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Der Beitrag untersucht Entstehung, Entwicklung und Bedeutung von Stadt und Urbanität in Kongo (Brazzaville) im Spannungsfeld von Herrschaft, Konflikt und politischem Wandel von der Kolonialzeit bis in die von Gewalt überschattete jüngere Vergangenheit. Die Stadt - konkret vor allem Brazzaville und Pointe Noire - hat einen zentralen Stellenwert für die Funktionsfähigkeit ganzer Staatswesen; der Mangel an Konzepten der Urbanität steht in einem Zusammenhang mit fehlender politischer Stabilität. (DÜI-Kör)

Der Beitrag untersucht den Prozeß der Demokratisierung in Kongo-Brazzaville im Zeitraum 1991-1995. In einer differenzierten Betrachtung werden einzelne Schritte der politischen Transformation abgehandelt, insbesondere auch die Mehrparteienverfassung von 1992. Das Problem ethnisch-regionaler Gegensätze wird benannt, jedoch ist der Tenor im Hinblick auf die geplanten Wahlen von 1997 optimistisch. (DÜI-Kör)

Analyse der Verfassung von 1979 speziell im Hinblick auf die Stellung des Präsidenten und der Rolle der Nationalversammlung. (DÜI-Wei)

Die zehn Artikel kreisen um das Gesundheitssystem, Gesundheit und Krankheit in Afrika. Van Lerberghe/Brouwere zeichnen die Entstehung der afrikanischen Gesundheitssysteme während der Kolonialzeit und in der postkolonialen Periode nach. Brunet-Jailly beleuchtet die staatliche Gesundheitspolitik in den frankophonen Staaten Westafrikas. Vigouroux/Okalla beschreiben am Beispiel Kameruns die Reorganisation des Gesundheitssystems und die Rolle konfessioneller Einrichtungen. Die Franc-Abwertung von 1994 hatte in den frankophonen Ländern dramatische Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Arzneimittel. Maritoux et al. machen eine Bestandsaufnahme. Letourmy beschreibt Entstehung und Funktionserfüllung der afrikanischen Krankenversicherungen. Am Beispiel Kenya erläutert Njue den Beitrag von Nicht-Regierungsorganisationen bei der Gesundheitsversorgung. Am Beispiel Bamako (Mali) erläutern Jaffre/Dicko die mit einer Gesundheitserziehung in der Schule verbundenen Probleme. Seit 1984 wurden in Kongo (Brazzaville) überall im Lande, teilweise im Rahmen von Entwicklungshilfeprojekten, "centres de sante integres" geschaffen. Yila-Boumpoto beschreibt die Lage der Zentren nach dem Ausbruch der gewaltsamen innenpolitischen Konflikte 1994. Tonda/Gruenais berichten am Beispiel Kongo (Brazzaville) über die Rolle der traditionellen Medizin. (DÜI-Sbd)

Aus der Perspektive eines in Frankreich tätigen Rechtswissenschaftlers werden Grundzüge der 2002 neu eingeführten Verfassung von Kongo-Brazzaville vorgestellt und verschiedene Aspekte problematisiert. Zu den zentralen Elementen der Verfassung zählt - neben der Verankerung von Gewaltenteilung und Menschenrechten - ihr präsidialer Charakter, d.h. der Staatspräsident hat eine zentrale Machtposition. (DÜI-Kör)

Der Beitrag eines Rechtsgelehrten der Universität Montpellier in Frankreich analysiert das neue Grundgesetz vom 24. Oktober 1997, das in der Republik Kongo (Brazzaville) nach mehrmonatigem Krieg und gewaltsam herbeigeführtem Machtwechsel das Fundament für eine neue staatliche Ordnung legen soll. Vorgesehen ist eine dreijährige Transitionsperiode, die vom "Forum national" (5.-14. Januar 1998) beschlossen wurde. (DÜI-Kör)

Die Bürgerkriege in Kongo haben das innenpolitische Gleichgewicht weiter zerstört, die Gewaltanwendung durch Jugendliche muß unter diesem Aspekt neu betrachtet werden. Sie geht über deren Integration bei den Milizen und über eine Funktionalisierung durch Politiker hinaus. So waren verschiedenste Formen jugendlicher Gewalt sowie eine zunehmende Verstetigung des Phänomens zu beobachten, politische Gegensätze dienten nur noch als Katalysatoren. Daher hat auch die offizielle Auflösung privater Milizen nicht zu einer effektiven Entwaffnung der Jugendlichen beigetragen, die Gewaltanwendung als Form einer Kultur betrachten. (DÜI-Wgm)

Die Studie widerlegt die von den Medien verbreitete Meinung, bei den im Anschluß an die kongolesischen Wahlen von 1992 zwischen den Bewohnern verschiedener Viertel der Hauptstadt Brazzaville ausgebrochenen Gewaltausbrüchen und Massakern habe es sich um ethnische Konflikte gehandelt. Es läßt sich vielmehr nachweisen, daß insbesondere Jugendliche von diversen Parteien manipuliert und als "Milizen" in den Dienst genommen worden sind. Deren Plünderungen und Massakern fielen zwischen 1993 und 1994 mehr als 2000 Menschen zum Opfer; zwischen 200.000 und 300.000 Bewohner verloren sämtlichen Besitz. Der Konfliktverlauf spricht vor allem für die prekäre Situation einer im afrikanischen Durchschnitt sehr gut ausgebildeten - und bis dahin kaum ethnisierten - Jugend, deren berufliche Zukunft bislang seitens der kongolesischen Regierung sträflich vernachlässigt worden ist. Darüber hinaus weist die Untersuchung nach, in welchem Maße die Jugendkultur der "Ninjas" und "Zulus" - so die Selbstbezeichnung der "Milizionäre" - nicht nur von der globalen Massenmedienkultur, sondern auch von charismatischen religiösen Bewegungen geprägt ist. (DÜI-Rwd)