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Der Verfasser gibt einen historischen Überblick vom Antisemitismus im Zarenreich über den Sowjetantisemitismus unter Stalin bis hin zum späteren Kampfbegriff des "Antizionismus". In keinem anderen Land lebte in den letzten Jahren der Antisemitismus derart massiv auf wie in der Sowjetunion. In einer Krisensituation wächst die Akzeptanz für Antisemitismus, was sich auch in der gegenwärtigen Situation zeigt, wo ein gesellschaftlicher Wandel in besonders radikaler Weise vollzogen wird: Ganze Berufsgruppen, Gesellschaftsschichten und Völkerschaften sind diesem Wandel ausgesetzt; dabei blühen Vorurteile aller Art auf, wie die Nationalitätenkonflikte in erschreckender Weise zeigen. Es sind zahlreiche Bedingungen gegeben, die eine Verschärfung des Antisemitismus befürchten lassen: Tradierte Vorurteile, eine allgemeine Krisensituation, fehlende Aufklärung über deren Ursachen, Desorientierung, Bindungsverlust und als entscheidender Faktor die allem eine antisemitische Stoßrichtung gebende politische Propaganda. (psz)