"Mit dem Amsterdamer Vertrag wurde der EG-Vertrag um ein Beschäftigungskapitel ergänzt, das die Mitgliedsstaaten der EU dazu verpflichtet, eine koordinierte Beschäftigungsstrategie zu entwickeln. Der Beitrag macht deutlich, dass eine gemeinsame europäische Beschäftigungspolitik nicht nur unnötig, sondern bedenklich ist. Dafür sprechen nicht nur die unterschiedliche Entwicklung und Ausprägung von Arbeitslosigkeit in den einzelnen EU-Ländern, die unterschiedliche Ansätze zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit verlangen, sondern auch ordnungspolitische Überlegungen. Die Gemeinschaftskompetenz in der Beschäftigungspolitik kann dazu führen, dass die beschäftigungspolitische Verantwortung auf die europäische Ebene abgeschoben wird. Ein weiteres Problem ist, dass die beschäftigungspolitischen Leitlinien einseitig auf aktive Arbeitsmarktpolitik hin ausgerichtet sind, ohne die Dringlichkeit einer Flexibilisierung und Deregulierung der Arbeitsmärkte zu betonen. Unter diesen Voraussetzungen wird die neue Beschäftigungsstrategie aber nicht aufgehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Der Beitrag analysiert die Diskussion um die volkswirtschaftlichen Grundlagen einer aktiven Beschäftigungspolitik und nimmt zum gegenwärtigen Stand der Forschung Stellung. Während in den sechziger Jahren der Keynesianismus und die darauf aufbauende Stabilisierungspolitik mit Hilfe eines Nachfragemanagements hoch im Kurs standen, war diese Konzeption in den siebziger und achtziger Jahren gründlich diskreditiert. Die Neue Klassische Makroökonomik dominierte wissenschaftlich eindeutig, als sie einer Stabilisierungspolitik jedwede nachhaltige Wirkung absprach. Auf Grund ihrer unrealistischen Annahmen hat diese Schule den Zenit ihrer wissenschaftlichen Anerkennung überschritten. Hingegen finden die Bemühungen, die keynesianische Konzeption zu rekonstruieren, zunehmende Beachtung. Die Neue Keynesianische Makroökonomik versucht, die offenkundigen Unzulänglichkeiten der alten Keynesianischen Konzeption zu beseitigen. Als Resultat dieser noch nicht abgeschlossenen Forschungen ist es nun einerseits möglich zu begründen, wieso Trägheiten in den Lohn- und Preisanpassungen ökonomisch rational sein können, obwohl sie Arbeitslosigkeit verursachen und daher beschäftigungspolitische Eingriffe notwendig machen. Andererseits besitzt die Volkswirtschaftslehre nun ein umfassenderes Denkmodell zur Behandlung unterschiedlicher Ungleichgewichtssituationen, von denen eine keynesianischer Natur ist. Wenn eine solche Situation vorliegt, kann eine keynesianisch orientierte Beschäftigungspolitik sinnvoll sein." (Autorenreferat)
In: Bundesarbeitsblatt: Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht, Heft 3, S. 10-16
ISSN: 0007-5868, 0007-5868
Der Beitrag dokumentiert die wesentlichen, die Sozialpolitik betreffenden Punkte des "Aktionsprogramms für Investitionen und Arbeitsplätze" der Bundesregierung von 1996. Dazu gehören u.a. Korrekturen bei den Früh-, Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsrenten, die zweite Stufe der Pflegeversicherung, Verminderung von Fehlzeiten, Arbeitslosenhilfe- und Sozialhilfereform, AFG-Reform und Veränderung der Rahmenbedingungen zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Privathaushalten. (IAB)
"Dieser Beitrag betrachtet die Jugendarbeitslosigkeit in Europa aus drei Blickwinkeln. Im ersten Teil werden die Entwicklung der bisherigen EU-Beschäftigungspolitik und der Stellenwert der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit umrissen. Im nächsten Schritt wird erläutert, wie das Verbundforschungsprojekt CUPESSE Jugendarbeitslosigkeit aus einer inter- und transdisziplinären Perspektive untersucht, um Empfehlungen für das zukünftige politische Handeln abzugeben. Im dritten Teil wird ein Lösungsansatz aus der Praxis vorgestellt (das vom Jobcenter "Junges Mannheim" koordinierte und finanzierte Programm "Jump Plus"), dem bereits Modellcharakter zugeschrieben wird und der sich in Zukunft als eine Handlungsoption etablieren könnte." (Textauszug, IAB-Doku)
"In den Beitrag fließen die Erfahrungen des Autors aus seiner fast 15-jährigen Tätigkeit als Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München und aus seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung München GmbH ein. Der Blick auf die Strukturen kommunaler Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik ist folglich durch die lokalen Gegebenheiten in München geprägt, einer wirtschaftlich starken und attraktiven deutschen Großstadt. Doch selbst in einer Stadt wie München verfestigen sich Schwervermittelbarkeit auf dem Arbeitsmarkt und Langzeitarbeitslosigkeit immer mehr. Auslagerung von Arbeitsplätzen und ein immer höherer Sockel von Arbeitslosigkeit bestimmen auch in München das Bild. Lokale Unterschiede bedeuten letztlich nur marginale Differenzen einer überall gleich großen Herausforderung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Seit Mitte der 90er Jahre konnte die Arbeitslosigkeit in Frankreich stark gesenkt werden. Die standardisierte Arbeitslosenquote lag zuletzt mit 8,5 Prozent nur noch geringfügig über derjenigen Deutschlands und des Europaraumes. Gleichzeitig ist die Beschäftigung rascher als in Deutschland gestiegen. Die gegenwärtige Konjunkturflaute bremst zwar den weiteren Fortschritt auf dem Arbeitsmarkt auch in Frankreich. Die Kombination von Wachstums-, Arbeitsmarkt- und Arbeitszeitverkürzungspolitik ist dort aber durchaus geeignet, nach Überwindung der konjunkturellen Schwäche an die beschäftigungspolitischen Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen." (Autorenreferat)
Der Autor befaßt sich mit dem Strukturwandel der Industriegesellschaft und den Konsequenzen für die Industriearbeiterschaft. Praktikable beschäftigungspolitische Ansätze, die ihre Wurzeln in der Arbeiterbewegung haben, werden in Thesenform formuliert und erläutert. Dazu gehören: -Die Flexibilisierung der Arbeit in Verbindung mit der -Begrenzung von Spielräumen des Kapitals; -die Zirkulation der Arbeitslosigkeit; -die Konstruktion arbeitsmarktbezogener Transferleistungen; -die Kooperation der Sozialpartner nach dem Prinzip der Subsidiarität. (IAB2)
"Der ... Beitrag ... behandelt, ausgehend vom Arbeitsförderungsgesetz (AFG) als wesentlicher rechtlich-mormativer Grundlage der Arbeitsmarktpolitik, den Zusammenhang der öffentlichen Arbeitsvermittlung durch die Arbeitsämter und der staatlichen Arbeitsmarktpolitik. Dabei werden zunächst die Bedeutung der Arbeitsvermittlung als Kernstück und Strukturprinzip staatlicher Arbeitsmarktpolitik mit dem Ziel des Ausgleichs von Ungleichgewichten am Arbeitsmarkt und deren theoretische Leitbilder herausgearbeitet. Daran schließt sich ein zusammenfassender Überblick über die Entwicklung des Arbeitsförderungsgesetzes an den Beispielen der Instrumente 'Fortbildung und Umschulung' und 'Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen' an. Zuletzt wird nach den Möglichkeiten der staatlichen Arbeitsmarktpolitik auch für den regionalen Arbeitsmarkt Bremen angesichts der veränderten ökonomischen, politischen und sozialen Rahmenbedingungen gefragt." (Autorenreferat)
In verschiedenen Beiträgen zum Heftthema "Beschäftigungspolitik in der Europäischen Gemeinschaft"? wird erörtert, inwieweit die Arbeitsmarktpolitik ein Stiefkind der bisherigen EG-Integration war, ob der vollendete Binnenmarkt als Beschäftigungsmotor dienen kann, ob vom "sozialen Dialog" Impulse für eine EG-Beschäftigungspolitik ausgehen können. Dazu wird auch das Zukunftsszenario des Cecchini-Berichts mit seinem Wachstumsprognosen herangezogen. (IAB)
In verschiedenen Beiträgen zum Heftthema "Beschäftigungspolitik in der Europäischen Gemeinschaft"? wird erörtert, inwieweit die Arbeitsmarktpolitik ein Stiefkind der bisherigen EG-Integration war, ob der vollendete Binnenmarkt als Beschäftigungsmotor dienen kann, ob vom "sozialen Dialog" Impulse für eine EG-Beschäftigungspolitik ausgehen können. Dazu wird auch das Zukunftsszenario des Cecchini-Berichts mit seinen Wachstumsprognosen herangezogen. (IAB)