Der Autor, Professor für öffentliches Recht an der Universität Tunis, war von 1992 bis 1995 Präsident des 1987 auf dem Verordnungsweg geschaffenen Verfassungsrates. Das vorliegende Werk erschien bereits 1994 in Tunesien in arabischer Sprache
Am 20. September 2011 sprach sich der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan bei einem Treffen mit US-Präsident Barack Obama in New York erneut für ein Ende der Herrschaft Bashar al-Asads in Syrien aus. Seit dem Scheitern der letzten türkischen Vermittlungsinitiative am 9. August 2011 ist Ankara dazu übergegangen, offiziell einen Regimewechsel in Damaskus zu fordern. Die Arabische Revolte verändert seit Ende 2010 auch die nahöstliche Regionalordnung und beeinflusst zudem das Potenzial einzelner Staaten dahingehend, ob sie regionalpolitisch eine Chance haben, aufzusteigen oder ob ihnen eher ein Abstieg droht. Unter der AKP-Regierung von Ministerpräsident Erdoğan geriert sich die Türkei dabei einerseits als Vorbild für die arabischen Transformationsländer, andererseits ist ihre Regionalpolitik von Widersprüchen gekennzeichnet. Die türkische Nahostpolitik unter der AKP wird von Zielen des Wirtschafts- und Handelsausbaus sowie der "soft-power"-Generierung geleitet. Da das erste Anliegen Stabilität und die Zusammenarbeit mit autoritären Regimen voraussetzte, das zweite durch Erdoğans Populismus immer wieder Instabilität produzierte, wurden bereits vor 2011 Zielkonflikte sichtbar. Zu Beginn der Arabischen Revolte befürwortete die türkische Regierung das Ende des Mubarak-Regimes in Ägypten. In Libyen verhielt sie sich aufgrund wirtschaftlicher Verflechtungen hingegen deutlich vorsichtiger und rückte erst im Verlauf der Zeit von Qaddafi ab. Für die Türkei stellt Syrien regionalpolitisch die größte Herausforderung dar. Mit einer Doppelstrategie aus direkten Angeboten an Asad bei gleichzeitigem Hofieren von Teilen der Opposition konnte sie bis August 2011 verschiedene Gesprächskanäle offen halten. Zusammen genommen lässt sich die vermeintliche "Sprunghaftigkeit" der türkischen Regionalpolitik als weithin erfolgreiche Anpassung an die unterschiedlichen Transformationsprozesse der Arabischen Revolte bilanzieren. Gepaart mit Erdoğans Populismus dürfte die Türkei auch aufgrund dieses Pragmatismus zumindest kurzfristig eine herausragende Stellung im Nahen Osten einnehmen.
Die arabische Welt befindet sich seit dem Revolutionsjahr 2011 in einem Wandel vonungeheurer Dynamik. Die jahrzehntelange Lähmung der autokratischen Regime dieserRegion scheint vorüber und politische Veränderungen vollziehen sich in einematemberaubenden Tempo. Die Ereignisse des Jahres 2011 haben gezeigt, dass es auch eine"arabische Welt" gibt sowohl im politischen wie auch kulturellen Sinn. Zuerst hatte sich dieRebellion in einem unglaublichen Tempo ausgebreitet und die Hoffnung auf einen schnellenWandel wuchs. Aber die Hoffnung wurde nicht erfüllt und was zuerst wie eine schnelleRevolution aussah ist in ein langes Ringen der politischen Akteure um die Vorherrschaftübergegangen, wobei jeder Staat anders reagiert, weil manch alten Regime nicht einfachkampflos aufgeben wollten. Zu gegensätzlich sind auch die Standpunkte und viele Fragenbleiben offen. Dazu zählt auch das oft fehlende westliche Verständnis für die politischenZusammenhänge und die Kultur der arabischen Staaten und vor allem die Frage nach denProblemfeldern und Konflikten dieser Region. Die arabische Revolution hat eineEigendynamik entwickelt, die von niemandem erwartet wurde und nach wie vor präsent ist.Ein Ende ist derzeit nicht abzusehen, zu groß sind die Unterschiede in den Erwartungen dereinzelnen Akteure. Die Ursachen des politischen Umbruchs in den arabischen Staaten von2011 sind vielfältiger Natur. Beginnend von den Wurzeln der arabischen Welt über dieeuropäische Kolonisation bis zu den Rohstoffinteressen diverser Großmächte ist diesesKaleidoskop zu ziehen. Eines steht jedenfalls fest: Die Aufstände des Jahres 2011 in denarabischen Staaten haben ein vielleicht ermutigendes, auf jeden Fall aber neues Kapitel in derarabischen Welt aufgeschlagen. ; Since the revolutionary year 2011, the Arabian world is in a state of tremendously dynamictransition. It seems that the decades of paralysis of the autocratic regimes of this region areover and that political change happens at a breathtaking pace. The events of 2011 have shownthat an "Arabian world" exists both in a political and a cultural sense. Initially, the rebellionspread at a stunning pace and the hope for a quick change grew. However, this hope has notbeen fulfilled and what seemed to be a quick revolution at first turned into a long struggleamongst stakeholders for the political dominance. In fact, each state reacted differently assome older regimes did not intend to surrender without resistance. In this respect, the points ofview are too controversial and many questions remain unsolved. This may also include thefrequent lack of understanding of Western stakeholders for the political and culturalcircumstances of Arabian countries and especially for the question of problematic issues andconflicts of this particular region. The Arabian revolution has gained momentum in a way asit has not been expected by anyone and which is still present. An end to this trend is notpredictable as the differences amongst the expectations of the individual actors are too varied.The reasons for the political change in the Arabian countries in 2011 are of manifoldcharacter. It can be described as a kaleidoscope which encompasses various aspects, startingfrom the roots of the Arabian world via the European colonisation right up to the presentinterest of diverse major players in the raw materials of the region. One thing is for sure: theriots of 2011 in the Arabian countries may have opened an encouraging, yet at any accountnew chapter in the Arabian world. ; vorgelegt von Peter Grundnig ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2013 ; (VLID)233883
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Der in Tunesien geborene Philosoph und Politiker Ibn Khaldun (1332- 1406), der durch seine kritisch- hermeneutische Arbeitsweise als Vorreiter auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften genannt werden kann, begründete im 14. Jahrhundert den Positivismus in der arabischen Welt durch die Kritik der historischen Wissenschaft. Zugleich verfasste Ibn Khaldun eine Gesellschaftskonzeption, die als einer der ersten soziologischen Theorien betrachtet...
Jörg Armbruster berichtet für das ARD-Fernsehen schon seit vielen Jahren aus dem Nahen Osten; dennoch war auch er überrascht über die Wucht dieses Aufstandes, den er in Ägypten hautnah miterleben konnte und der die alte Ordnung hinweggefegt hat. Er sprach mit Organisatoren des Aufstandes, mit ehemaligen politischen Gefangenen und mit Politikern, die vielleicht die Zukunft der Region mitbestimmen werden. Er versuchte herauszubekommen, wie es nun weitergehen wird in diesen Ländern. Wie verhalten sich die alten politischen Kräfte, das Militär, die Reichen, die alten Politiker, die alle viel zu verlieren haben? Was passiert in autoritären Staaten wie Syrien und Saudi-Arabien? Und was bedeuten die Entwicklungen für Israel? Kommt nach dem bunten Frühling ein heisser Sommer? Oder gar eine Eiszeit? Kann der demokratische Aufbruch noch scheitern?
Teil 1 enthält vergleichende Zusammenstellungen wichtiger Wirtschaftsdaten aus den einzelnen arabischen Ländern sowie einen Überblick über Ziele und Aufgaben themenrelevanter arabischer Fachorganisationen; ferner eine kurze Analyse der Einflußfaktoren auf die Verbreitung der Datenverarbeitungs- und Kommunikationstechniken in der Region. Teil 2 enthält einen ausführlichen Bericht über den arabischen DV-Markt, über Computeranwendungen in den einzelnen Ländern und über die Ausbildungssituation in der Region. Teil 3 enthält ausführliche Berichte über den arabischen Telekommunikationsmarkt, über große Regionalprogramme und nationale Projekte und Vorhaben. In Teil 4 werden Fragen der Verwendung der arabischen Sprache in der Daten- und Textverarbeitung diskutiert und die wichtigsten arabischen Normen in den genannten Bereichen erörtert. Teil 5 enthält eine Aufstellung ausländischer und nationaler Anbieter von Hardware, Software und Dienstleistungen in den arabischen Ländern. (DÜI-Hns)
Im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsprojektes "Ensuring Valid Comparisons of Self- Reports in Heterogenous Populations and Marginalized Groups (ENSURE)" (Projektnummer 409654512) an der Professur für empirische Sozialforschung (Institut für Soziologie, Technische Universität Dresden) werden bereits etablierte Messinstrumente quantitativer Befragungen in der Gesundheitsforschung einem kognitiven Pretest unterzogen, um sicherzustellen, dass sie auch in anderen Sprach- und Kulturkreisen eingesetzt werden können (sprach- und kulturübergreifende Messinvarianz). Die Zielgruppe stellen in Deutschland lebenden Personen mit Fluchterfahrung (Fluchtmigration) aus Syrien, dem Irak und Afghanistan dar. Zu diesem Zweck wurde das GESIS-Pretestlabor beauftragt, einen kognitiven Pretest unter Einsatz von per Video zugeschalteten Konsekutivdolmetschern in den Sprachen arabisch und dari durchzuführen.
Die vorliegende Arbeit mit dem Titel »Politischer Wortschatz: eine empirische Studie mit kontrastiven Elementen deutsch : arabisch und didaktischen Anwendungen« ist einem Teilgebiet der lexikalischen Semantik gewidmet und verfolgt ein didaktisches Ziel. Sie zielt letztendlich auf die Vermittlung von Bedeutungen politikrelevanter Wörter im DaF-Unterricht für ägyptische Arabischsprecher ab. Dabei wird von einer konstruktivistischen Lernpsychologie sowie der Gebrauchstheorie der Bedeutung ausgegangen. Der Einbezug der Muttersprache in die Vermittlung der Fremdsprache wird als sinnvoll erachtet. Zentrale Fragestellungen der Arbeit sind folgende: Was genau bedeuten die untersuchten Wörter? Wie verstehen muttersprachliche Sprecher diese Wörter? Wie gewinnen diese ihr Verständnis der Wörter? Wie sollen die Bedeutungen der betreffenden Wörter im DaF-Unterricht dargestellt und vermittelt werden? Es wird die Auffassung vertreten, dass für eine optimale Vermittlung der betreffenden lexikalischen Bedeutungen der Fremdsprache (hier des Deutschen) die Kontrastierung mit den Bedeutungen der muttersprachlichen (hier arabischen) Wörter nützlich ist, die gemeinhin als Äquivalente der fremdsprachlichen Ausdrücke angesehen werden. Für die Bedeutungsermittlung, die der Bedeutungsvermittlung zugrunde liegen sollte, wurde mit jeweils zweihundert studentischen Probanden aus Deutschland und Ägypten ein Assoziationstest durchgeführt. Dabei waren 29 Wörter aus dem politischen Wortschatz und ihre vordergründigen arabischen Äquivalenten Gegenstand der Untersuchung. Ferner wurde für die 29 deutschen Wörter eine korpusgeleitete Untersuchung (Kookurrenzanalyse zusammen mit anderen Tool-Anwendungen der Datenbank Cyril-Belica) vorgenommen. Dasselbe Verfahren wurde auf die betreffenden arabischen "Äquivalente" angewandt. Dafür stand ein Korpus der Universität Leipzig zur Verfügung. Der Vergleich der Wortschatzeinheiten des Deutschen mit denen des Arabischen ergab signifikante Unterschiede zwischen den beiden Sprachen. Die Arbeit vertritt folgende Standpunkte: Politische Semantik gehört in den DaF-Unterricht. Gemäß einer konstruktivistischen Lerntheorie konstruiert der Fremdsprachenlerner selbst die Bedeutung von Wörtern. Die Bedeutungskonstruktion ist ein Prozess. Für die Bedeutungsvermittlung ist nicht nur das Endresultat der Bedeutungsermittlung relevant, sondern auch deren Ablauf. Aspekte einer semantischen Gebrauchstheorie sind nicht nur für die Bedeutungsermittlung, sondern auch für die Bedeutungsvermittlung von Interesse. Die Bedeutungsvermittlung kann zu einem "Wissenskompromiss" seitens des Fremdsprachenlerners führen. Das Verständnis politischer Wörter ist nicht statisch angelegt, sondern veränderbar. Die sprachkontrastive Bedeutungsanalyse kann das Verständnis politischer Wörter seitens arabischsprachiger Lerner verändern. Für Leser in der arabischsprachigen Welt, in der Verfahren der Ermittlung sprachlicher Bedeutungen über die Beobachtung deren Gebrauchs noch wenig bekannt sind, kann diese Arbeit eine exemplarische Bedeutungsanalyse darstellen. Sie kann teilweise als einführende Lektüre rezipiert werden. Vielleicht können auch Psycho- und Soziolinguisten und nicht zuletzt Politologen darin das eine oder andere Element entdecken, das ihnen in ihrer eigenen Disziplin einen neuen Blickwinkel ermöglicht.
Ursachenanalyse zum Verständnis der Auseinandersetzungen über die "Satanischen Verse". Lesen als religiöser Imperativ. Koran als heiligstes aller Bücher: Benutzung fünfmal täglich; direktes Wort Gottes; stabilisierende Wirkung auf die arabische Sprache. Verurteilung der verhaßten Literatur, aber Liebe gegenüber dem Autor als deinem Nächsten. (DÜI-Seu)
Auch im Senegal zunehmende Dynamik islamischer Fundamentalisten und Reformisten. Jedoch Widerstand der Bevölkerung, mit der Religion auch die arabische Sprache und Kultur zu übernehmen. Trotz einiger Schwierigkeiten scheint auch der Staat mit den stärker werdenden islamischen Strömungen fertig zu werden, indem er sie geschickt in seine politischen und sozialen Aufgaben mit einbezieht. (DÜI-Hlb)
Multi Kulti Deutsch" behandelt die Frage, wie sich die deutsche Sprache unter dem Einfluss von Migrantensprachen entwickelt. Diese Entwicklung wird wertfrei dargestellt. Das Werk will eine Bestandsaufnahme sein, die weder den Verfall des Deutschen beweint, noch jede Wandlung aus einer Perspektive der political correctness euphorisch begrüt︢. Der Autor, ein Universitätsprofessor, geht systematisch vor: Zunächst werden verschiedene Migrantensprachen (z.B. Türkisch, Arabisch und Russisch) beleuchtet. Dann werden von Migranten verwendete Formen (wie im Türkisch-Deutschen) unter die Lupe genommen. Zuletzt zeigt er auf, wie sich der mündliche Sprachgebrauch auch von Deutschen ohne Migrationshintergrund dadurch verändert (z.B. Endungen, Präpositionen). Der Stil ist sachlich und trocken. Neben "Kiezdeutsch" (ID-A 11/12), das sich zum grossen Teil auf die Sprache von Jugendlichen in Kreuzberg beschränkt. (2)
Preliminary Material -- Vorwort -- Einleitung- Erläuterung des Methodischen Vorgehens -- Die Problematik der Islamrezeption -- Beschäftigung Mit Arabischer Sprache und Kultur -- Begegnungen Mit Arabern – Reisende Erstatten Bericht -- Verarbeitung und Verbreitung Des Wissens – Das Bild von Arabien und Seinen Bewohnern in Kompilatorischen Werken -- Ein Ausblick Auf Das Neunzehnte Jahrhundert – Einleitende Bemerkungen -- Beschäftigung Mit Sprache und Kultur – Arabien Im Blickpunkt von Forschern und Sammlern -- Reiseberichte – Zwischen Forschungsbericht und Abenteuerroman -- Überblickswerke -- Abschliessende Bemerkungen -- Quellen- und Literaturverzeichnis -- Register.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Bibliographie von ca. 4000 Büchern, Zeitschriftenartikeln, Reports u.a. Veröffentlichungen, die bis 1983 in arabischer Sprache erschienen sind und in europäische Sprachen übersetzt wurden. Übersetzungen ins Englische wurden nicht berücksichtigt, da diese in dem Werk von Anderson, Arabic Materials in English Translation, G.K.Hall, Boston 1980, bibliographiert sind. Das Material ist nach folgenden Sachbegriffen geordnet: Anthologien, Islamstudien, Philosophie, Musik, Wissenschaftsgeschichte, Technologie, Medizin, Geschichte, Geographie, Sozialwissenschaften, Literatur, nichtislamische Religionen. Indices der Autoren, Übersetzer und Titel. (SWP-Hck)