In: Tractus Aevorum: TA : ėvoljucija sociokul'turnych i političeskich prostranstv : setevoj naučnyj recenziruemyj žurnal = Tractus Aevorum : TA : the evolution of socio-cultural and political spaces : online scholarly peer-reviewed journal, Band 5, Heft 1, S. 135-164
The conundrum is not that Orthodoxy lacks transformative power - not that micro history is uninformative about societal change - but that the Russian Orthodox Church is a bastion of an authoritarian government that does not put a priority on individual civil and human rights.
Der Verfasser gibt einen Überblick über die Entwicklung der russisch-orthodoxen Kirche seit Ende der fünfziger Jahre und skizziert aktuelle Bemühungen um eine Stärkung der Position der Kirche in Rußland. Erst die Öffnung der sowjetischen Archive nach dem Zerfall der UdSSR erlaubte eine Korrektur falscher Vorstellungen über die Geschichte der russisch-orthodoxen Kirche. So wurde die Anzahl der Kirchengemeinden in den fünfziger Jahren um fast das Doppelte zu hoch geschätzt. Chruschtschows Kampagne gegen die Religion führte zur Schließung von 44 v.H. aller Kirchengemeinden. Auch in der Stagnationsperiode unter Breschnjew erodierte die Position der Kirche weiter. Erst gegen Ende der achtziger Jahre und zu Beginn der Neunziger kam es unter Gorbatschow zu einer Umkehr dieses Trends. Die Wiederbelebung kirchlichen Lebens vollzieht sich jedoch langsam. Die schlechte finanzielle Situation der Kirche, der Priestermangel und die Drohung eines Schismas belasten die Situation der Kirche. (BIOst- Wpt)