Was wäre eine gute Religion? - Pluralistisches Glaubensverständnis und säkularer Staat
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 58, Heft 1, S. 51-58
ISSN: 0006-4416
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In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 58, Heft 1, S. 51-58
ISSN: 0006-4416
In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Band 58, Heft 1, S. 51-58
"Der Streit über die Beschneidung und zunehmender Judenhass: Die Frage, was eine 'gute' Religion im Sinne einer aufgeklärten Gesellschaft sein kann, könnte aktueller nicht sein. Welche Ansätze speziell in Deutschland zu finden sind, analysiert der Autor. Es komme darauf an, die gesellschaftliche Toleranz zu erhöhen und die Wertschätzung der Religionen zu befördern." (Autorenreferat)
In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 51, Heft 2, S. 41-50
ISSN: 0507-4150
Eine zeitgeschichtlich sensible, an den Menschenrechten orientierte politische Bildung muss sich, so die These, der Schwellen und Hürden bewusst sein, vor denen sie gegenwärtig steht und die bestürzenden Ergebnisse erklären können: die generationelle Schwelle, die Schwelle der Immigration sowie die Schwelle der Globalisierung: Die generationelle Schwelle besteht darin, dass Erfahrungen, die eine Generation unmittelbar gemacht hat, niemals eins zu eins transgenerational weitergegeben wird, sondern sich von Generation zu Generation in der Sache abgeschwächt, von anderen Erfahrungen überlagert, durchdrungen und neu gedeutet wird - so dass Betroffenheit und Engagement, Verpflichtungsgefühle ebenso wie Aversionen in den generationalen Gruppen im Ganzen abnehmen, womit nichts über Einzelfalle gesagt ist. Für Deutschland speziell bedeutet dies nichts anderes, als dass es politische Bildung heute mit der Generation der Urenkel von Tätern und Opfern zu tun hat. Wird diese generationelle Schwelle zweitens durch die kulturelle und geographische Differenz weiter erhöht, wie bei einem wachsenden Teil der in Deutschland lebenden Jugendlichen, deren Eltern oder Großeltern gar nicht aus Deutschland, sondern zu einem großen Teil aus Ländern der von Deutschland aus gesehen europäischen Peripherie kommen, die also zu Hause mit völlig anderen historischen Narrativen konfrontiert wurden, dann ist mit einer weiteren sachlichen und normativen Auszehrung des "nationalen deutschen Geschichtsbewusstseins" zu rechnen. Endlich gerät - die dritte Schwelle - auch der lange Jahre als unbestreitbar geltende Vorrang einer "Erziehung zur Mündigkeit" als einer "Erziehung nach Auschwitz" (Theodor W. Adorno) durch konkurrierende Narrative und Erinnerungen an anders erlittenes Unrecht im globalen Maßstab in die Situation, in seiner Maßgeblichkeit geschwächt zu werden. (ICF2)
In: Demokratie setzt aus. Gegen die sanfte Liquidation einer politischen Lebensform., S. 25-32
Die Konzeption einer demokratischen, staatsbürgerlichen Bildung in emanzipatorischer Absicht wird derzeit durch zwei theoretische Entwicklungen, beide sog. "Post"-Theorien, massiv in Frage gestellt: Während die empirisch gestützten Überlegungen zu postdemokratischen Regimes in westlichen Gesellschaften noch Ansatzpunkte für eine demokratische Kritik eröffnen, führen die Überlegungen einer "postfundamentalistischen" politischen Philosophie in Defaitismus, Apathie oder revolutionäres Abenteurertum. [...] Die sog. "postfundamentalistische" politische Philosophie mit ihrer Unterscheidung zwischen "der Politik" und "dem Politischen" zerstört mit ihrer Verachtung des Institutionellen den Gedanken politischer Emanzipation und überlässt Politik dem Irrationalismus. [...] Die empirischen und theoretischen Arbeiten zur "Postdemokratie" benennen das die abendländische Bildungsphilosophie schon seit Platon umtreibende Problem eines (demokratisch) kaum noch zu überwindenden Scheins. Aufklärung scheint daher entweder - so Sokrates am Ende des Dialogs "Menon" - grundsätzlich unmöglich oder - so Platon in der "Politeia" - nur mit doktrinären Zwangsmaßnahmen möglich zu sein. [...] Im Zeitalter der Globalisierung kann eine emanzipatorische Idee politischer Bildung im Rückgang auf Aristoteles' politischer Anthropologie sowie vor allem im Rückgang auf die stoische Konzeption des Kosmopolitismus gewonnen werden. [...] Für die Wirklichkeit politischer Bildung in ihren verschiedenen Dimensionen schulischer und außerschulischer Institutionen sollte daher derzeit die Frage nach der Vermittelbarkeit ohnehin schwer vermittelbarer nationalstaatlicher Demokratieideale und globaler Weltbürgerideale im Zentrum stehen. (DIPF/Orig.).
In: Adorno-Handbuch: Leben - Werk - Wirkung, S. 266-275
Der Verfasser hebt hervor, dass Adornos 'Elemente des Antisemitismus' eine Pionierarbeit darstellen. Zwar gab es bereits seit der Jahrhundertwende Stellungnahmen, meist historischer Art zum Antisemitismus, jedoch keine dem heutigen Stand vergleichbare, sozialwissenschaftlich professionelle Antisemitismusforschung. Grob charakterisiert analysiert die erste These der 'Elemente' den Antisemitismus im Rahmen der klassisch sozialpsychologischen Theorie des Sündenbocks, während die zweite These dem spezifischen Charakter antiliberaler Volks- und Massenbewegungen nachgeht. Die dritte These untersucht den Antisemitismus schließlich mit den Mitteln einer marxistischen Theorie der Zirkulationssphäre im Rahmen entfalteter kapitalistischer Gesellschaften, während die vierte These eine im engeren Sinn religionssoziologische Theorie des Christentums postuliert - eine Perspektive, die sich wesentlich auf das späte Werk vor allem Sigmund Freuds in "Der Mann Moses" und die monotheistische Religion bezieht. Erst die fünfte und die sechste These präsentieren die spezifische und eigene Perspektive Horkheimers und Adornos, wobei anzunehmen ist, dass es doch vor allem Adornos theoretische Intuitionen waren, die diesen Abschnitt prägen. Die dort entfaltete, neukantianisch grundierte und psychoanalytisch radikalisierte Theorie projektiver Wahrnehmung im Rahmen einer naturalistisch verstandenen Geschichte der Gattung erfüllt präzise das, was die "Vorrede" als "philosophische Urgeschichte des Antisemitismus" verheißen hatte. Die siebte und letzte These nimmt endlich das vermeintliche Ende des Antisemitismus in den Blick, mit dem Versuch des Nachweises, dass sich seine ausschließlich destruktiven Gehalte nach der absehbaren, offiziellen Ächtung des völkischen Judenhasses in die Form aggressiven, antidemokratischen Konformismus verzogen hätten. (ICF2)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 56, Heft 11, S. 29-33
ISSN: 0006-4416
In: Zeitschrift für Menschenrechte: Zfmr = Journal for human rights, Band 5, Heft 1, S. 42-73
ISSN: 1864-6492
World Affairs Online
In: Öffentliche Erziehung revisited, S. 121-134
In: Adorno-Handbuch: Leben - Werk - Wirkung, S. 295-310
Ob die Kritische Theorie von theologischen Motiven zehrt oder sich nur mit ihnen schmückt, ist weder eine Frage des Geschmacks noch der Perspektive, sondern ein Problem, das mit den herkömmlichen Methoden geistes- und sozialwissenschaftlicher Hermeneutik klärbar sein muss, d. h. durch das Rekonstruieren des Entstehungskontextes der Theorie, das philologische Festhalten einschlägiger Äußerungen sowie die Untersuchung der systematischen Funktion entsprechender Motive. Der Verfasser schildert den geistesgeschichtlichen Hintergrund messianisch-theologischer Motive im Denken junger jüdischer Intellektueller der zwanziger Jahre, wobei er starken Bezug auf Anekdotisches nimmt. Sodann werden einige zentrale, Theologie betreffende Passagen Adornos in einen einheitlichen Kontext gestellt. Schließlich werden drei mögliche Interpretationen der Theologie Adornos, wie sie sich in der Literatur finden, nämlich als negative Theologie, als verzweifelte Variante subjektiver Religion und als Christologie, auf ihre Stimmigkeit überprüft, um endlich die These zu vertreten, dass es sich bei Adornos Theologie, bei seiner ganzen Philosophie um eine Variante des apokalyptischen Messianismus der zwanziger Jahre handelt, dem durch den Nationalsozialismus und die Vernichtungslager eine kaum antizipierbare Bestätigung zugefallen ist. In diesem Zusammenhang kann Adornos Denken dann als eine apokryphe Form jüdischer Theologie nach Auschwitz gelten. (ICF2)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 56, Heft 5, S. 41-42
ISSN: 0006-4416
Rezension zu: Patrick Bahners, Die Panikmacher. Die deutsche Angst vor dem Islam. Eine Streitschrift. C.H. Beck, München 2010
BASE
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 55, Heft 5, S. 99-109
ISSN: 0006-4416
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 55, Heft 8, S. 105-117
ISSN: 0006-4416