In: Wirtschaftliche und soziale Aspekte des technischen Wandels in der Bundesrepublik Deutschland: Forschungsprojekt des Rationalisierungs-Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft (RKW) e.V. Bd. 4
Um aktuelle technisch-organisatorische Wandlungsprozesse im Betrieb aus arbeitspolitischer Perspektive zu untersuchen, werden zunächst einmal die Entwicklung der Arbeitspolitik in den 80er Jahren und ihre aktuelle Umbruchsituation dargestellt. Einige Maßnahmen und Entwicklungstendenzen, die in der gegenwärtigen Dikussion über arbeitspolitische Gestaltung eine zentrale Rolle spielen, werden untersucht, indem vor allem die Spannungsfelder technisch-organisatorischer Gestaltung betrachtet werden. Es wird gefragt, woher die Anstöße zur Bildung teilautonomer Gruppen und vermehrter Selbstregulierungsfähigkeit in der Produktion kommen. Die Bedeutung des Managements in dieser Situation als Institution und als Funktion wird erörtert: (1) durch Veränderung der Kommunikationsbeziehungen zwischen Arbeitern und Vertretern des Managements und (2) dadurch, daß Arbeiter selbst Funktionen des Managements übernehmen. Für diese beiden Formen wird je ein Beispiel gebracht: (1) die Bildung von Qualitätszirkeln; (2) die Bildung von Produktionsteams. Insgesamt wird festgestellt, daß die Möglichkeiten verstärkter Berücksichtigung auch individueller Interessen und Bedürfnislagen etwa in der Arbeitsgestaltung und der Arbeitsorganisation sowie die Tendenzen der Delegation von erweiterten Aufgaben und Verantwortung an die Produktion zahlreichearbeitspolitische Spannungsmomente aufweist. Es wird die Frage nach den Veränderungen in den Formen betrieblicher Sozialintegration im Zuge des Abrückens von tayloristischen Regulierungsformen der Arbeit gestellt.(KW)
In: Zukunftstechnologien und gesellschaftliche Verantwortung: Beiträge zum dritten Ingenieurkongress der Friedrich-Ebert-Stiftung und zur zweiten Tagung "Politik und Technik in der Verantwortung" des VDE (Verband Deutscher Elektrotechniker) am 28./29. April 1994 in Köln, S. 182-186
Es wird der Vorschlag der SPD-Bundestagsfraktion auf Einrichtung eines "Sondervermögens Arbeit und Umwelt" geprüft. Der SPD-Vorschlag versucht eine gleichzeitige Lösung beider gesellschaftlicher Aufgaben - Arbeit und Umwelt - zu erbringen. Untersucht wird, inwieweit das "Sondervermögen Arbeit und Technik" als relativ staatsfreies Sanierungs- und Modernisierungsprogramm die erforderliche ökologische Ausrichtung der staatlichen Wirtschaftspolitik ergänzen kann. Der Verfasser gelangt zu einer allgemein positiven Einschätzung des Vorschlags, fordert jedoch zugleich eine qualifizierte Vorgehensweise bei der praktischen Umsetzung des Programms; insbesondere darf ein Sondervermögen nicht zum Ersatz einer effizienteren Beschäftigungs- und Umweltpolitik werden.