Individuals first: a human security strategy for the European Union
In: Internationale Politik und Gesellschaft: IPG = International politics and society, Heft 1, S. 62-82
Die Anschläge vom 11. September haben deutlich gemacht, dass kein Bürger der Welt weiter sicher in seinen Staatsgrenzen leben kann. Die neuen Bedrohungen für Europa (Terrorismus, die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und organisiertes Verbrechen) müssen mit den Mitteln einer globalen Strategie angegangen und bewältigt werden, die eher auf einem Sicherheitskonzept, das auf Menschen zentriert ist, basieren als auf traditionellen Formen der territorialen Verteidigung. Nach dem eigenen Selbstverständnis kann Europa nicht nur in der Demokratisierungspolitik, sondern auch in der globalen Sicherheitspolitik einen "Mehrwert" anbieten. Dies setzt aber, so argumentieren die Autorinnen, einen anderen Sicherheitsbegriff voraus, der den Schutz und das Leben individueller Personen ins Zentrum stellt. Aufbauend auf den Ergebnissen einer internationalen, auf Anregung von Javier Solana eingerichteten Arbeitsgruppe zeigen sie, dass eine solche Doktrin "menschlicher Sicherheit" weder utopisch noch idealistisch ist. Die EU sollte daher insgesamt auf multilaterales Engagement in Bezug auf internationales Recht und internationale Institutionen auf globalem Niveau setzen. (ICA)