In: Geschichte, Politik und ihre Didaktik: Zeitschrift für historisch-politische Bildung ; Beiträge und Nachrichten für die Unterrichtspraxis, Band 31, Heft 3-4, S. 264-266
Die Studie untersucht die staatliche Politik im Bereich der sunnitisch-religiösen Bildung im öffentlichen Bildungssektor in der Republik Türkei ab dem Jahr 1946, als das Mehrparteiensystem eingeführt wurde, bis zum Jahr 2002, der Regierungsübernahme durch die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP). Eines der wichtigsten Probleme in der Republik Türkei, über das regelmäßig in der gesamten Gesellschaft diskutiert wurde und wird, ist das von Religion und Staat, insbesondere die Frage der religiösen Bildung, ihren Institutionen sowie über die Absolventen dieser Einrichtungen. Die Diskussionen über das Verhältnis von Religion und Staat und die damit zusammenhängenden Probleme waren im Wesentlichen die Folge der in der letzten Phase des Osmanischen Reiches begonnenen Modernisierungsversuche, die sich mit der Republikgründung beschleunigten. Diese Studie befasst sich schwerpunktmäßig mit der sunnitisch-religiösen Bildung, die in der Mehrparteienperiode seitens des Staates in formellen Institutionen vermittelt wurde und mit den zu diesem Zweck gegründeten Einrichtungen. Die Studie umfasst in der Mehrparteienperiode den Zeitraum von 1946 bis 2002 und beschränkt sich auf die in formellen Bildungs¬institutionen, der Grund-, Mittel- und Oberstufe, den Vorbeter- und Predigerschulen/-gymnasien, Hohen Islaminstituten und Theologischen Fakultäten vermittelten religiöse Bildung.