Regionalisierung im Medium des Konsums
In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 11, Heft 1, S. 7-26
ISSN: 0940-3566
Der Band verbindet konsumgeschichtliche mit regionsgeschichtlichen Fragestellungen, um die Bedeutung und Funktion des Konsums für die Region zu begreifen. Dabei stehen folgende Fragen im Vordergrund: Warum werden Formen und Güter des Konsums als Zeichen für eine Region verstanden? Was kann das Konsumieren zur Bildung einer Region und zum Bild einer Region beitragen? Warum und in welchen Situationen artikulieren Menschen ihre Bindung an die Region, indem sie regionale Produkte konsumieren? Wie weit kann der Konsum, der im 20. Jahrhundert aufgrund der Ausbreitung der kommerzialisierten Populär- und Massenkultur zu einem zentralen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Faktor wird, das Bild und die Entwicklung gesellschaftlich-territorialer Einheiten wie der Region prägen? Anläßlich der Jahrestagung des Leipziger Sonderforschungsbereichs "Regionenbezogene Identifikationsprozesse" im Dezember 2000 wurden diese Fragen anhand ausgewählter Aspekte aus laufenden Forschungsarbeiten diskutiert. Der vorliegende Band präsentiert drei Referate zum Thema Region und Alltag und einen historisch-kritischen Beitrag zum Konzept und Begriff der Heimat. Die Einleitung des einführenden Beitrags zum Thema des Bandes strukturiert zunächst das Forschungsfeld, stellt Hauptrichtungen und Ergebnisse der Forschung vor und erörtert die Bedeutung regionaler Güter und Konsumpraktiken im Rahmen der Kulturpolitik, der Wirtschaftspolitik und der Marktkultur des 20. Jahrhunderts. (ICH)