THESEN ZUM WESEN DER INDUSTRIELLEN REVOLUTION
In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte: Economic history yearbook, Band 15, Heft 2
ISSN: 2196-6842
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In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte: Economic history yearbook, Band 15, Heft 2
ISSN: 2196-6842
Die vorliegende Publikation behandelt die politischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungen der industriellen Revolution in Deutschland während des Jahrhunderts von 1815 bis 1914. Dieser revolutionäre Umbruch von Gesellschaft und Wirtschaft war und ist die Periode mit den größten Umwälzungen in der Weltgeschichte. Deutschland war vor allem im 19. Jahrhundert ein Experimentierfeld von kleinsten, mittleren und größeren regionalen staatlichen Einheiten. Diese Verhältnisse haben den deutschen Industrialisierungsprozess stark beeinflusst, daher werden die Faktoren, die wirtschaftliches Wachstum in den Regionen in Gang setzen konnten, genauer als in anderen Überblicksdarstellungen analysiert. "Der Industrialisierungsprozess Deutschlands ist im Unterschied zu dem von England oder Frankreich durch den politischen und ökonomischen Partikularismus sowie Föderalismus stark beeinflusst und geprägt worden. Die in Größe, Bevölkerung und Ressourcenausstattung stark divergierenden 38 Bundesstaaten – ohne Österreich – vor der Gründung des Deutschen Reiches 1870/71 und die 25 Staaten im Kaiserreich haben den Verlauf der deutschen Industrialisierung sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht in eigentümliche Bahnen gelenkt. In der ersten Periode hat der engstirnige Partikularismus die wirtschaftliche Entwicklung behindert, in der zweiten Periode hat der Föderalismus einen Wettbewerb zwischen den deutschen vorangetrieben. Dieser inner- und intraregionale Wettbewerb hat m. E. wesentlich dazu beigetragen, daß Deutschland innerhalb weniger Jahrzehnte von einem Nachzügler zum führenden europäischen Industriestaat aufgestiegen ist. Da gewöhnlich die industrielle Revolution als Gesamtprozeß in nationalen Kategorien analysiert und beschrieben wird, hab ich in diesem Buch ganz bewußt die regionalen Entwicklungen verstärkt in das Zentrum der Analysen gerückt" (Kiesewetter, a. a. O., S. 12). In der Untersuchung wird erklärt, warum einige deutsche Staaten bzw. Regionen eine wohlstandssteigernde Industrialisierung durchführen konnten und andere nicht. Die empirisch untermauerte Hauptthese der Untersuchung besteht darin, dass der industrielle Nachzügler Deutschland wegen des regionalen Wettbewerbs zur führenden europäischen Industrienation aufsteigen konnte. Neben der Bevölkerungsentwicklung (A) als zentrale Kategorie der Volkswirtschaft werden die ökonomischen Strukturwandlungen vor allem in den folgenden Sektoren dargestellt: Landwirtschaft (B); Textilindustrie (C); Eisen- und Stahlindustrie sowie Maschinenbau- und Elektroindustrie (D); Kohlenbergbau und die Chemieindustrie (E)); Transport- und Nachrichtenwesen (F); Handel (G); Geld und Banken (H).
Neben den Zeitreihen in histat sind auch folgende Querschnittsdaten aus dieser Studie unter der Studien-Nr. ZA8575 im Datenarchiv verfügbar:
Q.01 Bevölkerung und Gebietsgröße der deutschen Bundesstaaten um 1816;
Q.02 Bevölkerung und Gebietsgröße der deutschen Bundesstaaten um 1913.
Datentabellen in HISTAT:
A. Die Bevölkerung
A.01a Bevölkerung der deutschen Bundesstaaten und preußischen Provinzen (1816-1910)
A.01b Bevölkerungsdichte: Einwohner pro Quadratkilometer (1816-1910)
A.01c Flächengröße nach dem Gebietsstand vom 1.12.1910 (1910)
A.02 Bevölkerungsbewegung im Deutschen Reich (1817-1914)
A.03 Wachstum der deutschen Großstädte (1819-1910)
A.04 Deutsche überseeische Auswanderung (1820-1914)
B. Die Landwirtschaft
B.01 Produktion von Getreide und Kartoffeln in Preußen und Deutschland (1810-1912)
B.02 Entwicklung der Viehbestände in Deutschland (1816-1913)
C. Textilindustrie
C.01 Regionale Verteilung der Wollwebstühle und Streichgarnspinnereien in Deutschland (1846-1861)
C.02 Regionale Verteilung der deutschen Baumwoll-Feinspindeln (1815-1913)
C.03a Baumwollspinnerei: Spindeln, Webstühle, Produktion, Beschäftigte, Wertschöpfung (1815-1913)
C.03b Baumwollweberei: Spindeln, Webstühle, Produktion, Beschäftigte, Wertschöpfung, Export (1815-1913)
C.04 Menge und Wert der Ein- und Ausfuhren der vier wichtigsten Textilrohmaterialien in Deutschland (1859-1910)
D. Eisen- und Stahlindustrie
D.01 Roheisen- und Stahlproduktion in Regionen des deutschen Zollgebiets (1852-1914)
D.02 Eisenerzförderung und Roheisenproduktion in ausgewählten deutschen Staaten und Regionen (1836-1911)
D.03 Produktionsstruktur deutscher Maschinenfabriken (1882-1907)
E. Steinkohlenbergbau
E.01 Steinkohlenproduktion deutscher Staaten (1817-1910)
F. Transport- und Nachrichtenwesen
F.01 Regionale Entwicklung des Eisenbahnnetzes in Deutschland, in km (1839-1914)
F.02 Deutscher Postverkehr, in Millionen Stück (1887-1911)
F.03 Entwicklung der Telegraphen- und Fernsprechanlagen in Deutschland (1850-1913)
G. Außenhandel
G.01 Außenhandel des deutschen Zollvereins (1837-1871)
H. Geld und Banken
H.01 Entwicklung der deutschen Aktienbanken (1883-1911)
H.02 Einlagen der Reichsbank (1876-1914)
H.03 Sparbücher, Einlagenbestand und Sparguthaben bei den deutschen Sparkassen (1830-1915)
Neben den Zeitreihen in histat können unter der Studien-Nr. ZA8575 auch folgende Querschnittsdaten angefordert werden:
Q.01 Bevölkerung und Gebietsgröße der deutschen Bundesstaaten um 1816
Q.02 Bevölkerung und Gebietsgröße der deutschen Bundesstaaten um 1913
GESIS
In: Die Europäische Union erklärt
In: Geschichte im Unterricht
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 45, Heft 3, S. 504
ISSN: 0028-3320
In: The economic history review, Band 24, Heft 2, S. 342
ISSN: 1468-0289
In: Reisen in die Vergangenheit
In: Schriftenreihe der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg 10
In: The economic history review, Band 20, Heft 3, S. 596
ISSN: 1468-0289
In: Edition Suhrkamp 1539 = N.F., 539
In: Neue historische Bibliothek
In: rororo 7735
In: rororo-Sachbuch
In: Kulturgeschichte der Naturwissenschaften und der Technik
In: [Molden Sammlung Kunst- und Kulturgeschichte]
In: Der Spiegel
In: Geschichte 2018, Ausgabe 4
In: Gesellschaft in der industriellen Revolution, S. 162-201
Der Beitrag befaßt sich mit frühindustriellen Managementproblemen. Ausgangspunkt ist ein erweiterter unternehmenshistorischer Ansatz, der sich auf vier Aspekte konzentriert: (1) die Management-Funktion und ihren Beitrag zu Unternehmenserfolg und Wirtschaftswachstum; (2) Management als Herrschaftssystem und Herrschaftsmittel; (3) das Management-Personal; (4) gesamtgesellschaftliche Modelle und Leitbilder, die die Entwicklung des industriellen Managements und seines Personals prägten. Auf dieser Grundlage werden die Ergebnisse einer Fallstudie über die Geschichte der Firma Siemens und Halske, Berlin, zwischen 1847 und 1867 präsentiert. Die Entwicklung der Fabrik wird beschrieben, indem vor allem die Veränderungen in der Leitungsorganisation nachgezeichne werden. Als ein Problem wird der Arbeitermangel beschrieben. Die daraus folgenden Probleme einer rationalen Personalpolitik werden diskutiert. Dabei werden zwei Funktionsbereiche der Personalpolitik unterschieden: das Erbringen betrieblich-ökonomischer Vorteile und die sozial-integrative Funktion. Für die Fabrikleitung werde patriarchalische und familienbezogene Lenkungstechniken ermittelt, die unterstützt werden durch verschiedene Formen der Gewinnbeteligung. Dann wird der Einfluß des sich auf gesellschaftlicher Ebene vollziehenden Bürokratisierungsprozesses auf das Fabrik-Management untersucht. Dabei geht es vor allem um Status und Funktionen der frühindustriellen Angestellten. Der Platz der Angestellten in der Hierarchie wird verortert. Einzelne Aspekte werden skizziert: Bezahlung, beruflicher Aufstieg, Vorrechte. Ausgehend von der Analyse werden einige Organisations- und Managementgrundsätze formuliert. (KW)