Die Rolle der Begriffe "Lebenswelt" und "Alltagswelt" in der aktuellen soziologischen Diskussionen erlaubt es, von einer "paradigmatischen Bedeutung" dieser Begriffe zu sprechen. Diese wachsende Bedeutung korrespondiert mit einem Paradigmenwechsel von der "strukturtheoretischen Soziologie" zur "verstehenden Soziologie". Sie ist jedoch auch gleichzeitig in der Vieldeutigkeit des Begriffs "Lebenswelt" begründet. Der Verfasser zeigt, daß diese Vieldeutigkeit bereits in der Husserlschen Konstruktion von "Lebenswelt" angelegt ist und sich von da in die soziologische Adaption des Begriffs weiterverfolgen läßt. (WZ)
Geschichte als Akklamationsinstanz und Waffe / Werner Bergmann und Ulrich Sieg -- Zur Medialisierung des antisemitischen Stereotyps im Kaiserreich / Andrea Hopp -- Constantin Frantz : der Aussenseiter des Antisemitismus / Michael Dreyer -- Ein "weltgeschichtliches 'Fatum'" : Wilhelm Marrs antisemitisches Geschichtsbild in seiner Schrift "Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum" / Werner Bergmann -- Genese und Entfaltung antisemitischer Motive in Heinrich von Treitschkes "Deutscher Geschichte im 19. Jahrhundert" / Ulrich Wyrwa -- Die Sakralisierung der Nation : Paul de Lagardes "Deutsche Schriften" / Ulrich Sieg -- Kulturkritik zwischen Historismus und Moderne : Julius Langbehns "Rembrandt als Erzieher" / Johannes Heinssen -- Houston Stewart Chamberlains rassentheoretische Geschichts-"philosophie" / Anja Lobenstein-Reichmann -- Anleitung zum Hass : Theodor Fritschs antisemitisches Geschichtsbild Vorbilder, Zusammensetzung und Verbreitung / Elisabeth Albanis -- "( ... ) ist der Einfluss der Juden auf sittlich-geistigem Gebiete ( ... ) noch viel verderblicher" : Antisemitismus in der populären Geschichtsdarstellung von Heinrich Class / Rainer Hering -- Rasse, Orientalismus und Religion im antisemitischen Geschichtsbild Alfred Rosenbergs / Miloslav Szabó -- "Antisemitische Bilder" - antijüdische Visiotype / Michaela Haibl
Vorbemerkung -- Neue Perspektiven der Antisemitismusforschung -- Kontinuität und Diskontinuität des Antisemitismus -- Das Judentum als Antithese. Zur Tradition eines kulturellen Wertungsmusters -- Der Holocaust als Epochenscheide der Antisemitismusgeschichte: historische Diskontinuitäten -- Nationale Identität und Antisemitismus in Deutschland -- Kollektive Erinnerungen und gesellschaftliche Lernprozesse. Zur Struktur sozialer Mechanismen der 'Vergangenheitsbewältigung' -- II. Ergebnisse der Umfrageforschung zum Antisemitismus -- Werner Bergmann Sind die Deutschen antisemitisch? Meinungsumfragen von 1946–1987 in der Bundesrepublik Deutschland -- Umfragen zum Antisemitismus. Ein Vergleich zwischen vier Nationen -- III. Antisemitismus in der politischen Kultur -- Gesellschaftliche und institutionelle Verarbeitungsprozesse -- Entstehung, Bedeutung und Funktion des Philosemitismus in Westdeutschland nach 1945 -- Die Evangelische Kirche und das Judentum nach 1945. Eine Verhältnisbestimmung anhand von drei Beispielen: Hilfe für Judenchristen, theologische Aufarbeitung, offizielle Verlautbarungen -- Jugend als Symbol des politischen Neubeginns. Strategien zur Bannung der rassistischen Vergangenheit -- Kristallisationspunkte für Antisemitismus nach 1945 -- Die Rückerstattung: ein Kristallisationspunkt für Antisemitismus -- Antisemitismus als politisches Ereignis. Die antisemitische Schmierwelle im Winter 1959/1960 -- Antisemitismus im öffentlichen Diskurs -- Moralkommunikation und Kommunikationsmoral. Über Kommunikationslatenzen, Antisemitismus und politisches System -- Opfer der Opfer? Der "alltägliche Antisemitismus" in Österreich — erste qualitative soziolinguistische Überlegungen -- IV. Zur gesellschaftlichen Rolle der Juden im Nachkriegsdeutschland -- Staat und Minorität. Antisemitismus und die gesellschaftliche Rolle der Juden in der Nachkriegszeit -- Das Erbe des Holocaust im antifaschistischen Deutschland. Die Jüdische Gemeinde Ost-Berlins und ihre Integration in die Deutsche Demokratische Republik -- Autoren der Beiträge.
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Intro -- Foreword -- Contents -- Introduction -- Part I: Psychoanalysis and Personality Theory -- Approaches to Antisemitism Based on Psychodynamics and Personality Theory -- Anti-Semites in Psychoanalysis -- A Contribution to the Study of Antisemitism -- Anti-Semitism and the Displacement of Aggression -- Anti-Semitism and the Expression of Fantasy Aggression -- Maternal Response to Childhood Aggression and Subsequent Anti-Semitism -- Some Personality Factors in Anti-Semitism -- The Structure and Dynamics of the Ethnic Attitudes of Jewish Adolescents
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Mit dem Rückgang der fremdenfeindlichen Gewaltwelle ist auch das diesbezügliche Forschungsinteresse der Jahre 1990-93 zurückgegangen. Es wird geprüft, ob sich seit 1994 ein Trendwechsel ergeben hat. Dazu werden die repräsentative ALLBUS-Bevölkerungsumfrage von 1996 und zwei Jugendstudien - einem Vergleich zwischen Brandenburg und Nordrhein-Westfalen und einer Dresdener Schülerbefragung - herangezogen. Die dabei ermitteltenAusprägungen fremdenfeindlicher und antisemitischer Einstellungsmuster werden miteinander verglichen. Es wird gefragt, inwieweit und weshalb sich Unterschiede zwischen ihrem Vorkommen in der Gesamtbevölkerung, bei Erwachsenen und Jugendlichen und bei Ostdeutschen und Westdeutschen ergeben. Im Ergebnis sind bei den Erwachsenen die ausländerfeindlichen und antisemitischen Einstellungen stabil geblieben. Deutlich verstärkt haben sich diese Einstellungen jedoch seit der Wende 1989/90 bei den ostdeutschen männlichen Jugendlichen mit geringer Schulbildung. Als eine der Ursachen wirkt deren "heimatloser Nationalismus" bzw. der Mangel an einer homogenen nationalen Identität. (prf)
Speziell in Bezug auf die neuen sozialen Bewegungen hat sich ein "collective idendity"-Ansatz entwickelt, der soziale Bewegungen mehr als kulturelle Phänomene betrachtet und analysiert, wie diese Bewegungen sich ihrer selbst versichern. Am Beispiel des Rechtsextremismus wird geprüft, ob dieser Ansatz hier vergleichbare kulturelle Konstruktionsleistungen einer kollektiven Identität sichtbar machen kann. Als Quellen für die Sekundäranalyse dienen das rechtsextreme Schrifttum, die Musikproduktion, (prf)
Speziell in Bezug auf die neuen sozialen Bewegungen hat sich ein "collective idendity"-Ansatz entwickelt, der soziale Bewegungen mehr als kulturelle Phänomene betrachtet und analysiert, wie diese Bewegungen sich ihrer selbst versichern. Am Beispiel des Rechtsextremismus wird geprüft, ob dieser Ansatz hier vergleichbare kulturelle Konstruktionsleistungen einer kollektiven Identität sichtbar machen kann. Als Quellen für die Sekundäranalyse dienen das rechtsextreme Schrifttum, die Musikproduktion, (prf).
Mit dem Rückgang der fremdenfeindlichen Gewaltwelle ist auch das diesbezügliche Forschungsinteresse der Jahre 1990-93 zurückgegangen. Es wird geprüft, ob sich seit 1994 ein Trendwechsel ergeben hat. Dazu werden die repräsentative ALLBUS-Bevölkerungsumfrage von 1996 und zwei Jugendstudien - einem Vergleich zwischen Brandenburg und Nordrhein-Westfalen und einer Dresdener Schülerbefragung - herangezogen. Die dabei ermitteltenAusprägungen fremdenfeindlicher und antisemitischer Einstellungsmuster werden miteinander verglichen. Es wird gefragt, inwieweit und weshalb sich Unterschiede zwischen ihrem Vorkommen in der Gesamtbevölkerung, bei Erwachsenen und Jugendlichen und bei Ostdeutschen und Westdeutschen ergeben. Im Ergebnis sind bei den Erwachsenen die ausländerfeindlichen und antisemitischen Einstellungen stabil geblieben. Deutlich verstärkt haben sich diese Einstellungen jedoch seit der Wende 1989/90 bei den ostdeutschen männlichen Jugendlichen mit geringer Schulbildung. Als eine der Ursachen wirkt deren "heimatloser Nationalismus" bzw. der Mangel an einer homogenen nationalen Identität. (prf).