Auf dem Hintergrund der stetigen Zunahme von Daily Talkshows im Fernsehen untersucht der Beitrag die Frage, worin der "libidinöse Kitt" dieser Talkshows besteht, insbesondere der "Affekt-Shows", die das emotionale Spektrum intimer Bekenntnisse und säkularisierter Beichten reproduzieren. In Anlehnung an Foucault und Deleuze stellt der Autor die These auf, dass die Mischung aus therapeutischen, pädagogischen und religiösen Diskursfragmenten als das "innengewendete Panopticon der Kontrollgesellschaft" eine medienspezifische Verschiebung darstellt, die darin besteht, dass der - seit den protestantischen Bekenntniszwängen nach innen gewendete - Kontrollblick nun von den dem schamlosen Blick der Zuschauer ausgesetzten Testperson nicht mehr imaginiert sondern vielmehr unmittelbar erfahren werden soll, um dadurch erst seine "normative" Gestalt zu gewinnen. Neben einem kurzen Rückblick auf die Geschichte der Talk-Shows im deutschen Fernsehen seit 1992 wird ein Überblick über das Spektrum der geläufigen Themen gegeben. Nach Ansicht des Autors liegt der Reiz des Affekt-Talks in der vom Zuschauer phantasierten Zuteilung von Sanktionen gegenüber den in der Live-Situation sich bekennenden Selbstdarstellern. Zusammenfassend wird festgestellt, dass Affekt-Talks partialisierte Körper-, Selbst- und Fremdbilder vermitteln und auf zunehmend deregulierte Sozialisationsmuster reagieren. (ICH)
Frontmatter --Inhalt --1. Transformation von Pädagogik und Gesellschaft --Die Idee und die Menschen auf dem Weg zu ihrer Realisierung --Emotionale und soziale Herausforderungen --Kritische Analyse und utopischer Neuentwurf --Geschärfte Wahrnehmung und Klarheit des Denkens --Freiheit, Wahrheit, Gerechtigkeit --Potenzial der Demokratie --2. Das Wissen, seine Strukturen und seine Produktion --Emotionales und soziales Lernen: Der Wissensstand --Emanzipatorische, transdisziplinäre Bildungs- und Sozialwissenschaft --Kulturelle Geografien, Cultural Mapping, Creative City --Die Themen der fachlichen Diskurse --Unter der Oberfläche des Verhaltens --Theorieentwicklungen, Paradigmen, Spannungsfelder --Die Macht der Sprache --Strategisches Publizieren und das Verfehlen des State of the Art --3. Lern- und Bildungsprozesse anders entwerfen --Reflektieren, verstehen und kommunizieren --Kritisch-konstruktive Bildungswissenschaft --Lebenswelt und curriculares Lernen --Erfahrungsbasiertes Lernen --Transformative pädagogische Beziehungen --Spiel, Ästhetik, Gestaltung --Literatur und Poesie --4. Transdisziplinäre Studien in der Metropole Berlin: Visuelle Spiegelungen --Einführung --5. Filmanalyse als Kultur- und Gesellschaftsanalyse --Aspekte emotionaler und sozialer Entwicklung in Filmen --"Sie küssten und sie schlugen ihn": Herzlose Erziehungsmethoden --"Christiane F.": Jugend in Berlins Schattenwelten --"Billy Elliot": Männlichkeitskonzepte und soziale Klasse --"Räuber Kneißl": Gefangen im sozialen Herkunftsmilieu --"Game of Thrones" und "Vikings": Identität und Schicksal --"Der kalte Himmel": Überwindung der orthodoxen Psychiatrie --"Fack ju Göhte": Resonante pädagogische Beziehungen --6. Das ländliche Westdeutschland zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Soziokulturelle Rekonstruktionen --Generationenübergreifendes, narratives Lernen in einer dörflichen Community --Ein Landarbeiter, eine Müllerstochter und ihre sieben Kinder --Chancen zum sozialen Aufstieg --Möglichkeiten der kulturellen Partizipation --Gefangensein in tradierten Geschlechterrollen --Diskussion und Schlussfolgerungen --7. "Bodies under Glass": Erkundungen in virtuellen Räumen --Masculinities zwischen Hegemonialität und Vulnerabilität --Körper, Identität, Emotion und Sehnsucht in der digitalen Welt --8. Europäische Lernräume: Pädagogischer Austausch zwischen Polen und Deutschland zur Zeit des Kalten Krieges --Die Ursprünge einer zukunftsweisenden pädagogischen Philosophie --Die Vergegenwärtigung der besonderen Historie der deutsch-polnischen Beziehungen --Die Achse Köln-Warschau während der Zeit des Kalten Krieges --Das Aufspannen von europäischen Lernräumen über Sommerworkshops und erlebnispädagogische Aktivitäten --Deutsch-polnische Lernerfahrungen und Community-Projekte der Zukunft --9. Von der Kontrollgesellschaft zur Zivilgesellschaft der Entrepreneur_innen --Bildungssystem und Neue Steuerung --Funktionalisierung und Entfremdung --Von der Kontrollgesellschaft zur aktiven Zivilgesellschaft --Communities der Zukunft --Kreativität und Imagination --Selbstentfaltung statt Selbstoptimierung --Gesellschaftliche Transformation, globale Veränderung und nachhaltige Entwicklung --Offene, variable Strukturen in Lern- und Lebensräumen --Die Einzelnen und das Ganze --10. Ein Community-Projekt im ländlichen Raum Ostdeutschlands: Dokumentation des Anfangs --Einführung --Epilog: Mit Zuversicht und Optimismus die Zukunft gestalten --Quellenverzeichnis --Literatur aus Inklusions-, Sozial- und Sonderpädagogik --Übergreifende Literatur --Belletristische Literatur --Dokumentarfilme --Spielfilme
Inhaltsangabe: Die zentrale Fragestellung lautet, wie sich im 20.Jahrhundert Kunst symbolisch artikuliert und wie sie sich in der heutigen Jugendkultur entfaltet hat. Im Blick sind daher die Ausdrucksformen der künstlerischen Avantgarde (Futuristen, Dadaisten, Surrealisten und Situationisten), von denen ein deutlicher Impuls zur Veränderung des sozialen Lebens ausgegangen ist. Damit ist ein zentraler Wendepunkt zwischen Moderne und Postmoderne sowie von Ökonomie und Kultur eingeleitet. Der Konsumismus, die postmoderne Kontrollgesellschaft haben die Träger des Revolutionsgedankens des 19. Jahrhunderts integriert, oder zumindest erstickt. Ob es gefällt oder nicht, jugendliche Protestformen, auch in und unterhalb der totalitären Grossorganisationen des 20. Jahrhunderts, kleine und grosse Provokationen, Krawalle, Studentenproteste, damit verbundene jugendkulturelle Stile und Ästhetiken manifestieren ein Aufbegehren, den zuweilen radikalen Wunsch nach Ausbruch und Veränderung. Die Techno-Szene verweigert sich der bisherigen Diskursivität und fordert eine neue jugendkulturelle Auseinandersetzung. Der kompakten Interpretation der Techno-Culture, die spiegelbildlich zum unitären Urbanismus der Situationisten die Eroberung des postindustriellen Stadtkörpers durch die Szene-Clubs, die Strassenparaden und die Eventkultur der Raves beschreibt, gilt insbesondere meine Aufmerksamkeit. Sie sind die "Kinder der Freiheit", die eine posttraditionelle Gemeinschaft bilden. Techno als Maschinenkultur, Tod und Wiederholung, die Motivgleichheit in Avantgarde und Jugendkultur, sei der zunehmenden Trivialisierung der Kunst geschuldet, die gegenwärtig besonders hervortrete, gelte aber bereits für die Avantgarde.
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Development and realization of parenthood depend on the historically specific problematization of child welfare/well-being. The practices of youth welfare service and modern parenthood are primary orientated towards the collective protection and strengthening of the child's autonomy. According to Foucault, family could be understood as a disciplining architecture and simultaneously as a biopolitical regime of the child's body. In this regard, the second step would be to discuss the main regulative effects of the judicial concept child welfare/well-being (Kindeswohl) and the major transformational processes of the German youth welfare service. Historically, the regulations of family and socialization were based explicitly on rigid gender norms (traditional family framework). However this article intends to examine how these rigid norms are getting replaced by a decentralized manifold networking and screening of socialization. Instead of a disciplining architecture with a relatively closed, affective and heteronormative privacy, family becomes a relatively open and networked commitment of prevention. ; Elternschaft hängt in ihrer modernen Verfassung wesentlich davon ab, wie das Kindeswohl problematisiert wird. In der Rekonstruktion der Entwicklung moderner Familialität und der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe zeigt sich, dass insbesondere die kindliche Autonomie zum zentralen Element aufsteigt. Im Rückgriff auf Foucault wird Familie als disziplinierende Architektur (Disziplin) und zugleich als eine Instanz der biopolitischen Verwaltung des Kinderkörpers skizziert. Anschließend wird auf die regulativen Effekte der zunehmenden Bedeutung des Kindeswohls und die daraus folgenden wesentlichen Transformationsprozesse der Kinder- und Jugendhilfe eingegangen. Der Zugriff auf die Familie und Sozialisation über die klaren und starren (Geschlechter‑) Normen des traditionellen Familienbildes, wird abgelöst von einer vielfältigen, dezentralen Vernetzung und Durchleuchtung von Sozialisation. An die Stelle eines disziplinierenden Gefüges der relativ geschlossenen, affektiven, heteronormativen, familialen Privatheit (um den Vater), rückt ein relativ offenes, vernetztes und präventives Engagement (um das Kind).
In Film und Literatur gibt es durch kanonisierte Überwachungserzählungen eine Vielzahl von Narrativen der Überwachung, die in das Alltagswissen übergegangen sind und die kulturellen Verhandlungen und Vorstellungen von Privatheit und Autonomie prägen. Doch auch in einer Vielzahl von anderen Medien und Diskursen lassen sich Narrative der Überwachung finden, wie etwa im Computerspiel, in der Werbung, in Dokumentationen oder der Aktionskunst, und nicht zuletzt in der Wissenschaft selbst. Der Band widmet sich Modellierungen von Überwachung und geht Entwicklungen von Erzählungen und Diskursen anhand von verschiedenen Beispielen nach. Die interdisziplinären Perspektiven nehmen dabei auch das Verhältnis der Überwachungsnarrative zu Sicherheits-, Privatheits- und Digitalisierungsthemen in den Blick.
Cover -- Inhalt -- Einleitung -- 1. Masse und Macht in der Medientheorie -- 2. Canetti und McLuhan - Die englischen Jahre -- 3. Zum Problem der Medien bei Canetti und zur aktuellen Forschungslage -- 4. Körper, Medien und Anthropologie -- 1. Die Blendung am Rande der Gutenberg-Galaxis -- 1.1 Büchermensch, Blindheit und Bibliotheksbrand -- 1.2 Masse und Bibliothek -- 1.3 Der Gelehrte als Kommandant - The Battle of the Books -- 1.4 Prothesen und Bücher -- 1.5 Eine (paranoische) Männerphantasie in der Bibliothek -- 2. Akustische Problematik - Canettis Ohr und Stimmen -- 2.1 Akustisches bei Canetti -- 2.2 Karl Kraus und Massenerlebnisse in Wien -- 2.3 »Der akustische Raum« - Die Stimmen von Marrakesch -- 2.4 Canettis Medienstrategie - Sein Hörwerk und das Radio als Massenmedium -- 3. Masse und Macht - Körper und Medien -- 3.1 Zum Verhältnis von Massen und Medien in Masse und Macht -- 3.2 Simultaneität der Massen im elektronischen Zeitalter -- 3.3 Homogene und heterogene Koexistenz der Massen im globalen Dorf -- 3.4 Zeitung - Hetzmasse -- 3.5 Fernsehen - Mosaik und Tastsinn -- 3.6 Überleben, Medien und Betroffenheit - von Masse und Macht zu Die gerettete Zunge -- 3.7 Exkurs: Methodischer Vergleich - Anti-Spezialistentum bei Canetti und McLuhan -- 3.8 »Medium« bei Canetti -- 3.9 Ausweitungen des Körpers oder die zwei Körper des Machthabers -- 3.10 Ausweitungen des Körpers oder die Hand-Geburt der Technik -- 3.11 Von Hand zu Hand: Canetti und McLuhan - »Medien als Übersetzer« -- 3.12 Hand, Zahl und Masse -- 3.13 Masse und Macht in der digitalen »Kontrollgesellschaft« -- 3.14 Fazit -- Literatur
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Preliminary Material /Hannelore Bublitz , Irina Kaldrack , Theo Röhle and Mirna Zeman -- Einleitung /Hannelore Bublitz , Irina Kaldrack , Theo Röhle and Mirna Zeman -- Blöde Sklaven oder lebhafte Artefakte? Eine Debatte der 1960Er /Jan Müggenburg and Claus Pias -- Selbstlos /Christoph Neubert -- Zwischen Anonymität und Profiling /Irina Taranu , Sebastian Labitzke and Hannes Hartenstein -- Thesenbaukasten zum Verhältnis von Automatismen und Selbst-Technologien Teil 1 /Hannelore Bublitz , Irina Kaldrack , Theo Röhle and Mirna Zeman -- Privacy is Dead – Ein Fünf-Jahres-Selbstversuch der bewussten Ortsbestimmung Mittels Gps /Jens-Martin Loebel -- Den Automatismen auf der Spur /Volker Peckhaus -- Die Dialektik des Automatismus – Deflexion oder das Andere der Reflexion /Anil K. Jain -- Automatismus und Autismus /Annette Runte -- Selbst-Technologien und Kontrollgesellschaft /Ludwig A. Pongratz -- Me, Myself and I /Hartmut Winkler -- Thesenbaukasten zum Verhältnis von Automatismen und Selbst-Technologien Teil 2 /Hannelore Bublitz , Irina Kaldrack , Theo Röhle and Mirna Zeman -- Die Masse und der Automat als Metapher und Modell /Christina Bartz -- Nation und Serialität /Mirna Zeman -- Schwarm-Werden /Sebastian Vehlken -- Thesenbaukasten zum Verhältnis von Automatismen und Selbst-Technologien Teil 3 /Hannelore Bublitz , Irina Kaldrack , Theo Röhle and Mirna Zeman -- Abbildungsnachweise /Hannelore Bublitz , Irina Kaldrack , Theo Röhle and Mirna Zeman -- Über die Autorinnen und Autoren /Hannelore Bublitz , Irina Kaldrack , Theo Röhle and Mirna Zeman.
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Inhaltsverzeichnis -- Bedeutende Daten − Einführende Überlegungen -- 1 Einleitung -- 2 Aufbau des Buches -- 2.1 Modelle, Techniken und Praktiken der Verdatung -- 2.2 Verdatet werden -- 2.3 Sich selbst verdaten -- Literatur -- Teil I Modelle, Techniken und Praktiken der Verdatung -- Big Data als Boundary Objects. Zur medialen Epistemologie von Daten -- 1 Was sind Daten? -- 2 Big Data als "boundary object" -- 3 Heat Mapping -- 4 Trending Topics -- Literatur -- Plattformen zwischen regulativen Modellen und dezentralen Praxen -- 1 "The Cloud" -- 2 Plattformen -- 3 Internetplattformen -- 4 Plattform-Perspektiven -- Literatur -- Listen, Daten, Algorithmen. Ordnungsformen des Digitalen -- 1 Das Web im Listenformat -- 2 Unabschließbarkeit und Veränderbarkeit digitaler Listen -- 3 Listen und Algorithmen -- 4 Transferierbarkeit der Listen -- 5 Was kommt nach der Liste? -- Literatur -- Teil II Verdatet werden -- "Data should be cooked with care" - Digitale Kartographie zwischen Akkumulation und Aggregation -- 1 Akkumulation -- 2 Aggregation -- 3 Akkumulation, Aggregation und die Reduzierung von Komplexität -- 4 Census Mapping - Aggregation digital? -- Literatur -- Pleasing Little Sister. Big Data und Social Media Surveillance -- 1 Big Data -- 2 'Joyful Social Media Surveillance' -- 3 'The Viewer Society' -- 4 Kontrollgesellschaft -- 5 Überwachung zwischen Kontrolle und Fürsorge -- 6 Prämediation, Medialität und die Affektivität der Dinge -- Literatur -- Die Verdatung des Glücks. Varianten reflexiver Mediatisierung in den sozialen Welten des kommerziellen Glücksspiels -- 1 Einleitung: "If you want to make money in a casino, own a casino." -- 2 Reflexive Mediatisierung -- 3 Die Verdatung der sozialen Welt des Pokers und das Nachfrageproblem -- 3.1 Primäre Mediatisierung -- 3.2 Sekundäre Mediatisierung -- 3.3 Tertiäre Mediatisierung
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Innerhalb der Dissertation wird die wachsende Verbreitung technischer Kontroll- und Überwachungssysteme in unserem Alltag analysiert und vorhandene gesellschaftstheoretische Modelle vorgestellt, die Ansätze zu ihrer Erklärung bereitstellen. Insbesondere der Aspekt der freiwilligen Nutzung solcher Systeme durch die Bürger wird berücksichtigt. International diskutierte Theorien zu Kontrolle und Überwachung werden ebenso vorgestellt wie exemplarische Praxisfelder und es wird der Versuch unternommen, eine Erklärung für das Phänomen zu finden. Dabei werden Bereiche aufgezeigt, in denen eine Pädagogik eingreifen muss, die den Anschluss an die sich verändernde, zunehmend technisierte Gesellschaft nicht verpassen will. Die theoretischen Ergebnisse der Arbeit bewegen sich zwischen den Thesen Ulrich Becks und Michel Foucaults, auf die auch die derzeit diskutierten Ansätze zu Kontrolle und Überwachung rekurrieren. Anhand der Analyse Becks kann deutlich gemacht werden, warum sich technische Kontroll- und Überwachungssysteme immer mehr in der Gesellschaft verbreiten: Die Risikogesellschaft und ihr normativer Entwurf der Sicherheit bedarf eines Risikomanagements - z.B. in Form technischer Kontroll- und Überwachungstechnik -, das allerdings selbst wieder Risiken hervorbringt. Die Analyse Foucaults zeigt auf, warum das Individuum von sich aus diese Systeme einsetzt: Es hat sein Verhalten an die Gouvernementalisierung der Gesellschaft angepasst und wird dazu angehalten, sich selbst an der Produktion von Sicherheit zu beteiligen. Auch ureigenste pädagogische Themen, wie z.B. Fragen der Disziplinierung, sind davon, wie im empirischen Teil deutlich wird, berührt. Die (sozial-) pädagogische Intervention geht zurück, wenn in einem sich verändernden Strafrecht nicht mehr versucht wird, Delinquente zu re-integrieren, sondern Kriminalität als dazugehörend akzeptiert wird und In- und Out-Zonen geschaffen werden, in denen bestimmte Dinge geduldet oder eben nicht geduldet werden. Es besteht weder die wirtschaftliche Notwendigkeit noch der moralische Druck, die Ausgeschlossenen wieder in die Gesellschaft zu integrieren, wie es der Ansatz der Kontrollgesellschaft zeigt. Durch die dort beschriebene Fragmentierung der Gesellschaft in In- und Out-Zonen ist eine Integration bestimmter Bevölkerungsgruppen nicht mehr nötig. Sie fallen schlicht aus der Gesellschaft heraus, denn technische Kontroll- und Überwachungssysteme können hier in Verbindung mit Computertechnologie vermeintlich Konformität, Sicherheit und Ordnung herstellen. Innerhalb des empirischen Teils wird untersucht, welche Aufgaben die technischen Kontroll- und Überwachungssysteme bereits übernehmen. Außerdem wird ein Augenmerk darauf gelegt, welche Konsequenzen sich daraus für die Erziehungswissenschaft ergeben.
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In ihrem Gespräch, das eigentlich ein Austausch von langen, ausführlichen E-Mails ist, diskutieren Zygmunt Bauman und David Lyon das Thema Überwachung unter den gegenwärtigen sozialen und technologischen Bedingungen. Beide Autoren schließen damit an Überlegungen aus ihren früheren Arbeiten an und versuchen eine kritische Bestandsaufnahme der Überwachungs- und Kontrollgesellschaft in sieben locker begrenzten Themenfeldern von postpanoptischen Szenarien über soziale Medien bis zu einer "Ethik des Überwachens" (S. 163) zu erstellen. Die englische Originalausgabe, die ebenfalls 2013 bei Polity Press erschienen ist, trägt den treffenderen Titel Liquid Surveillance. A Conversation. Im Begriff Liquid Surveillance fließen die zentralen Theoreme von Zygmunt Bauman und David Lyon zusammen. Der im Januar 2017 verstorbene Bauman erlangte unter anderem mit seinem Konzept der Liquid Modernity (siehe das gleichnamige Buch von 2000) eine weitreichende Aufmerksamkeit in den Sozial- und Kulturwissenschaften. Dieses Konzept entwickelte er später in Nachfolgepublikationen wie Liquid Love (2003), Liquid Life (2005), Liquid Fear (2006) und Liquid Times (2007) weiter. David Lyons Forschungsinteressen liegen im Feld der Surveillance Studies, die sich mit allen sozialen Aspekten moderner und postmoderner Überwachungstechnologien beschäftigen. Er sieht in der Überwachung einen "Grundzug der modernen Welt" (S. 7). In Liquid Surveillance kommen also nicht nur die beiden Autoren zu einem Austausch, sondern auch ihre jeweiligen soziologischen Forschungsanliegen treten in einen Dialog. In der vorliegenden deutschen Ausgabe wird Liquid Surveillance mit "flüchtiger Überwachung" übersetzt und schließt damit semantisch an die frühere deutsche Übersetzung von Baumans Konzept der Liquid Modernity als "flüchtige Moderne" an. In der Übertragung einzelner Argumente des Buches ins Deutsche kann diese Linie nicht immer durchgehalten werden, weil die semantischen Felder wie Fließen, Schmelzen oder Verflüssigen einen großen Raum im englischen Originaltext einnehmen. Ob die Übersetzung dabei immer den passenden deutschen Ausdruck gewählt hat, ist sicherlich auch eine Frage des individuellen Geschmacks. Aber eine editorische Fußnote des Übersetzers zu dieser offensichtlichen Übertragungsproblematik und zur Wahl der deutschen Terminologie wäre sehr hilfreich gewesen, denn so erscheinen viele Entscheidungen für die eine und nicht die andere Übersetzungsmöglichkeit bei zentralen Begriffen und Argumenten doch sehr willkürlich. Der im Buch dokumentierte Austausch der E-Mails fand von September bis November 2011 statt. Die sieben Kapitel berühren jeweils thematische Schwerpunktsetzungen, die ausnahmslos jeweils zu Beginn des Kapitels zuerst von David Lyon eingeführt und dann dialogisch mit Zygmunt Bauman weiterentwickelt werden. Von Lyon stammt auch die ausführliche Einleitung, die den sieben Kapiteln vorangestellt ist. Sie beginnt mit seinem soziologischen Credo: "Überwachung ist eine zentrale Dimension der modernen Welt" (S. 11). Von diesem Startpunkt aus zieht Lyon Verbindungslinien zu Baumans Konzept der "flüchtigen Moderne" und sieht im Zusammenschluss und Aufeinanderprallen der beiden Konzepte neue Anknüpfungspunkte für zukünftige Forschungen zu Überwachungs- und Kontrollgesellschaften. Ausgangspunkt der Konversation sind im ersten Kapitel aktuelle Einlassungen von Bauman, die sich mit "Drohnen und soziale[n] Medien" (S. 31) befassen. Die originelle Suche nach Gemeinsamkeiten von militärischem Drohnenpersonal sowie Nutzerinnen und Nutzern von sozialen Medien findet eine Übereinstimmung in der Praxis der "sozialen Klassifizierung" (S. 37), die das Ende der Anonymität und der Selbstbestimmung markiert. Hiervon ausgehend entwickelt sich schon im ersten Kapitel eine lebhafte Diskussion über Themenfelder wie Konsumismus, Vergemeinschaftung über Medien oder Agency, die in den folgenden Kapiteln noch einmal aufgegriffen werden. Das zweite Kapitel erarbeitet unter dem Titel Nach dem Panoptikum: flüchtige Überwachung (S.70)die postpanoptischen Dimensionen der "flüchtigen Moderne". Während das Panoptikum einen fixierten, architektonischen Raum beschreibt, bestehen Bauman und Lyon auf der Notwendigkeit einer Aktualisierung von Michel Foucaults Thesen zum Panoptikum durch die kommunikative Mobilität und Verflüssigung fester räumlicher Grenzen in der Postmoderne. Dabei diskutieren sie offen neuere Theorieansätze, die sowohl einen Bruch mit Foucaults Vorstellungen als auch eine historische Kontinuität dazu anbieten. An dieser Diskussion zeigt sich eine wiederkehrende Stärke der dialogischen Form des vorliegenden Buches: Die Leserin und der Leser werden in den Widerstreit der Argumente einbezogen und können sich – je nach Kenntnisstand der Debatte und der referenzierten Theorien – eine eigene dritte Position zu eigen machen. Die Stichworte des dritten Kapitels – Distanzierung und Automatisierung (S. 98) – führen direkt zu den Fragen nach der Technologisierung unserer sozialen Welt. Sie stellt in gewissem Maße die Grundlage für neue soziale Klassifizierungen und Ordnungen dar. In diesem Sinne vertiefen Technologien und Medien die Bürokratisierung des Sozialen und schaffen neue Mittel der Ausgrenzung. Tendenziell sind sie für Bauman eher dystopische Faktoren, deren Wirkmächtigkeit beschränkt werden muss. Sie treiben "einen Keil zwischen den Menschen und seine moralische Verantwortung" (S. 120), wie es David Lyon zusammenfasst. Lyon verweist dagegen immer wieder auf die Produktivität neuer Technologien und Medien, die zuerst einmal keinerlei moralische Bewertung implizieren: "Haben die elektronischen Medien unausweichlich verderbliche Folgen, könnten sie nicht auch humane Wirkungen haben und soziale Beziehungen erleichtern?" (S. 120). Diese Frage wird im folgenden Kapitel an den Themen Überwachung und (Un-)Sicherheit (S. 126) noch einmal im Widerstreit von literarischen Utopien und Dystopien diskutiert, ohne dass es zu einer eindeutigen Lösung kommt. So wie dieses Kapitel brechen manche Argumentationen einfach ab und lassen den Assoziationen und weiterführenden Gedanken der Leserinnen und Leser ausreichend Platz. Insgesamt besteht zwischen Bauman und Lyon doch weitgehend Einigkeit über die Merkmale der "flüchtigen Überwachung". Dies wird im kurzen Kapitel Konsumismus, neue Medien und soziale Klassifizierung (S. 150) deutlich, das die Ökonomisierung und Verdatung unseres Lebens beispielsweise an der Erstellung von Profilen durch Industrie und Staat festmacht. Die letzten beiden Kapitel fragen unter den Überschriften Eine Ethik des Überwachens (S. 162) und Was können wir tun, worauf hoffen? (S. 174) nach den moralischen Dimensionen von Techniken wie dem Profiling und wie wir als soziale Wesen damit umgehen sollen. Am Ende des Dialogs fehlen aber die versprochenen konkreten Handlungsanweisungen, da sich die Argumentation hauptsächlich auf Emmanuel Levinas' Moralphilosophie und "theologische Resonanzen" bei Bauman (S. 186) bezieht. Hier gleitet die Konversation ins Metaphysische. Ich sehe darin nicht nur ein Ausweichen vor der selbst gestellten Frage nach den Handlungsoptionen, sondern ebenso Ideenlosigkeit zur Agency von Individuen und Kollektiven im Kontext der "flüchtigen Überwachung" sowie eine Leerstelle in Bezug auf das Politische. Im gesamten E-Mail-Austausch des Buches stehen Analyse und Kritik im Mittelpunkt, aber die Ebene des politischen, medialen oder sozialen Handelns wird nur gestreift und häufig vernachlässigt. Die dialogische Offenheit des Austausches habe ich schon gelobt und auf das hilfreiche Agenda Setting in den einzelnen Kapiteln durch David Lyon hingewiesen. Für meinen Geschmack aber etwas zu dick aufgetragen sind die Huldigungen von Lyon an Bauman, so schreibt er zum Beispiel über eine Publikation von Bauman: "Es ist zweifellos ein Meisterwerk" (S. 99). An dieser und anderen Stellen im Buch hätte ich mir mehr kritische Distanz und Widerspruch von Lyon gewünscht. Insgesamt ermöglicht das Buch einen guten Einstieg in die Theoriewelten der beiden soziologischen Autoren, der gleichsam für diejenigen geeignet ist, die sich bisher nicht mit den Publikationen von Zygmunt Bauman und David Lyon beschäftigt haben. Viele zentrale Thesen tauchen in abgewandelter Form immer wieder in den einzelnen Kapiteln auf. Diese Redundanz ist aber keineswegs ermüdend, sondern erhellt das Geflecht von Bezügen und Umwelten der vorgetragenen Argumente. Schon in der Einleitung und dann auch in den folgenden Kapiteln werden die Kontexte der Argumentationslinien vorbildlich offengelegt. Zum einen wird dabei die aktuelle soziologische Forschungslage zu Überwachung referiert, zum anderen werden paradigmatische Grundlagen wie beispielsweise Foucaults Disziplinar- oder Deleuzes Kontrollgesellschaft erläutert. Damit eignet sich der vorliegende Band aus der Edition Suhrkamp durchaus als eine erste Einstiegslektüre in die aktuelle Debatte über Überwachung und Kontrolle.
In der Arbeits- und Organisationsforschung wird seit einigen Jahren ein Leitbild diskutiert, das Künstler als flexible, autonome und selbstverantwortliche Subjekte der »Projektpolis« »anruft« und bestimmt. An diese Diskussion anknüpfend und vor dem Hintergrund poststrukturalistischer Philosophien weist Bernadette Loacker auf die prekären Effekte hin, die mit der Heroisierung fragmentierter und unsicherer, aber dafür »kreativer und spielerischer« Arbeits- und Lebensformen einhergehen können. Am Beispiel von Theaterarbeit verdeutlicht sie zugleich, dass Subjektivität diskursiv nicht determiniert werden kann, sondern Individuen normative Erwartungen und Subjektideale auf unterschiedlichste Weise rekreieren.
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Der "regierbare Mensch" ist keine Naturgegebenheit. Er muss vielmehr durch vielfältige Techniken und Praktiken hergestellt werden. Dieser Aufgabe haben sich die diversen "Menschenregierungskünste" verschrieben. In diesem Beitrag wird mit Bezug auf Michel Foucault auf die Logik der Produktion des regierbaren Menschen eingegangen. Anhand konkreter Beispiele aus der Organisationspsychologie und der Personalführung wird dieser (prekäre) Produktionsprozess veranschaulicht. Der flexible und anpassungsfähige Mensch, den das post-disziplinäre Regime bzw. die "Kontrollgesellschaft" (G. Deleuze) (er)fordert, stellt diese Produktionslogik zum Teil in Frage bzw. gibt ihr eine neue Wendung: Gefordert wird das "selbstverantwortliche" und "unternehmerische" Subjekt, das sich selbst regiert und wie ein Unternehmen "führt" und zur "Kompetenzmaschine" (M. Foucault) mutiert. In dem Beitrag wird das Wie der Produktion in den in den Vordergrund gerückt. Im abschließenden Teil wird über Implikationen bzw. mögliche Fluchtlinien der Kritik reflektiert, die sich (auch) für eine Personalwissenschaft ergeben, die sich nicht als Teil der "Menschenregierungskünste" versteht, sondern zu diesen in einem Verhältnis reflexiver Distanz steht. ; The "governable person" is not naturally given. Rather, it has to be produced by a variety of technologies and practices. This is the task of diverse "arts of government". In this paper the logic of the production of the governable person is analysed with reference to Michel Foucault and illustrated through concrete examples from the fields of human resource management and organizational psychology. In the post-disciplinary regime of enterprise or the "society of control" (G. Deleuze) the logic is partially questioned and given a new twist. What is required is the self-responsible and adaptable subject, who governs him/herself like an enterprise and mutates into a "competency machine" (M. Foucault). By posing the question of how the governable person is produced and thereby turning the given into a question, the analysis does not proceed by judging in terms of good/bad but rather by provoking questions. The final section reflects upon implications and possible lines of flight for a science of HRM which does not regard itself as part of "the arts of governing" but takes an attitude of reflexive distance to these arts.
Der Beitrag arbeitet gouvernementalitätstheoretisch heraus, wie sich Kindheiten und Sorgearrangements aktuell gesellschaftlich neu ordnen. Über Disziplinierung ist die gesellschaftliche Organisation der Sorge um Kinder nicht mehr ausreichend zu fassen. Dagegen wächst die Bedeutung von Transparenz. Techniken der Transparenz zielen darauf ab, das Aufwachsen mannigfaltig sichtbar zu machen, um es über Vernetzung sowie die Vervielfältigung von Kommunikation und Wissen optimieren zu können. Vollständige Transparenz bleibt eine Fiktion. Techniken der Transparenz beschreiben deshalb keinen Zustand, sondern das Streben Sorgender, Uneinsehbares sichtbar werden zu lassen. Weit mehr als einfach eine Totalität gläserner Durchsichtigkeit setzt sich damit ein feines Netz biopolitisch produktiver Mechanismen der Sorge durch, aus denen eine generative Dynamik erwächst, welche an starren Normen orientierte, disziplinierende Techniken der Sorge verdrängt. Mit der Forderung nach Transparenz geht zugleich die Angst einher, dass familiales Zusammenleben zunehmend repressiver staatlicher Gewalt unterliegt. Jedoch versprechen Techniken der Transparenz ebenso die Entfaltung von Autonomiepotenzialen. Denn als Teil der biopolitischen Regulierung kommt ihnen die Aufgabe zu, Risiken zu verwalten, Gefahren zu minimieren und die Sorge um Kinder zugleich individuell und gesellschaftlich produktiv zu gestalten.
Ausgehend von der These, dass Großevents zu einer Verstärkung von Sicherheits- und Kontrollpolitiken beitragen, befasst sich die vorliegende Untersuchung mit der Analyse solcher Dynamisierungseffekte am Beispiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Hamburg. Hierfür werden mehrere konzeptionelle Forschungsstränge miteinander verknüpft: Stadtentwicklung und Großevents (von Häußermann & Siebel 1993 unter dem Begriff "Festivalisierung von Stadtpolitik" konzeptionell zusammengeführt) sowie das Forschungsfeld zu städtischer (Un-)Sicherheit. Die Arbeit ist im Bereich der kritischen Stadtforschung zu verorten. Als theoretische Basis dienen die Konzepte von Disziplinar- und Kontrollgesellschaften, die sich auf Foucault (1975) bzw. Deleuze (1993) beziehen. Diese lenken den Blick auf gesellschaftlichen Entwicklungen und steigende Überwachung z.B. durch Videokameras, einer Verdrängung von so genannten Randgruppen aus Stadträumen und Effekte der (Selbst-)reglementierung von Verhalten. Zentrales Erkenntnisinteresse der Studie ist die Identifizierung und Analyse von Festivalisierungsdynamiken im Hinblick auf Kontroll- und Sicherheitspolitiken. Methodisch folgt die Untersuchung einem qualitativen Forschungsansatz, in dem ergänzend auch quantitative Analyseverfahren Verwendung finden. Der empirische Ansatz nähert sich den Forschungsfragen aus drei verschiedenen Blickwinkeln: Erstens, leitfadengestützte Experteninterviews mit lokalen Akteuren, die im Kontext ihrer jeweiligen Tätigkeit mit der WM 2006 in Hamburg befasst waren, zweitens, einer Analyse der lokalen Presseberichterstattung zu Sicherheitsaspekten im Kontext des Events und drittens, einer Dokumentenanalyse einschlägiger Publikationen staatlicher Organe zu WM-Sicherheitsthemen. Insgesamt zeigen die empirischen Ergebnisse nicht nur klar erkennbare Dynamisierungseffekte für Sicherheits- und Kontrollpolitiken im Zuge der WM 2006, sondern identifizieren auch die Produktion von Kontrollräumen als eine wichtige Strategie bei der Herstellung von Sicherheit. ; Do big events have an influence on control and security politics by using the particular dynamics within the preparation of these events? This present study searches for answers to this question by analysing whether and to what extent the WC 2006 was used for legitimating security politics. The theoretical background is based upon the ideas of disciplinary society (Foucault 1975) and control society (Deleuze 1993). This draws the attention to an increase of urban surveillance and its effects on self regulation behaviour as well as the exclusion of marginalized groups of inner cities. The study integrates interdisciplinary perspectives of urban development, big events and urban security. The own approach is built on two areas of urban research: First, it based on the idea of event driven urban policies, which refers to the work of the urban researchers Häußermann und Siebel (1993). They identified the implementation of big events as an important measure to speed up city development policies and labelled this neoliberal policy type as "the policy of the big events". Until now, research in this field focuses mainly on economic, infrastructural and image factors but not on its effects of urban security policies. Second, the own approach considers the intensive research in the field of urban security and control in general, especially triggered by urban politics which were heavily influenced by the broken windows paradigm not only in the USA but also in Europe. The main research question focuses on event driven security policies in the context of the WC 2006, their main actors, the legitimating processes and strategies within these policies and spatial effects on different levels. Regarding the methodology, the study follows a qualitative approach by using methods like expert interviews and qualitative content analysis of press articles and documents, supplemented by frequency-based quantitative analysis. The doctoral thesis discusses the discursive production of risks and security demands. Further, it identifies legitimating strategies and processes of security politics. In sum, the empirical results elucidate event driven effects on security politics and they identify the construction of areas under control as one important strategy for security production.