zwei der einflussreichsten österreichischen Qualitätszeitungen (der Standard und die Presse) zwei Wochen rund um die Ereignisse untersucht. Die betreffenden Artikel wurden analysiert und in eine der zuvor definierten Kategorien eingeteilt. Insgesamt wurden fünf solcher Kategorien, beziehungsweise vorherrschende Meinungsmuster, für diese Studie definiert. Es konnte keine durch die Medienereignisse verursachte Änderung der Berichterstattung nachgewiesen werden. Trotzdem gab es eine maßgebliche Verschiebung zu einer eher ablehnenderen Haltung dem Thema Immigration gegenüber, wenn man die verschiedenen Fälle untersucht: Im späten Sommer 2015 waren die Nachrichten dominiert von flüchtlings- und migrationsfreundlichen Artikeln. Auch wenn die Willkommenskultur die vorherrschende Meinung in allen untersuchten Fällen bleibt, so erkannte man doch eine deutliche Verschiebung zu einer eher humanitär-konservativen Einstellung der AutorInnen, welche im Großen und Ganzen ebenfalls die Notwendigkeit von humanitärer Hilfe für Flüchtlinge unterstützt, aber auch auf die Gefahren und negativen Aspekte von Immigration in solchem Ausmaß hinweist. Ein weiterer wichtiger Schluss war, dass die Berichterstattung in beiden Zeitungen sich nicht in die Richtung der Fremdenfeindlichkeit veränderte, was durchaus die Qualität der beiden Medien widerspiegelt. Die öffentliche Diskussion, besonders in den sozialen Medien, aber auch in der Politik, hat einen viel stärkeren Rechtsruck erfahren als die analysierten Medien. ; The study analyses how quality newspapers in Austria transmitted information during the refugee crisis in 2015. The qualitative content analysis was based on three case studies, namely: Aylan Kurdi, Paris Terror Attacks and New Years Eve in cologne. For each of the cases, the news in two of the most influential Austrian newspapers (Presse, Standard) where analyzed for 2 weeks around the event. Afterwards, the articles where analyzed and assigned to one of the categories, which were defined beforehand. The aim of previously forming the categories was to catch all the opinions about refugees and link it to a certain category. In total, 5 categories, or patterns of arguments, where defined and analyzed in this study: Xenophobia, humanitarian-conservative, welcoming culture, government failure and call for international action.The main findings were, that the media event itself didnt have any notable effect on the way refugees were characterized in the press. However, there was a clear shift towards a more restricted attitude when it comes to immigration in the inter-case observation: In the late summer 2015, the news were dominated by refugee and immigration friendly articles, which were represented by the category welcoming culture. Although the welcoming culture remained a dominant voice, there has been a significant shift to more humanitarian-conservative articles, which are in general also supporting humanitarian aid for refugees, but also show the threads and negative effects of immigration.Another major conclusion was, that the two newspapers didnt shift to xenophobic reporting, which demonstrates the quality of the two medias. The public dialogue, especially in social medias but also in politics, has taken a much stronger right turn than the analyzed newspapers. ; Lukas Strohmeier, BSc ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2017 ; (VLID)1945749
In: Jahrbuch internationale Politik: Jahrbücher des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Band 26, Heft 2003, S. 49-53