Die Situationsanalyse (SiA) ist eine postmodern-feministische Weiterentwicklung der Grounded Theory, die seit den frühen 2000er-Jahren maßgeblich von der US-Soziologin Adele E. Clarke entworfen, in der Politikwissenschaft aber bislang kaum beachtet wurde. Dabei ist ihr Potenzial für politikwissenschaftliche Forschung im Allgemeinen sowie für feministisch-kritische Politikfeldanalysen im Besonderen nicht zu unterschätzen. Mit der SiA kann der gouvernementale Politikbegriff überwunden und eine umfängliche politikfeldspezifische feministische Machtanalyse realisiert werden. Die SiA steht im Einklang mit intersektionalen, postkolonial-feministischen und anderen konstruktivistischen Repräsentationstheorien und ermöglicht es, die feministische Idee einer Vielzahl von konfliktorisch angelegten Öffentlichkeiten in die Politikfeldanalyse zu integrieren. Hilfreich sind v.a. drei Strategien: (1) die Konzeptionalisierung des Politikfeldes als 'Arena', in der verschiedene 'soziale Welten' existieren und interagieren; (2) die Suche nach 'implizierten Akteur*innen'; (3) das Sichtbarmachen von epistemischer Diversität. Konkret bietet die SiA mit ihren Mapping-Strategien methodische Werkzeuge, mit deren Hilfe ein Politikfeld in seiner ganzen Heterogenität sichtbar gemacht werden kann. In diesem Beitrag gehe ich zunächst auf die lückenhafte politikwissenschaftliche Rezeption der SiA ein, um sodann aufzuzeigen, wie die SiA für die Politikwissenschaft und insbesondere für feministisch-kritische Politikfeldanalysen fruchtbar gemacht werden kann. Dies verdeutliche ich immer wieder skizzenhaft am Beispiel der deutschen Prostitutionspolitik.
Wahre Männer müssen kämpfen und "ihre" Frauen beschützen. Solche Ideale haben in Krisen- und Konfliktzeiten Hochkonjunktur. Dieses Buch zeigt wie es gelingt, Männlichkeitsvorstellungen zu schaffen, die sich von Nationalismus, Gewalt und Sexismus abgrenzen und die sich nicht im "luftleeren Raum" bewegen. Die Autorin untersucht dies anhand von zivilgesellschaftlichen Friedensprojekten in Bosnien-Herzegowina, Serbien und Kroatien. Männlichkeitsideale sind nicht nur für Friedens- und Konflikttheorien relevant, sondern auch für die Praxis des Peacebuilding. Die Autorin legt gender- bzw. männlichkeitsorientierte Gütekriterien vor. Sie erprobt ein Modell der Evaluation von Friedensarbeit, das über eine reine Orientierung an Wirkungen hinausgeht. Der Inhalt< Krieg und Geschlecht - Konsequenzen für die Praxis Gütekriterien für eine Männlichkeitsperspektive in der Friedensarbeit Modell zur theoriebasierten Evaluation von Friedensarbeit Die Zerfallskriege Jugoslawiens aus gendertheoretischer Sicht Wehrdienstverweigerung: Gewaltfreiheit und Sexualität Kriegsveteranen in der Friedensarbeit Kunst auf der Straße Intersektionale Verschiebungen entlang der Achsen Nation, Geschlecht und Heteronormativität Die Zielgruppen Studierende und Wissenschaftler/innen aus den Bereichen Sozialpsychologie, Genderforschung sowie Friedens- und Konfliktforschung. Praktiker/innen aus den Bereichen Peacebuilding, Gender Mainstreaming, Gewaltprävention und Evaluation Die Autorin Dr. Miriam Schroer-Hippel ist Psychologin und Sozialwissenschaftlerin an der Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention bei der Camino - Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich gGmbH
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Die Einführung der inklusiven Schule in der Bundesrepublik Deutschland ging mit dem Ziel einer chancengleichen Förderung aller Schüler*innen einher. Wenngleich eine diversitätsbejahende Öffnung des deutschsprachigen Schulwesens erfolgt ist, so gibt es nach wie vor Forschungslücken hinsichtlich einer diversitätssensiblen Förderung aller Lernenden. Das vorliegende Buch geht der Frage nach, wie eine umfassende kultur- und diversitätssensible Förderung aller Lernenden, unabhängig von ihrer sozialen und ethnischen Herkunft, ihrer Sprache, ihres Geschlechts, ihres Genders, ihres Alters, ihrer Religion, ihrer Weltanschauung, ihrer sexuellen Orientierung sowie ihrer motorischen und kognitiven Fähigkeiten im deutschsprachigen Schulwesen bewerkstelligt werden kann. Mithilfe des im Buch entwickelten Kultur- und Diversitätsdidaktikmodells für den Bildungsbereich, das auf die Anerkennung und Wertschätzung der gesamten Vielfalt der Lehrenden und Lernenden abzielt, beleuchtet das Buch die intersektionalen Verflechtungen von Politik, Gesellschaft, Schule, Familie und Individuum in einem reziproken Verhältnis zueinander und zeigt Möglichkeiten einer Anwendung der Kultur- und Diversitätsdidaktik auf das Schulwesen in der Bundesrepublik Deutschland sowie auf den spezifischen Bereich der Literaturdidaktik des Deutschunterrichts auf.
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"Danksagung" -- "Inhaltsverzeichnis" -- "Einleitung" -- "Gegenstand der Untersuchung" -- "Forschungsinteresse und methodischer Zugang" -- "Stand der Forschung" -- "Aufbau der Arbeit" -- "1 Theoretische Überlegungen zur Einbettung des Phänomens" -- "1.1 Care-Arbeit und Reproduktion: Klärung der Begrifflichkeiten" -- "1.2 Intersektionale Perspektiven auf die aktuelle Care-Problematik" -- "1.3 Kapital biografischer Erfahrung" -- "1.4 Soziale Mobilität und Möglichkeitsräume: akkumulierte Ressourcen und kontextuelle Bedingungen" -- "und kontextuelle Bedingungen" -- "1.5 Care in kapitalistischen Gesellschaften" -- "1.6 Care-Macht: weibliche Fürsorgemoral als politische Stärke" -- "1.7 Die "Transnationalisierung der sozialen Welt"" -- "1.8 Care-Arbeit und transnationale Migration" -- "1.9 Globalisierte Haushaltsarbeit im Spannungsfeld einer expandierenden Zeitindustrie" -- "1.10 Der globalisierte Privathaushalt als teilöffentlicher Raum" -- "2 Zur Entstehung des Care-Defizits in den postindustriellen Ländern" -- "2.1 Die Funktion des Dienstbotenwesens während der Industrialisierung" -- "2.2 Die Etablierung einer häuslichen Kultur" -- "2.3 Die Ent-Professionalisierung der Hauswirtschaft" -- "2.4 Die Auslagerung von Care-Arbeit auf Migrantinnen im postindustriellen Wohlfahrtsstaat" -- "3 Care-Politiken in Frankreich und Deutschland in ihrer nationalstaatlichen, historischen und ökonomischen Entwicklung" -- "3.1 Entstehung von Sozialstaaten: über die Etablierung von citizenship und Wohlfahrtsregime" -- "3.2 Der deutsche Sozialstaat" -- "Migrations-Politiken" -- "Maßnahmen zur Organisation von Familie und Arbeit" -- "Bedingungen und Regelungen der Kindertagespflege in Deutschland" -- "3.3 Der französische Sozialstaat" -- "Besonderheiten der industriellen Entwicklung in Frankreich
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Der Beitrag widmet sich der Entwicklung einer Typologie von Eigentumskonflikten, die eine zentrale Rolle in der Dynamik moderner Gesellschaften spielen. Ausgehend von der Beobachtung, dass Privateigentum nicht nur eine friedensstiftende und ordnungsstabili- sierende Funktion hat, sondern als Herrschafts- und Exklusionsverhältnis fungiert, das zu Ausgrenzung, Benachteiligung und sozialer Ungleichheit führt, fokussiert der Beitrag auf Privateigentum als dominierende Eigentumsform, um dessen Bedeutung als Gegenstand und Triebkraft sozialer Konfliktlagen sichtbar zu machen. Zunächst wird der Stand der Forschung zu Eigentumskonflikten in den Wirtschafts-, Rechts-, Geschichts- und Sozial- wissenschaften sowie in der Philosophie skizziert (2.). Anschließend werden die Kernka- tegorien der Konflikttypologie auf Grundlage des gesellschaftlichen Kommodifizierungs- grads und der zentralen sozialen Spaltungen, die im Mittelpunkt der Konflikte stehen, entwickelt (3.). Als Idealtypen umfassen diese Kernkategorien (a) Propertisierungskon- flikte, (b) Kommodifizierungskonflikte, (c) Konflikte um Ausbeutung sowie (d) Konflikte um Renten. In einem weiteren Schritt differenzieren wir Eigentumskonflikte hinsichtlich ihrer Reichweite und konzentrieren uns dabei auf die Vielfalt der Konfliktgegenstände und die unterschiedlichen Arenen, in denen diese Konflikte ausgetragen werden (4.). Abschlie- ßend diskutiert der Beitrag weiterführende Forschungsfragen und -felder, die auf der Grundlage der entwickelten Typologie bearbeitet werden können, und plädiert dafür, eine intersektionale Perspektive auf Eigentumskonflikte einzunehmen (5.). Insgesamt lie- fert der Beitrag eine wichtige Ergänzung zu bestehenden Ansätzen zur Analyse sozialer Konflikte und trägt dazu bei, die Komplexität und Bedeutung von Eigentumskonflikten in modernen Gesellschaften besser zu verstehen.
Zunächst werden die Entstehung postkolonialer Kritik und ihre Basis früher antikolonialer Widerstände (Fanon) zeitlich, geografisch und disziplinär verortet. Saids Orientalismus- Kritik der westlichen Wissenschaft wird als Wende in der Kolonialismusanalyse aufgefasst. Hybridität, Mimikry, Differenz und Ambivalenz bei Bhaba sind Konzepte gegen Neonationalismen. Spivak fragt nach der Repräsentation der Subalternen, elaboriert epistemische Gewalt, Essentialisierung, 'Othering' und verbleibt in Säkularismus. Mbembe prägt wesentlich den Begriff Postkolonialismus und erarbeitet aus der Biopolitik die Nekropolitik. Dekoloniale Theorien beziehen sich geografisch auf 'Lateinamerika' und zeigen die Folgen der Kolonisierung seit dem 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart (Quijano, Dussel, Mignolo). Die Ablehnung dekonstruktivistischer Zugänge in dekolonialen Ansätzen wird im Vergleich zu postkolonialen kritisiert. Insbesondere wird der Frage der Religion innerhalb postkolonialer Debatten nachgegangen. Damit verbunden ist das Ende der traditionellen Säkularisierungsthese (Casanova). Postkolonial erarbeitet Asad die Existenz verschiedener Säkularismen und kritisiert Neo-Orientalismus. Mahmood zeigte Subjektformation, Handlungsmacht und menschliches Blühen im Kontext von Religion. In meiner Arbeit, die epistemologisch vorgeht, verstehe ich Religion und Säkularität sowie Geschlecht als intersektionale, diskursive und performative Kategorien der Wissensproduktion. Subjektive deessentialisierte religiöse Erfahrungen und Perspektiven können als Beitrag zum radikalen sozialen Imaginären und zur Instituierung einer solidarischen Gesellschaft konzeptualisiert werden. Ein Sonderproblem der gegenwärtigen Forschung bleibt das Identitätskonzept.
Die voranschreitende Geopolitik geht mit komplexen Formen epistemischer Gewalt eurozentristischer Wissensordnungen einher. Diese zeigt sich auch in der Weitertradierung komplexitätsreduzierender Wissensproduktion sowohl über Behinderung als auch über Migration/Flucht: Es wird wiederholt über die Betroffenen, statt mit ihnen gesprochen. Robel Afeworki Abay widmet sich der Diskriminierung und Teilhabe an Erwerbsarbeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen und beleuchtet aus postkolonialen und intersektionalen Perspektiven die Zugangsbarrieren und Bewältigungsressourcen der Betroffenen. In seiner partizipativen Studie legt er dar, dass epistemische Gewalt hierbei als konstitutiver Bestandteil der Kolonialität des Wissens fungiert.
Inhaltsverzeichnis: Intro -- Einleitung -- Raupe und Schmetterling. Wege der Veränderung -- Kapitel 1 Bildung und Transformation: -- Educación popular, partizipative Aktionsforschung und Friedensförderung. Beiträge aus Lateinamerika zur sozialwissenschaftlichen Theoriebildung -- Pädagogik und Widerstand: Paulo Freire als Inspiration und Begleiter gesellschaftlicher Veränderungsprozesse -- Die ethische Dimension von Bildungspraxis -- Armut, Gewalt und Schule - Betrachtungen aus Buenaventura -- Pädagogik und Freiheit. Erfahrungen aus dem Frauengefängnis San Joaquín in Santiago de Chile -- Konflikt als Chance -- Leben und Arbeiten mit Paulo Freires Pädagogik der Befreiung in Lateinamerika und Deutschland -- Auf der Suche nach neuen Horizonten des Zusammenlebens -- Kapitel 2 Kritische Bildungspraxis im Kontext verschiedener Kulturen: -- Macht, Repräsentationen und dekoloniales Denken. Reflexionen aus meinem Leben als migrantische Akademikerin im Dialog mit Freire -- Erfahrungsorientierte etnoeducación aus afrokolumbianischer Perspektive: Eine kritische und intersektionale Pädagogik -- Zwischen Jahrhunderten und Kulturen. Migrationserfahrungen in Berlin -- Ein Tor zur Freiheit. Über die Bedeutung zweisprachiger Bildung in Guatemala -- Wider die Zähmung der Neugier. Von Freire inspirierte Erfahrungen als Pädagogin in Honduras und Deutschland -- Wissen und Praktiken im Dialog in Mosambik und DR Kongo. Anwendung von Paulo Freires Ansätzen in Gesundheit und Recht -- Kapitel 3 Bildung und Erinnerungsarbeit: -- Erinnerung und Verantwortung für die Zukunft. Die Ethik der Alterität als Herausforderung für Bildung -- Lernen durch Dialog. Hoffnung als Prinzip in der friedenspädagogischen Praxis -- Kritische Erinnerungspädagogik: Erzählen als Element der sozialwissenschaftlichen Forschung und Lehre.
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Eine Einleitung in die Diversitätsforschung und ihre Verwirklichung am Beispiel der University of California, Berkeley Diversität - einerseits Anlass zu kontroversen Diskussionen, andererseits eine Chance, über gesellschaftliche Teilhabe nachzudenken. Dieses Buch leitet in die wichtigen Strömungen der Diversitätsforschung ein. Zunächst werden dabei zentrale Bestimmungsmomente der Forschungsperspektive theoretisch vorgestellt. Empirisch-praktisch wird das Beispiel der Diversitätsstrategie und deren Umsetzung an der University of California präsentiert. Diese Fallstudie veranschaulicht insbesondere die intersektionale Forschungsperspektive sowie das multi-level und multi-method Forschungsdesign. Das Buch leitet grundlegend in die reflexive Diversitätsforschung ein. Zudem werden anhand der Diversitätsstrategie und deren Umsetzung an der Berkeley University die Charakteristika des Forschungsstils praxisorientiert dargestellt.
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Intro -- Title Page -- Copyright -- Table of Contents -- Body -- Ingrid Bennewitz / Jutta Eming / Johannes Traulsen: Einleitung: Gender Studies - Queer Studies - Intersektionalitätsforschung -- 1. Altgermanistische Gender-Forschung in der 'Bilanzˋ-Reihe -- 2. Queer Studies und Intersektionalitätsforschung -- 3. Zur Agenda des vorliegenden Bandes -- 3.1 Poetiken des Geschlechts -- 3.2 Interdependenzen von Gender -- 3.3 Körper und Identität -- 3.4 Grenzen des Menschlichen -- 1. Poetiken des Geschlechts -- Annette Gerok-Reiter: Genderinszenierungen im Minnesang. Vier Varianten und ihr poetologisches Potential -- 1. Die geliehene Frauenstimme -- 2. Das unbeschriebene Blatt -- 3. Die liebestolle Alte -- 4. Fazit oder: Vom Glanz des androgynen Körpers -- Jutta Eming: Zorn im Heinrich von Kempten. Verkörperte Emotion und monologische Männlichkeit -- 1. Die Konfliktlage -- 2. Gewalt und Affekthandeln -- 3. Zorn und Herrschaft -- 4. Verkörperter Zorn als intersektionale Kategorie -- 5. Komische Konfliktlösung -- 6. Resümee -- Seraina Plotke: Lücken und Leerstellen - Explorative Erprobungen gleichgeschlechtlicher Beziehungsmodelle im Herzog Ernst B -- Tilo Renz: Begegnungen am anderen Ort. Geschlechterverhältnisse und das mittelalterliche Wissen von utopischen Gemeinschaften (Straßburger Alexander, Heinrichs von Neustadt Apollonius von Tyrland) -- 1. Straßburger Alexander -- 2. Heinrichs von Neustadt Apollonius von Tyrland -- 3. Zusammenfassung und Überlegungen zum Schluss -- Ralf Schlechtweg-Jahn: Weibliche Abenteuer? Die Abenteuer der Herzogin Alheyt in der Historie von Herzog Herpin -- 1. Einleitung -- 2. Alheyts Abenteuer, erster Teil -- Exkurs: Zum Status des Religiösen im Herzog Herpin -- 3. Alheyts Abenteuer, zweiter Teil -- 4. Schlussfolgerungen -- 2. Interdependenzen von Gender.
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Intro -- Danksagung -- Inhalt -- 1 Einleitung -- 2 Alte, männliche, schwule Selbste - Intersektionale Subjektordnungen -- 2.1 Subjektivierungen des Begehrens - Geschlechtsidentitäten und Heteronormativität -- 2.2 Alte Subjekte und Subjektivierungen des Alter(n)s -- 2.3 Alter(n) queeren - Theoretische Überlegungen zum Zusammenhang von Alter(n) und Begehren -- 2.4 Der Zusammenhang von Anerkennung - Gemeinschaft - Autonomie als Grundstruktur der Analyse -- 2.5 Queeres Alter(n) - Forschungen zu 'gay aging' und konzeptuelle Konsequenzen -- 3 Methodische Zugänge zu einer Empirie des Selbst -- 3.1 Selbst-Beschreibungen als Verknüpfung von Biographie, Selbst und Diskurs -- 3.2 Grounded Theory und Situationsanalyse: Ein 'postmodern turn' in der Auswertung -- 3.3 "Ich steh einfach nicht auf Frauen, entschuldigen Sie jetzt bitte": Subjektproduktionen durch Intersubjektivität -- 3.4 Aufbau und Darstellung der Ergebnisse -- 4 Situationen der Verwerfung: Doppelte Stigmatisierung oder Nicht-Subjekt? -- 4.1 "Provokation", "Beschämung" und "Ausklammerung": Subjektpositionierungen als das Andere -- 4.2 "Die Jugend, das ist halt das Schöne": Attraktivität, Alter und Ausgrenzung -- 4.3 "Es gibt keine alten Schwulen": Das Nicht-Subjekt des alten schwulen Mannes -- 4.4 Unsichtbar, diskriminiert oder beides? Zu Anrufungen und Verwerfungen -- 5 "Schwule Graue" und andere Subjekte: Positionierungen zu anderen 'Alten' und anderen 'Schwulen' -- 5.1 Alt Sein und älter Werden: Diffusität und Kontextabhängigkeit der Selbstbeschreibung als alt -- 5.2 "Der hat halt Angst, dass die Frau wegstirbt": (Hetero-)Männer und das Alter(n) -- 5.3 "Ganz ganz schlicht das Niveau": Abgrenzungen zu anderen älteren Schwulen -- 5.4 "Der wird dann gepflegt wie ein Hetero": Begehren, Alter und Pflegebedürftigkeit -- 5.5 Das Eigene und das Andere - Selbstbeschreibung durch Abgrenzung.
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"Und einhergehend mit diesem Türkischsein gab es immer diesen Punkt Islam und Geschlecht: "Ja, bist du denn Muslima? Oder glaubst du denn? Oder fastest du denn? Wirst du zuhause eingesperrt? Oder darfst du dich überhaupt mit Jungs treffen? Da fragt man sich doch: Geht's hier überhaupt um mich oder doch nur um deine Sensationslust?" (Ayla, 27 Jahre, Interview) Dieses Interviewzitat von Ayla steht exemplarisch für die Erfahrungen vieler Mädchen und junger Frauen mit einem so genannten Migrationshintergrund. Einem ethnisierenden und rassistischen Diskurs unterworfen, sind sie fortwährend gezwungen, sich den dominanten Deutungen zu stellen, zu widersetzen, zu unterwerfen, sich anzueignen und umzudeuten – auf ganz unterschiedliche Weisen. Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund, mit Zuwanderungsgeschichte, of color, zweiter und dritter Generation oder postmigrantischer Generation. Hinter diesen Begriffen verbirgt sich eine unüberschaubare Pluralität persönlicher oder familiärer Migrationsgeschichten, unterschiedlicher Aufenthaltsstatus, Selbstpositionierungen und sozialer oder religiöser Hintergründe. Ihre Biographien und Erfahrungen sind in höchstem Maße vielfältig und individuell. In zunehmend globalisierten und durch Mobilität und Vielheit geprägten Gesellschaften, so zeigt sich, können scheinbare Differenzen immer neue vielfältige und hybride Formen annehmen und von Rassismus betroffene Mädchen und Frauen neue Solidaritätsformen, alltagskulturelle Praktiken und Allianzen begründen. Dieser Umstand scheint sich bisher als gesamtgesellschaftliche Erkenntnis noch nicht durchgesetzt zu haben: Daher soll dieser Artikel den Fokus auf die solidarischen, unterstützenden und empowernden Perspektive und Erfahrung betreffender Frauen und Mädchen untereinander richten. Familiäre Bezugspunkte, die zweifelsohne auch wichtig sind, wurden in der Vergangenheit bereits hin und wieder in den Fokus gerückt. Die Bedeutung von Mädchen– und Frauenfreundinnenschaften im Speziellen wurde in diesem Zusammenhang hingegen bislang wenig beleuchtet und stellen einen spannenden Bezugspunkt für die Mädchen(kultur)forschung dar. Zur Veranschaulichung dient hierfür im Verlauf des Artikels empirisches Material aus meinem aktuellen Forschungsvorhaben, das sich aus einer intersektionalen Perspektive mit Erfahrungen und Selbstpositionierungen von Mädchen und jungen Frauen zweiter und dritter Generation im Bildungssystem befasst.
Im Handlungsbereich Bund (HB Bund) des Bundesprogramms "Demokratie leben!" sollen Kompetenznetzwerke und das Kompetenzzentrum (KNW/Z) die inhaltliche Expertise in insgesamt 14 Themenfeldern weiterentwickeln und bundesweit zur Verfügung stellen. Nach der anfänglichen Implementierungsphase seit dem Jahr 2020 hat sich die Umsetzung des Handlungsbereichs konsolidiert, und es stellt sich die Frage, welchen Beitrag die Arbeit der KNW/Z für die Entwicklung der Themenfelder leistet. Im Rahmen dieses Schwerpunktberichts 2022 widmet sich die wissenschaftliche Begleitung des Handlungsbereichs Bund (wB Bund) deswegen dem zentralen Anliegen der "Themenfeldentwicklung" durch die KNW/Z. Der Bericht geht drei übergreifenden Fragestellungen nach: Welche Beiträge zur Themenfeldentwicklung leistet die Zusammenarbeit und Handlungskoordination verschiedener Organisationen im Rahmen der Förderung als Kompetenznetzwerk (KNW)? Welche Themenfeldentwicklungen bringt die themenfeldübergreifende Kooperation und Abstimmung zwischen KNW/Z innerhalb des HB Bund hervor? Welche Beiträge zur Themenfeldentwicklung entstehen aus der Zusammenarbeit und Handlungskoordination von KNW/Z mit den Modellprojekten (MP) im jeweiligen Themenfeld? In diesem Bericht wird "Themenfeldentwicklung" als Ziel- und Aufgabenstellung für bzw. von KNW/Z untersucht. Es handelt sich dabei um einen Begriff, der in erster Linie auf die Programmarchitektur verweist. Er wird unter Bezug auf Programmdokumente sowie Konzepte der Netzwerk-, Organisations- und Feldtheorie konzeptualisiert. Im Kapitel 1 werden im Ergebnis strukturbezogene Dimensionen von Themenfeldentwicklung als Weiterentwicklung bzw. Veränderung der themenfeldbezogenen Infrastrukturen und Problembearbeitungskapazität ausdifferenziert. Darauf bezogen zielt Themenfeldentwicklung im Programm u. a. auf die Etablierung neuartiger Strukturen, Organisationen bzw. Arenen der Handlungskoordination ab. Die mit diesen strukturbezogenen Dimensionen verwobenen inhaltlich-fachlichen Dimensionen von Themenfeldentwicklung beziehen sich als Weiterentwicklung von Expertise auf Veränderungen von Diskursen, Handlungsansätzen und Wissen bzw. Handlungskompetenzen in den jeweiligen Themenfeldern. Abschnitt 2.1 widmet sich den Strategien der Themenfeldbearbeitung der KNW/Z. Angelehnt an Theorien von Marktsegmentierung und -bearbeitung wurde angenommen, dass die Träger der KNW/Z ihr jeweiliges Themenfeld entweder als Ganzes oder in ausgewählten Teilen (Segmenten) in den Blick nehmen. Zudem wurde unterschieden, ob sie das jeweilige Themenfeld oder Ausschnitte davon mit einem übergreifenden Ansatz bzw. Konzept bearbeiten oder differenzierte Ansätze und Konzepte nutzen. Vor diesem Hintergrund verdeutlichen die Ergebnisse einer Onlinebefragung 2022, dass die Strategie, ein Themenfeld oder Teile davon mit unterschiedlichen Ansätzen zu bearbeiten, deutlich häufiger anzutreffen ist als eine einheitliche, undifferenzierte Herangehensweise. Beide Strategien sind mit Schwerpunktsetzungen in der Arbeit im Themenfeld verbunden. Sie bieten gleichermaßen Anknüpfungspunkte für die Träger, sich innerhalb eines KNW wechselseitig zu ergänzen oder in Konkurrenz zueinander zu geraten. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass die einzelnen Organisationen innerhalb von KNW divergente Sichtweisen auf das jeweilige Themenfeld haben. Sie verdeutlichen somit eine unscharfe Konturierung von Themenfeldern. Deren konkreter Rahmen kann nicht im Detail vorgegeben werden, sondern wird unter Einbindung unterschiedlicher Sichtweisen in Ko-Konstruktionsprozessen ausgestaltet. Hinweise darauf, inwiefern sich die unterschiedlichen Zuschnitte der Themenfelder im Bundesprogramm auf die Bildung eines Domänenkonsenses für das jeweilige KNW und ein synergetisches Agieren in den gemeinsamen Themenfeld-Konstrukten auswirken und letztendlich funktional sind, liefert eine Betrachtung der Zusammenarbeit in den KNW im Abschnitt 2.2. Ausgangsfrage dieses Abschnitts ist, welche Beiträge zur Themenfeldentwicklung durch Zusammenarbeit und Handlungskoordination verschiedener Organisationen in den KNW erzielt werden können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass vor allem die Größe eines KNW, die Komplementarität der Akteure sowie - darauf bezogen - angemessene Ressourcen von zentraler Bedeutung sind, damit jene reziproke und vertrauensvolle Akteursbeziehungen und eine gemeinsame Governance ausbilden können. Wichtig sind zudem die Beziehungsqualität oder geteilte Visionen in Verbindung mit dem wahrgenommenen Nutzen der Zusammenarbeit. Zugleich wird deutlich, dass die Performanz von KNW, d. h. ihre Leistung, sich gegenüber Dritten als gemeinsame Entität zu präsentieren, nicht von geteilten Sichtweisen auf das jeweilige Themenfeld abhängig zu sein scheint. Dies zeugt von der Professionalität der Organisationen, funktional und kooperativ zusammenzuarbeiten, und ermöglicht den KNW, als zentrale Ansprechpartner und Instanz zur Bereitstellung von Expertise zu fungieren. In der Gesamtschau legen die Erkenntnisse jedoch den Schluss nahe, dass eine nachhaltige Perspektive für die Zusammenarbeit über die Dauer der Förderung hinaus eher in jenen KNW zu erwarten ist, die gemeinsame Sichtweisen auf das Themenfeld und das KNW entwickeln. In anderen KNW kann die Zusammenarbeit eher als funktionaler, zweckopportuner Zusammenschluss betrachtet werden, dessen Fortbestand bei einer Änderung der Förderausrichtung unsicher ist. Vor diesem Hintergrund ruft der Abschnitt die Frage auf, ob der förderinduzierte Zusammenschluss von Organisationen zu KNW in allen Fällen dafür geeignet erscheint, um nachhaltige, themenzentrierte Netzwerkstrukturen auf der Bundesebene zu etablieren. Dies wird dadurch verstärkt, dass die zunehmende Netzwerkintegration und der Nutzen der interorganisationalen Zusammenarbeit in KNW durch die fehlenden Zukunftsperspektiven zumindest behindert, wenn nicht gar delegitimiert werden. Abschnitt 2.3 widmet sich den fachlichen und strukturellen Potenzialen der Erweiterung von KNW für die Themenfeldentwicklung. Die Analysen verdeutlichen, dass die Erweiterungen grundlegend dazu geeignet sind, fachliche Lücken und Leerstellen in den KNW/Z (im Sinne von Akteursnetzwerken auf Bundesebene) zu schließen. Dabei werden vor allem additive Ergänzungslogiken verfolgt und seitens der Träger wie der Programmgestaltenden Perspektiven eingenommen, die den Mehrwert für die jeweils eigene Organisation bzw. die eigenen (Beratungs-)Bedarfe fokussieren. Dass sich auch die Zusammenarbeit zwischen den KNW/Z intensiviert hat, zeigt Abschnitt 2.4. Ein Vergleich der handlungsfeldinternen und -übergreifenden Zusammenarbeit der Jahre 2020 und 2022 macht deutlich, dass sich im Laufe des Bundesprogramms sowohl die Zusammenarbeit innerhalb der Handlungsfelder als auch zwischen den Handlungsfeldern intensiviert hat. Damit wird die Unterteilung des HB Bund in 14 Themenfelder teilweise bearbeitet. Eine Systematisierung der thematischen Anregungen der Zusammenarbeit vonseiten der Programmgebenden zeigt, dass insbesondere intersektionale Zusammenarbeit angeregt wird. Hier liegen einerseits Potenziale für die dynamische Weiterentwicklung von Themenfeldern und die Bearbeitung neuer, sich wandelnder Herausforderungen. Die Analyse zeigt allerdings auch, dass die intersektionale Bearbeitung im Bundesprogramm Gefahr läuft, sich von Entwicklungen außerhalb des Programmkontextes abzukoppeln, wodurch diese Zusammenarbeit zum Selbstzweck werden könnte. Kapitel 3 geht der Frage nach, welche Beiträge zur Themenfeldentwicklung aus der Zusammenarbeit und Handlungskoordination von KNW/Z mit den MP im jeweiligen Themenfeld entstehen. Die Ergebnisse der Onlinebefragung der MP 2022 zeigen, dass die Zusammenarbeit sowohl von MP als auch vom Kompetenzzentrum (KNZ) bzw. von KNW als vertrauensvoll, partnerschaftlich und nutzbringend beschrieben wird. Den größten Nutzen ziehen die MP nach eigenen Angaben aus der fachlichen Expertise der KNW/Z. Sie kommt der fachlichen Weiterentwicklung der eigenen Arbeit sowie dem Transfer der eigenen Expertise der MP in die Fachpraxis zugute. Zudem werden die Transferimpulse der KNW/Z aufseiten der MP als unterstützend wahrgenommen. Dies kann als Hinweis darauf gedeutet werden, dass durch den Austausch mit etablierten Organisationen veränderte Handlungsansätze und neues fachliches Wissen ihren Weg in die Arbeit der MP finden. Auch die KNW/Z nehmen in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den MP ihre Rolle als Knotenpunkte sowie den Transferauftrag an. Insofern können die Unterstützungsfunktion der KNW/Z für MP und ihre Rolle als fachliche Instanz ("Expertiseträger") in den Themenfeldern des Bundesprogramms als erfolgreiches Modell angesehen werden. Ein Beispiel für Formate der Zusammenarbeit sind die Vernetzungstreffen von KNW/Z und MP. Sie erweisen sich als effektive und häufig genutzte Möglichkeiten, die Rolle und Arbeit der KNW/Z einschätzen, die Aktivitäten anderer MP kennenlernen und Kontakte im Themenfeld knüpfen zu können. Dabei scheinen sowohl die Orientierung an der Arbeitsweise und die Expertise der KNW/Z als auch das Kennenlernen der Ansätze anderer MP im Themenfeld das Potenzial zu entfalten, dass soziale Innovationen in Themenfelder diffundieren. Insgesamt zeigt sich im Kapitel 3, dass sich das Wissen um die Rolle und Aufgaben der KNW/Z aufseiten der MP erhöht. Dennoch gibt es weiterhin hinreichend viele MP, denen die Klarheit über die Zuständigkeit der KNW/Z tendenziell fehlt. Hier bleibt zu eruieren, ob die Intransparenz tatsächlich auf die Arbeitsweise der KNW/Z oder auf die komplexe Programmarchitektur zurückzuführen ist. Kapitel 4 (Fazit) resümiert die Befunde zum Beitrag der Arbeit der KNW/Z für die Entwicklung der Themenfelder des Bundesprogramms und leitet daraus konkrete Empfehlungen für das Bundesprogramm "Demokratie leben!" ab. Übergreifend zeigt sich, dass die Interaktionen und Beziehungen von Akteuren (innerhalb von KNW, zwischen KNW/Z sowie zwischen KNW/Z und den ihnen thematisch zugeordneten MP) sich im Programmverlauf vermehrt und intensiviert haben. Insofern lässt sich eine strukturbezogene Entwicklung in den jeweiligen Themenfeldern sowie an den Schnittstellen zwischen ausgewählten Themenfeldern konstatieren. Zum jetzigen Zeitpunkt ist zudem sichtbar, dass auch die inhaltlich-fachliche Zusammenarbeit und der Austausch von der Vernetzung der Programmakteure profitiert. Welche Impulse und Wechselwirkungen sich auf Basis der im Rahmen des Bundesprogramms binnendifferenzierten Themenfeldzuschnitte für darüberhinausgehende gesellschaftliche Themenfelder ergeben, wird sowohl hinsichtlich der thematisch-fachlichen Synergien als auch möglicher Lücken und Überlappungen längerfristig zu beobachten sein. Vor diesem Hintergrund kommt die wB Bund zu folgenden Empfehlungen: Form follows function: die Gestalt der zu fördernden Infrastrukturen an den zu übernehmenden Aufgaben und Funktionen orientieren; Anschlussperspektiven sind entscheidend für die Nachhaltigkeit der geförderten Kompetenznetzwerke und des Kompetenzzentrums; unterschiedliche Netzwerkkonstellationen stärker berücksichtigen und gemeinsames Förderbudget schaffen; differenzierte Fördermodalitäten herstellen; intersektionale Zusammenarbeit zielgerichtet anregen sowie unterstützen und Austauschformate stärken; Unterstützungsleistungen der Kompetenznetzwerke und des Kompetenzzentrums für andere Programmakteure im Programmkontext kohärent ausgestalten sowie mit wechselseitigen Ressourcen unterlegen.
Das Antidiskriminierungsrecht als Rechtsgebiet umfasst verschiedene Rechtsebenen und Rechtsbereiche: Antidiskriminierungsrechtliche Regelungen finden sich in Völkerrecht, Europarecht und nationalem Recht; der Umgang mit Diskriminierungen ist Thema des öffentlichen Rechts, des Zivilrechts wie auch des Strafrechts. Das vorliegende Handbuch trägt den Stand der rechtswissenschaftlichen Forschung in Deutschland zusammen. Es arbeitet die grundlegenden Strukturen des Antidiskriminierungsrechts heraus und analysiert die zentralen dogmatischen Figuren und zugrundeliegenden Konzepte. Dabei werden die wesentlichen Diskriminierungskategorien ebenso untersucht wie die Besonderheiten im Umgang mit Diskriminierungen in spezifischen sozialen Kontexten.InhaltsübersichtI. Grundlagen des Antidiskriminierungsrechts Anna Katharina Mangold/Mehrdad Payandeh: Antidiskriminierungsrecht – Konturen eines Rechtsgebiets – Mathias Hong: Grundwerte des Antidiskriminierungsrechts: Würde, Freiheit, Gleichheit und Demokratie – Stefan Magen: Verhaltenswissenschaftliche Aspekte des Antidiskriminierungsrechts – Klaus Ferdinand Gärditz: Adressaten des Antidiskriminierungsrechts: Staat und Private II. Kategorien des Antidiskriminierungsrechts Susanne Baer: Das Kategorienproblem und die Herausbildung eines postkategorialen Antidiskriminierungsrechts – Nora Markard: Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung als Diskriminierungskategorien – Cengiz Barskanmaz: Rasse und ethnische Herkunft als Diskriminierungskategorien – Christian Walter/Kathrin Tremml: Religion und Weltanschauung als Diskriminierungskategorien – Julia Zinsmeister: Behinderung als Diskriminierungskategorie – Felipe Temming: Alter als Diskriminierungskategorie – Cara Röhner: Sozioökonomische Diskriminierung – Julian Krüper: Politische Anschauung im Antidiskriminierungsrecht – Elisabeth Holzleithner: Intersektionale (mehrdimensionale) Diskriminierung III. Dogmatische Figuren des Antidiskriminierungsrechts Ute Sacksofsky: Unmittelbare und mittelbare Diskriminierung – Theresia Degener: Angemessene Vorkehrungen – Margarete Schuler-Harms: Positive Maßnahmen – Philipp Reimer: Rechtfertigung von Ungleichbehandlungen IV. Durchsetzung von Antidiskriminierungsrecht Emanuel Towfigh: Der Umgang mit Empirie beim Nachweis von Diskriminierungen – Olaf Muthorst: Beweisrecht – Michael Grünberger/André Reinelt: Rechtsfolgen von Diskriminierungen – Anja Schmidt: Strafrechtlicher Schutz vor Diskriminierungen und Hasskriminalität V. Kontexte des Antidiskriminierungsrechts Florian Rödl/Andreas Leidinger: Diskriminierungsschutz im Zivilrechtsverkehr – Torsten von Roetteken: Diskriminierungsschutz im Beschäftigungskontext – Constanze Janda: Diskriminierungsschutz und Migration – Maria Wersig: Diskriminierungsschutz im Kontext der sozialen Sicherheit – Alexander Tischbirek: Diskriminierungsschutz in der Gefahrenabwehr – Julia Geneuss: Diskriminierungsschutz in der Strafrechtspflege – Antje von Ungern-Sternberg: Diskriminierungsschutz bei algorithmenbasierten Entscheidungen
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In verschiedenen afrikanischen Kulturen ist die Diskussion über Sexualität typischerweise eher zurückhaltend. Aufgrund der vielfältigen und manchmal widersprüchlichen Erzählungen über Sexualität bleibt deren Erforschung ein sehr sensibles Terrain, das eine sorgfältige Auseinandersetzung mit historischen, soziokulturellen und religiösen Faktoren erfordert. In diesem Beitrag beleuchte ich die Forschung in Nigeria kritisch, wobei ich mich auf meine Erfahrungen bei der Untersuchung traditioneller Aphrodisiaka in der Stadt Ilorin stütze. Ich reflektiere die erkenntnistheoretischen Grundlagen dieser Arbeit, meine Position und Feldforschungserfahrungen sowie die Dilemmata, Herausforderungen und die Politik der Erforschung der Sexualität in Nigeria. Ich vertrete die Auffassung, dass die Komplexität der Identität und der Verkörperungen von Forschenden nicht als überflüssig betrachtet werden darf, sondern vielmehr auf legitime und produktive Weise berücksichtigt werden muss. Die Konzentration hierauf und meine Erfahrungen während der Feldforschung haben gezeigt, wie Forschende die Möglichkeit haben, einer qualitativen Studie Kontur zu geben, sie zu ergänzen und zu ihr beizutragen. Sie müssen sich ihrer selbst bewusst sein und diesen Prozess ständig reflexiv begleiten.