Eine Stadt - viele Welten: urbane Probleme im Brennspiegel der Frankfurter Kommunalwahl vom 12.3.1989
In: Parteien und regionale politische Traditionen in der Bundesrepublik Deutschland, p. 333-370
In ihrem Aufsatz interpretieren die Autoren das Ergebnis der Kommunalwahl 1989 in Frankfurt/Main, insbesondere unter dem Blickwinkel des guten Abschneidens der NPD. Es soll am Beispiel Frankfurts gezeigt werden, "wie die am primären Ziel maximaler Aufmerksamkeit orientierte Wahlentscheidung der NPD-Wähler, das heißt der underdogs aller Stadtteile, das Konzept politischer Rationalität weit nach rechts öffnet". Im ersten Teil ihre Arbeit weisen die Verfasser darauf hin, daß soziale Segmentierung und Verarmungstendenzen großer Bevölkerungsteile durch das Image einer prosperierenden Dienstleistungskultur Frankfurts überlagert werden. Im zweiten Schritt wird die Anpassung der SPD an diese Tendenz am Beispiel ihrer Strategiediskussion der Jahre 1986/87 erörtert. Die Autoren weisen insbesondere auf die "Konzentration auf die Dienstleistungszentren" in diesem Zusammenhang hin. Im dritten Teil schließlich erfolgt eine Aggregatanalyse der sozialräumlichen Wählerschwerpunkte mit ihren durchschnittlichen Zusammenhängen. Dabei wird von einem Konglomerat lokaler und bundesweiter Entwicklungen als Ursache für das Wahlergebnis ausgegangen. Die Verfasser konzentrieren sich in ihrer Analyse auf die Wahlstrategien der Parteien und auf die sozialräumliche Verteilung des Elektorats. (ICC)