Deutsches und österreichisches Bewußtsein im Österreich des 20. Jahrhunderts
In: Kontroversen um Österreichs Zeitgeschichte: Verdrängte Vergangenheit, Österreich-Identität, Waldheim und die Historiker, S. 325-337
Der Autor versucht erkennbare "nationale", also die individuelle Identität bestimmende, Haltungen zu analysieren. Seine These ist, daß trotz einiger Überlappungen primär "deutsche" bzw. "österreichische" Haltungen historisch erkennbar sind. Er erläutert anhand von Befragungsergebnissen soziodemographische Faktoren des Nationalbewußtseins sowie historische Positionen des "Deutschnationalen" in Österreich (Sozialdemokratie, katholische Kirche, etc.). Skizziert werden Probleme der österreichisch orientierten Publizistik zwischen 1934 und 1938 sowie Österreichs Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus. Die massive "deutsche" Orientierung der Ersten Republik schuf eine wichtige Basis für die weitreichende Akzeptanz des "Anschlusses" an Deutschland 1938, lautet ein Fazit des Beitrags. (rk)