Friedensethik im Spätmittelalter: Theologie im Ringen um die gottgegebene Ordnung ; [... dokumentiert ein 1997 veranstaltetes Symposium ...]
In: Beiträge zur Friedensethik, 30
Die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert ist durch den Konflikt des nach absoluter politischer Suprematie strebenden Sacerdotium und der sich zunehmend autonom verstehenden weltlichen Gewalt gekennzeichnet. Nicht zuletzt war es dieser Konflikt, der zur Herausbildung europäischer Nationalstaaten führte. Die Beiträge dieses Bandes zu Albert dem Großen, zum mittelalterlichen Widerstandsrecht, zu Duns Scotus, Dante Alighieri und Marsilius von Padua beleuchten die wachsende Problematisierung des Glaubens an die mittelalterliche Ordnung als Manifestation des göttlichen Willens für menschliches Zusammenleben. Die Autonomiebewegung der weltlichen Gewalten im Spätmittelalter zielte auf einen säkular-funktional begründeten Frieden.