"Die Revolution in der DDR, die eines der scheinbar stabilsten und erfolgreichsten kommunistischen Regimes in Ost- und Ost-Mitteleuropa überwunden hat, wirft eine ganze Reihe von interessanten Fragen auf. Besonders tritt dabei die Rolle der protestantischen Kirchen hervor. Zahlreiche Pastoren waren prominente Teilnehmer an den Demonstrationen vom Herbst 1989, und im Frühsommer 1990 hatten sie wichtige Positionen in der neuen, nachkommunistischen demokratischen Regierung der DDR, und zwar auf nationaler wie regionaler und lokaler Ebene." (Autorenreferat)
Recent German history has produced a remarkable succession of state forms: an empire riddled with internal social tensions, brought down by external defeat in a world war for which it bore a large degree of responsibility; an unstable and ultimately suicidal parliamentary democracy; a genocidal dictatorship which eventually collapsed, totally defeated by opponents of its expansionist and increasingly radical foreign and domestic plans; and, concurrently, two remarkably stable and enduring instances of quite different political types, liberal parliamentary democracy in the capitalist west, and "actually existing socialism" based in democratic centralism in the communist east. Compared to their respective Western and Eastern European neighbours, the Germans on both sides of the inner-German border are now sustaining and reproducing their respective political systems with remarkable efficiency. Put crudely, it seems that good Nazis have been turned into good democrats and good communists, respectively.
Wie haben "gewöhnliche" Deutsche am Holocaust mitgewirkt? In ihrem Buch untersucht Mary Fulbrook die Rolle eines Landrats in Bedzinie, Oberschlesien, nur siebenunddreißig Kilometer von Auschwitz entfernt. Udo Klausa kann als Chef der Zivilverwaltung keine direkte Gewaltanwendung gegen Juden nachgewiesen werden, dennoch hat er Leid verursacht und auf seine Weise die Voraussetzungen für den Genozid geschaffen. - Fulbooks Buch bietet ein differenziertes Bild der "Banalität des Bösen" und beschäftigt sich mit einer vernachlässigten Fragestellung: Bislang richtete sich der Blick eher auf die am Massenmord Beteiligten und die Schreibtischtäter wie Eichmann. Wie aber wurde der Holocaust in der Verwaltung umgesetzt bzw. ermöglicht, wie ist die Ghettoisierung durchgeführt worden - und wie hat der Leiter der Zivilverwaltung seine Beteiligung vor sich selbst gerechtfertigt und wie hat er diese Erfahrung verarbeitet? - Das Buch zeigt, wie die jüdische Bevölkerung schrittweise erniedrigt und geschwächt wurde, so dass eine "Endlösung" aus der Perspektive der deutschen "Herrenrasse" notwendig zu sein schien. Die Zivilverwaltung übte so eine systematische Gewalt aus und schuf Bedingungen, unter denen der Holocaust als einzige "Lösung" denkbar wurde und eine solche "Lösung" am effizientesten in die Praxis umgesetzt werden konnte.
Workers always have something to complain about - even in the ,workers' and peasants' states' of state socialism. Many of the causes of worker discontent across eastern European states in the period from the late 1940s to 1990 were similar, although varying in level and intensity at different times in different areas. What differed were the ,hard' and ,soft' institutional strategies for dealing with worker discontent; the varying resources, alliances and interests of workers; and the varying forms of protest, in the light of particular historical conditions and distinctive heritages of experience and culture. A comparative approach, paying attention both to changes within the working classes and to wider social changes across time, can yield some potentially very fruitful hypotheses about patterns of worker protest in eastern European communist states.