Schwerpunkt: Brauchen wir kritische lntellektuelle?: Materialistisches Wissen - kritische Theorie
In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 147, S. 33-35
ISSN: 0170-4613
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In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 147, S. 33-35
ISSN: 0170-4613
In: Forum Wissenschaft, Band 23, Heft 3, S. 24-26
ISSN: 0178-6563
"Der BdWi führt vom 24. bis 26. November in Frankfurt am Main den Kongress 'Ungleichheit als Projekt' durch (Tagungsinformationen und Anmeldung unter www.bdwi.de). Er wird Ungleichheit(en) unter neoliberalen Bedingungen und die Auseinandersetzung mit ihnen behandeln. In seinem Vorfeld veröffentlicht Forum Wissenschaft zwei Beiträge vorab. Im ersten zeigt Alex Demirovic, dass der Kampf um soziale, rechtliche und politische Gleichheit sich immer im Spannungsfeld der Anerkennung und Realisierung von Differenz bewegt. Gleicheit ist insoweit Ziel emanzipatorischer Kämpfe, als sie ermöglicht, 'ohne Angst verschieden zu sein'." (Autorenreferat)
In: Poulantzas lesen: zur Aktualität marxistischer Staatstheorie, S. 290-306
Poulantzas hat die bürgerliche Demokratie als widersprüchliche Form der staatlichen Herrschaftsausübung bestimmt. Der kapitalistische Staat ist aus seiner Sicht kein diktatorisches Ausführungsorgan des Willens der herrschenden Klasse. Unzureichend war für ihn auch die ideologiekritische Unterstellung, der Staat sei nur die Form der Herrschaft der bürgerlichen Klasse und repräsentiere ein illusionäres Allgemeinwohl. Demgegenüber rückt Poulantzas in den Blick, dass staatliche Herrschaft unter kapitalistischen Bedingungen "im Normalfall" in der Form der demokratischen Republik ausgeübt wird. Der vorliegende Beitrag würdigt insgesamt, dass Poulantzas die repräsentative Demokratie als Garant politischer Freiheiten nicht in marxistisch-leninistischer Tradition zerschlagen wissen will, sondern von innen zu verändern vorschlägt, und nichtsdestotrotz die Wichtigkeit von basisdemokratischen Kämpfen "auf Distanz" zum Staat betont. Zugleich bemängelt er, dass die Koordination der Beziehung zwischen Konfliktfeldern (Wirtschaft, Politik, Ideologie) ein ungelöstes Problem bleibt, genauso wie die Beziehungen verschiedener Bewegungen untereinander. Um die Originalität von Poulantzas' Analysen deutlich zu machen, wird der Stand der deutschen Diskussion in den 1970er Jahren rekonstruiert, wie er vor Poulantzas' Analysen erreicht war. (ICA2)
In: "Antagonistische Gesellschaft und politische Demokratie": zur Aktualität von Wolfgang Abendroth, S. 27-46
Der Autor schildert die Bedeutung der von W. Abendroth vertretene Forschungsperspektive und kennzeichnet sie als eine 'Herstellung der Kontinuität'. Dabei bemängelt er, dass in Deutschland diese theoretische Ausrichtung sich nicht in den akademischen Kreisen als eine gewichtige sozialwissenschaftliche Orientierung durchsetzen konnte, wie das in vielen anderen westlichen Ländern der Fall ist. Es werden die kritischen Ansichten von Abendroth in Bezug auf Politik, die ihn mit den Vertretern der Kritischen Theorie verbinden, dargestellt. Ein eigenes Thema stellt Abendroths Auseinandersetzung mit Sozialdemokratie und Gewerkschaften dar. Der Verfasser schließt mit kritischen Thesen zu Sozialstaat, Gewerkschaften und Kontinuität. (ICG)
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 144, S. 447-454
ISSN: 0342-8176
In: Poulantzas lesen. Zur Aktualität marxistischer Staatstheorie., S. 290-306
Poulantzas hat die bürgerliche Demokratie als widersprüchliche Form der staatlichen Herrschaftsausübung bestimmt. Der kapitalistische Staat ist aus seiner Sicht kein diktatorisches Ausführungsorgan des Willens der herrschenden Klasse. Unzureichend war für ihn auch die ideologiekritische Unterstellung, der Staat sei nur die Form der Herrschaft der bürgerlichen Klasse und repräsentiere ein illusionäres Allgemeinwohl. Demgegenüber rückt Poulantzas in den Blick, dass staatliche Herrschaft unter kapitalistischen Bedingungen "im Normalfall" in der Form der demokratischen Republik ausgeübt wird. Der vorliegende Beitrag würdigt insgesamt, dass Poulantzas die repräsentative Demokratie als Garant politischer Freiheiten nicht in marxistisch-leninistischer Tradition zerschlagen wissen will, sondern von innen zu verändern vorschlägt, und nichtsdestotrotz die Wichtigkeit von basisdemokratischen Kämpfen "auf Distanz" zum Staat betont. Zugleich bemängelt er, dass die Koordination der Beziehung zwischen Konfliktfeldern (Wirtschaft, Politik, Ideologie) ein ungelöstes Problem bleibt, genauso wie die Beziehungen verschiedener Bewegungen untereinander. Um die Originalität von Poulantzas' Analysen deutlich zu machen, wird der Stand der deutschen Diskussion in den 1970er Jahren rekonstruiert, wie er vor Poulantzas' Analysen erreicht war. (ICA2).
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 35, Heft 4, S. 479-496
ISSN: 2700-0311
Die Durchsetzung der Vernunft gehörte zu den Zielen der Aufklärung. Die Linke hat sich seit Engels Satz, die deutsche Arbeiterbewegung sei die Erbin der klassischen deutschen Philosophie, zu diesem Ziel bekannt. Eine Diskussion der Ambivalenzen und Fallstricke der Vernunft macht jedoch deutlich, dass die totalitären und autoritären Implikationen von Vernunft Anlass zu berechtigter Kritik geben. Eine emanzipatorische Politik ist sich dieser Problematik seit langem bewusst und sucht nach neuen Konzepten für die Perspektive einer vernünftigen Gesellschaft. Paradoxerweise kann nur die Vernunft die Logik der Äquivalenz überwinden helfen. (ICEÜbers)
In: Hegemonie - Krise - Krieg: Widersprüche der Globalisierung in verschiedenen Weltregionen, S. 33-44
"In Auseinandersetzung mit der klassischen Abhandlung von Clausewitz über den Krieg sowie einer historischen Skizzierung von Kriegsformen stellt der Autor das Modell in Frage, wonach der Krieg im 17. Jahrhundert zivilisiert und verstaatlicht wurde und im Zuge der Globalisierung heute in einer Vielzahl von militärischen Konflikten als 'neue Kriege' eine Renaissance erfährt. Die Debatte um die 'Neuen Kriege' vernachlässige - so der zentrale Kritikpunkt - die Rolle der führenden kapitalistischen Staaten, die Einbindung der sich angeblich selbst tragenden informellen Kriegsökonomien in die weltweite formelle kapitalistische Ökonomie sowie den Zusammenhang mit den Kriegen des 'Westens'." (Textauszug)
In: 'Alle reden vom Wetter. Wir nicht.': Beiträge zur Förderung der kritischen Vernunft, S. 117-128
Der Verfasser setzt sich kritisch mit der repräsentativen Demokratie auseinander, wobei vor allem die politische Partizipation der Staatsbürger den Anknüpfungspunkt darstellt. Als Alternative zur Kombination von repräsentativer Demokratie und wirtschaftlichem Liberalismus rät er zu einer Rückbesinnung auf die Ursprünge demokratischer Strukturen, die ein höheres Maß an politischer Partizipation und gesellschaftlichem Fortschritt ermöglichen. Als Kern der antidemokratischen Ordnung moderner Gesellschaften sieht der Verfasser die Arbeitsteilung. Als Grundmerkmal kapitalistischer Gesellschaften schließt die Arbeitsteilung Herrschaftsverhältnisse ein und bildet hierarchische Strukturen. Rationalität kann die Veränderung der Arbeitsteilung einsichtig machen mit dem Ziel, die Arbeitsteilung selbst zu demokratisieren. (ICE2)
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 34, Heft 4, S. 497-514
ISSN: 0342-8176
In den vergangenen vierzig Jahren ist Deutschland der Schauplatz verschiedener technokratischer Reformen gewesen, die das Ziel hatten, die Universitäten den Bedürfnissen der kapitalistischen Ökonomie anzupassen. Im Vordergrund stand die Ausrichtung auf Berufsausbildung. Diese Ausrichtung hat Rückwirkungen auf das wissenschaftliche Wissen, das auf zur Herrschaftsausübung notwendiges Sachwissen reduziert wird. Die gegenwärtig verfolgten Pläne wie die Auswahl der Studierenden durch die Hochschulen, Studienzeitverkürzung, Studiengebühren, Umstellung auf BA- und MA-Studiengänge und Förderung von Spitzenuniversitäten werden in Bezug auf die Erhaltung der wissenschaftlichen Qualität kontraproduktiv wirken. Für die Studierenden bedeuten die Reformen, dass unter dem Anschein der Chancengleichheit de facto die sozial selektiven Auswahlmechanismen bis in die Hochschule hineingetrieben werden und der Stress, dem die Studierenden ausgesetzt sind, erhöht wird. Zu befürchten ist, dass die aktuellen Veränderungen der Wissenschaftlichkeit schaden und eine Haltung der kalten neoliberalen Halbbildung gefördert wird, die nur einen systematisch reduzierten Blick auf die Welt und die Gesellschaft ermöglicht. (IAB)
In: Kritische Theorie im gesellschaftlichen Strukturwandel, S. 475-499
Nach Ansicht des Autors stellt sich die Frage, wie beide Entwicklungen zusammen zu denken sind: die Erfahrung einer schwächer werdenden Bedeutung eingreifender Theorie und einer theoretischen Praxis, durch die Theorie immer wieder ein enormes Gewicht und soziale Wirkmächtigkeit erlangen kann, weil Theorie ein Moment des historischen Prozesses und der Kämpfe ist. Im Hinblick auf die Paradigmen der Kritischen Theorie sollte daher nicht von einer linearen Entwicklung, sondern eher von konjunkturellen Krisenprozessen der Wahrheit und der Rationalität gesprochen werden. Max Horkheimers und Theodor W. Adornos Überlegungen können zwar als ein wichtiger Beitrag zu einer Krisentheorie der Wahrheit begriffen werden, jedoch sind in ihnen die Erfolge und konjunkturellen Überwindungen der Krise der Wahrheit, der Theorie und der Rationalität nicht ausreichend mitbedacht worden. Der Autor reflektiert die Stärken und Schwächen der Kritischen Theorie sowie ihre Weiterentwicklung durch die Handlungs- und Gesellschaftstheorie von Jürgen Habermas. (ICI2)
In: Wissenschaft und Macht, S. 250-263
Im Fordismus wurde Wissen in den Unternehmen in Planungsstäben zentralisiert und weiter ausgearbeitet. Parallel wurde medizinisch-therapeutisches Wissen weitgehend als klinisches Wissen formalisiert; ökonomisches, soziologisches und politikwissenschaftliches Wissen wurde als Ordnungswissen an den Universitäten etabliert. Von dort konnte es über etablierte Kanäle systematisch als Beratungswissen Bestandteil des Handelns staatlicher (Parteien, Regierung und Verwaltung) und zivilgesellschaftlicher Einrichtungen (Medien, Wirtschafts- und Sozialverbände, Gewerkschaften) werden. Der vorliegende Beitrag beschreibt, wie sich mit dem Postfordismus die Bedeutung des Wissens in mehrerlei Hinsicht ändert und eine neue Phase kapitalistischer Akkumulation konstituiert. Das implizite und informelle Wissen auf der unteren betrieblichen Ebene wird aufgewertet. Die Anstrengungen der Unternehmensorganisation zielen darauf, die subjektiven Kenntnisse und Erfahrungen der unmittelbaren Produzenten systematisch für die Produktion und die betrieblichen Abläufe zu erschließen. Wenn dies - so das Fazit des Autors - die historische Tendenz ist, dann weist dies auch auf neue Kämpfe um Wissen hin, Kämpfe darum, was als richtiges, als legitimes, als wahres Wissen gelten kann, Kämpfe um die Rekrutierungsmuster der Auswahl der Vertreter dieses Wissen, Kämpfe auch um die Produktionsbedingungen dieses Wissens und schließlich auch um die demokratische Kontrolle der Erzeugung, des Einsatzes und der Zirkulation dieses Wissens. (ICA2)
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 137, S. 497-514
ISSN: 0342-8176
In: Forum Wissenschaft, Band 21, Heft 3, S. 11-14
ISSN: 0178-6563
In: Rethinking marxism: RM ; a journal of economics, culture, and society ; official journal of the Association for Economic and Social Analysis, Band 15, Heft 2, S. 213-235
ISSN: 1475-8059