"Introduction "Why do you do that?" "Why does our family insist on doing things that way?" Questions about people's behaviors are the essence of social science inquiry. The focus may be on individuals, families, social groups, communities, or cultures. To engage in the process of social science inquiry, you need two things: research and theory. Before we enter into a discussion of social science theory, specifically family theory, we first must have a discussion about theory in general"--
Die Diskussion über ökologisch orientierten Konsum wurde im Rahmen der Agrarwende erneut angefacht. Dabei wird explizit auf die vermeintlich von den Verbrauchern ausge-hende Macht verwiesen, die mit souveränen Entscheidungen den Markt steuern. Dieses Bild ist jedoch genauso stilisiert, wie die Bilder von sorglos scheinenden Konsumenten, die sich im stetigen Konsum- bzw. neuerdings im Geizrausch befinden. Im vorliegenden Buch werden lebensgeschichtliche Erzählungen von Menschen, die in einem Bioladen einkaufen, dargestellt und analysiert. Es zeigt sich, dass die Handlung "Einkaufen im Bioladen" mit Wohlbefinden, aber auch mit Unbehagen verbunden wird. In Bioläden werden eben nicht bloß Produkte verkauft, sondern es werden auch "Ge-schichten" erzählt, die von Bäuerlichkeit, Verantwortung, experimentellen Lebensweisen und Pioniererfahrungen handeln. Für Kunden kommt die Fähigkeit, solche "Geschichten" zu hören, zu verstehen und selbst erzählen zu können, einer Eintrittskarte in die Welt der Biowaren gleich. Wenn diese "Geschichten" allerdings sehr stark mit dem eigenen Erle-ben und der Art den Alltag zu bewältigen konfligieren, wird der Bioladen leicht als Ort des Unbehagens wahrgenommen. Die Handlung "Einkaufen im Bioladen" berührt uner-wartet tiefliegende Schichten der personalen Identität, die sich nicht einfach durch Kam-pagnen, Informationsbroschüren und Imagemaßnahmen ändern lassen
Der Beitrag setzt sich mit dem Machtbegriff bei Erving Goffman auseinander und geht zunächst auf das Verhältnis von Macht im Rahmen des symbolischen Interaktionismus ein. Im weiteren Verlauf entwickelt der Beitrag das Verhältnis von Goffman zur Macht anhand von drei Thesen: a) Goffman untersucht Machtverhältnisse in Kernbereichen seines Werkes, zum Beispiel in "Asyle" und in "Stigma"; b) Es kommt bei Goffman immer wieder zu Nebenbemerkungen, die auf Machtverhältnisse bezogen sind oder auf Machtverhältnisse bezogen werden können; c) Grundkonzepte Goffmans, wie "face-work" und "Rahmen", sind zwar ohne einen Bezug zu Machtverhältnissen entwickelt worden, jedoch können die in diesen Zusammenhängen formulierten Unterscheidungen durchaus für eine Untersuchung von Machtverhältnissen genutzt werden. Im Vordergrund stehen hierbei die Chancen zur Thematisierung des Nichtthematisierten. (ICB2)
Die Verwendung des Begriffs "soziales Lernen" in der neueren sozialwissenschaftlichen Literatur wird dargestellt und in theoretische Zusammenhänge eingebettet. Pädagogik, politische Bildung und verschiedene sozialisationstheoretische Ansätze verwenden den Begriff, insbesondere der symbolische Interaktionismus. Eine konsensuale, abgeklärte Verwendung des Begriffs ist jedoch nicht feststellbar. Deshalb sollte im Rahmen von Vorarbeiten zu einer soziologischen Sozialisationstheorie geklärt werden, in welcher Weise "soziales Lernen" Formen, Inhalte und Ziele von Kommunikationsprozessen bezeichnet. Zu diesem Zweck werden formale und inhaltliche Elemente des Begriffs im Interaktionismus, in der Rollentheorie und in der Kommunikationstheorie Habermas' herausgearbeitet. Es wird vorgeschlagen, den Begriff zunächst nur zu verwenden, wo seine Fundierung in behavioristischen psychologischen, interaktionistisch-sozialpsychologischen oder rollentheoretischen Ansätzen nachweisbar ist. Darüberhinaus wird die Formulierung einer allgemeinen Sozialisationstheorie gefordert, in der Rollentheorie und Verhaltenstheorie im Sinne des Interaktionismus miteinander vermittelt werden. Auch hier kann der Begriff Inhalte und Ziele von Sozialisationsprozessen nicht formulieren. (GB)
Dieser Band der Reihe widmet sich insbesondere der Methodologie George Herbert Meads. Vorgestellt werden ferner die qualitativen Verfahren des Symbolischen Interaktionismus (H. Blumer), der Objektiven Hermeneutik (U.Oevermann) und der Dokumentarischen Methode (R. Bohnsack)
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Emotionen sind ein bislang sehr vernachlässigter Gegenstand der soziologischen Analyse gewesen. In den vergangenen zehn Jahren wurden von amerikanischen Soziologen einige interessante Ausgangspunkte für eine Soziologie der Emotionen entwickelt. In dem Beitrag wird ein systematischer Überblick über die verschiedenen theoretischen Zugänge auf dem Gebiet der Emotionen gegeben: (1) Theodor Kemper definiert Emotionen als das Ergebnis der Folgen von sozialen Beziehungen. Soziale Beziehungen werden in den Begriffen der Austauschtheorie analysiert. Kemper stellt fest, daß spezifische Machtverhältnisse zu spezifischen Emotionen führen. (2) Im Gegensatz zu Kempers struktureller Theorie der Emotionen betonen die symbolisch-interaktionistischen Zugänge die "kulturelle" Dimension der Emotion. Diese werden als Ergebnisse eines Interaktionsprozesses zwischen Handelnden und sozialen "feeling rules" gesehen. (3) Randall Collins schließlich stellt die Sichtweise des symbolisch-interaktionistischen und des strukturellen Konzepts der Emotionen auf den Kopf. Er analysiert Emotionen als die Konstruktionsform der sozialen Wirklichkeit. (RW)
Funktion und Leistung von moralischer Betrachtung. Allgemeines zur Deutung und zur Sinnfrage. Elemente zur Lösung der Sinnfrage der Arbeit. Brennpunkte der Entwicklung von "Arbeit und Moral". Die Webersche Perspektive. Ergebnisse des symbolischen Interaktionismus. Nietzsche und die Welt der Führungsetagen. Zukunft.
Frontmatter -- Inhalt -- Ausführliches Inhaltsverzeichnis -- Danksagung -- Einleitung -- 1 Theoretische Grundlegung: Konflikttheoretisch relevante Grundannahmen des Symbolischen Interaktionismus -- 1.1 »Human beings act toward things on the basis of the meanings that the things have for them«: Grundlagen der Handlungstheorie -- 1.2 Situation und Situationsdefinition -- 1.3 Handlungskonzeption und -typologie: Der schwierige Primat kooperativer Interaktion -- 1.4 Jenseits des Mikrologischen I: Gemeinsames Handeln -- 1.5 Die Prozeßhaftigkeit des Handelns: Dynamik, Kontingenz, Historizität und Selbstverstärkung -- 1.6 Jenseits des Mikrologischen II: Gruppen, Organisationen und Gesellschaft -- 1.7 Zwischenfazit: Eine Reformulierung des symbolischen Interaktionismus in konflikttheoretischer Absicht -- 2 Dynamiken (kriegerischer) Konflikte: Grundzüge einer symbolischinteraktionistischen Analyse -- 2.1 Ansätze zur Entwicklung eines symbolischinteraktionistischen Konfliktverständnisses -- 2.2 Konfliktakteure und ihre Objektwelt -- 2.3 Konflikte als zweifache Interaktionsprozesse: Interaktionen in und zwischen den Konfliktparteien -- 2.4 Verhandlungen als Form des kooperativen Konfliktaustrags -- 2.5 Konfrontative Formen des Konfliktaustrags -- 2.6 Kriegerische Konflikte in symbolisch-interaktionistischer Perspektive -- 2.7 Wege der Konfliktbeendigung -- 2.8 Zwischenfazit: Konflikte als dynamische Prozesse -- 3 Phasen der Eskalation: Von sozialer Unruhe zu einem polyadischen kriegerischen Konflikt -- 3.1 Von sozialer Unruhe zu einem polarisierten Konflikt zwischen organisierten Konfliktparteien -- 3.2 Vom Protest zum dyadischen Bürgerkrieg: Militarisierung der Konfliktparteien und des Konfliktaustrags -- 3.3 Vom dyadischen zum polyadischen Bürgerkrieg: Fragmentierung der Gewaltorganisationen -- 3.4 Zwischenfazit: Idealtypische Phasen und ›Sprünge‹ des Eskalationsprozesses -- Fazit -- Literaturverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis
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Die deutschsprachige Soziologie hat dem Interaktionismus bisher relativ wenig Beachtung geschenkt. Zwar ist der Symbolische Interaktionismus zentraler Bestandteil des Lehrprogramms einer jeden Theorieveranstaltung, doch bleiben theoretische und empirische Entwicklungen des Interaktionismus, die über die Arbeiten von George Herbert MEAD und Herbert BLUMER hinausgehen, häufig unberücksichtigt. Jörg STRÜBINGs Buch rekonstruiert die Entwicklung des Interaktionismus und erläutert seine Bedeutung für die jüngere Wissenschafts- und Technikforschung. Zudem weist er auf die Relevanz von Diskussionen und Debatten in der Wissenschafts- und Technikforschung für die soziologische Theorie hin. Das Buch ist somit nicht nur für diejenigen von Interesse, die im Bereich Wissenschafts- und Technikforschung arbeiten, sondern leistet auch einen Beitrag zur soziologischen Theorieentwicklung. Es wäre zu wünschen, dass es nicht nur Eingang in die Leselisten der Technik- und Wissenschaftssoziologie findet, sondern auch zu einer weiten Verbreitung des pragmatistischen Interaktionismus beiträgt.
Soziale Konflikte sind dynamische Prozesse: Was als friedlicher Protest beginnt, kann zu einem Krieg eskalieren. Lotta Mayer analysiert diese Dynamiken auf der Basis einer konflikttheoretischen Reformulierung des Symbolischen Interaktionismus. So werden Kontingenz und Eigendynamik von Konfliktverläufen rekonstruiert und Kriege als genuin soziale Phänomene erfasst. Im Zentrum stehen der Interaktionsprozess zwischen den Konfliktparteien, die ihm zugrunde liegenden Sinnkonstruktionen und seine unintendierten Folgen. Eine eventuelle Eskalation vollzieht sich im Wechselspiel mit der Veränderung der Konfliktparteien. Am Ende kann ein kriegerischer Vielparteienkonflikt stehen, in dem Befriedungsversuche kontraproduktive Konsequenzen zeitigen.