Sozialgeschichtliche Perspektiven der Rundfunknutzung in Deutschland 1923-1965
In: Sozialwissenschaftliche Informationen: Sowi, Band 15, Heft 3, S. 27-33
ISSN: 0932-3244
"Seit seiner Gründung 1923 hat sich der Rundfunk in Deutschland wie auch in anderen hochindustrialisierten Ländern rasch ausgebreitet. Schon in den dreißiger Jahren gehörte er in Deutschland, aber beispielsweise auch in England, ganz abgesehen von den USA, zum Alltag vieler Familien. Deutschland erreichte 1941 mit 15 Millionen angemeldeten Hörfunkgeräten einen ersten Höhepunkt in der Rundfunkversorgung. Nach einem Einbruch, bei Kriegsende, gab es im Hörfunk 1965 rund 17,8 Millionen angemeldeter Hörfunkgeräte und 11,3 Millionen angemeldeter Fernsehgeräte bei ca. 22 Millionen Privathaushalten. Die Zahlen sind seitdem weiter angestiegen und liegen zur Zeit bei 25 Millionen Fernsehempfängern, wobei sich hinter diesen Angaben auch soziale Verschiebungen (Erhöhung der Zahl der Haushalte) verbergen. Demoskopische Erhebungen berechtigen zu dem Schluß, daß bei publikumswirksamen Sendungen mit über 50 Prozent Einschaltquote mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in der Bundesrepublik - quer durch alle sozialen Schichten - ein und dasselbe Fernsehprogramm anschaut, etwa eine Trivialserie wie die 'Schwarzwaldklinik'." (Autorenreferat)